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Seite erstellt am 29.3.24 um 12:13 Uhr
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Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Dienstag, den 24. August 2010, um 12:48 Uhr
Betrifft: Das Tam Tam gibt mir Hoffnung

> Das gesamte Hin- und Her... neue Bibel inkl. neue amerikanische Geschichte, der Eintritt Josephs in die Freimaurer Loge, die Kandidierung zum Präsidentenamt, die Gründung einer Armee, die Einführung der Tempelrituale, die Einführung der Polygamie, Totentaufe, neue Offenbarungen zur Steuerung der Jünger etc, etc... zeigt ganz klar ein übersteigertes Geltungsbedürfnis von Seiten Joseph Smiths - er hat meiner Meinung nach einfach den Bogen überspannt - und da bin ich gerne wieder ganz naiv: so einem Religionsgründer will- und muss ich ganz bestimmt nicht folgen... außerdem passt so eine Person in keinster Weise zu Jesus Christus - das müsste eigentlich jedem auffallen, der die Bergpredigt gelesen hat...

Ja, ich denke auch, dass Joseph Smith zeitweise an Selbstüberschätzung gelitten hat. Er kann sich hier in eine Reihe mit vielen Persönlichkeiten aus der Bibel stellen. Paulus ist hierfür ein Paradebeispiel. Nicht umsonst lehnt sich Joseph Smith bei seinem bekannten Ausspruch über seine herausragende Stellung an Paulus an („I have more to boast of than ever any man had. I am the only man that has ever been able to keep a whole church together since the days of Adam... Neither Paul, John, Peter, nor Jesus ever did it. I boast that no man ever did such work as I.”). Und es stimmt: Diese Seite von Joseph Smith passt nicht zur Botschaft der Bergpredigt Jesu. Andere Seiten von Joseph Smith tun das hingegen schon. Man muss nur Lehre und Bündnisse aufschlagen und findet ganz schnell Indizien für seine Bescheidenheit und Fehlerhaftigkeit (z.B. 1:24, 3:6-11, 5:21, 6:19, 20:5, 24:2, 64:7, 67:5, 90:17, 93:47, 111:1, 132:50, …). Einer meiner Lieblingsaussprüche stammt aus „Teachings of the Prophet Joseph Smith“ und bringt die Sache gut auf den Punkt: „I do not want you to think that I am very righteous, for I am not“ (S. 303). Man muss Joseph Smith zugestehen, dass er tatsächlich manche Dinge besser hingekriegt hat als Paulus, Johannes, Petrus und sogar als Jesus (z.B. den Zusammenhalt einer Glaubensgemeinschaft). Aber an Jesus kann er sich natürlich trotzdem nicht im Geringsten messen. Deswegen geht’s mir wie Dir und ich will ihm auch nicht nachfolgen. Da nehme ich mir lieber Jesus als Leitbild. An ihn kommt niemand ran. Joseph Smith ist genauso durchgeknallt wie viele von uns. Das gibt mir Hoffnung. Gott hat immer wieder komische Typen für seine Zwecke eingesetzt, obwohl sie manchmal sogar unter Selbstüberschätzung litten. Das nährt in mir die Zuversicht, dass Gott sogar mich annimmt. Obwohl ich voller Fehler bin.

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