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Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Freitag, den 20. August 2010, um 11:15 Uhr
Betrifft: Joseph Smith und seine Ehen

Ich bin der Ansicht, man sollte im Zusammenhang mit der Beziehung zwischen Joseph Smith und Fanny Alger Folgendes bedenken:

1. Joseph Smith führte die Polygamie ein und behielt sie bei, obwohl er hierfür enorm viel Widerstand aus den eigenen Reihen erfuhr. Er verlor viele Freunde und wurde mit vielen Anfeindungen konfrontiert.

2. Menschen, denen der wachsende politische Einfluss der Mormonen nicht geheuer war, konnten sich gut auf die Polygamie einschießen, um gegen die Kirche zu wettern. Der Verweis auf diese „moralische Entgleisung“ rief allenthalben große Empörung hervor und erfüllte somit voll und ganz den Zweck, die Mormonen „klein zu halten“. Heute ist das übrigens oftmals nicht grundsätzlich anders. Während Polyamorie mitunter als neuer und moderner Lebensstil propagiert wird, bleibt die Polygamie der größte „Schandfleck“ der HLT-Kirche. Für die Polyamorie gibt es Interessenverbände (z.B. „Loving more“) und ihre Verfechter werden in einem Focus-Artikel für ihre Offenheit, ihr Organisationstalent und ihre Toleranz gelobt (http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/sexualitaet/erotik/tid-15765/polyamorie-liebe-und-sex-ohne-grenzen_aid_442440.html). Sobald man aber formale Verantwortung übernimmt und sich durch Heirat an seine Frauen oder Männer bindet, ist dies eine sittlich nicht zu rechtfertigende Verfehlung. Selbst wenn die Praktizierung der Vielehe ca. 100 Jahre zurückliegt.

3. Wenn es Joseph Smith darum gegangen wäre, seine sexuellen Bedürfnisse zu erfüllen, hätte er es ohne die Polygamie viel leichter gehabt als mit ihr. Die Sitten im wilden Westen waren zeitweise sehr promiskuitiv. Regierungsbeamte, die zu Zeiten Brigham Youngs Salt Lake City besuchten, erwarteten oftmals, während ihres Aufenthalts in der Nacht eine Frau zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zumindest waren sie das von Besuchen in anderen Städten so gewöhnt. Von Brigham Young ist ein Brief an den Präsidenten der USA erhalten, in dem er mitteilte, dass ihn der Präsident „am Arsch lecken“ könne („you can lick my ass“), falls er der Auffassung wäre, dass Regierungsbeamte auch in Salt Lake City diesen „Service“ bereitgestellt bekämen. Jedenfalls wäre es für Joseph Smith ein Leichtes gewesen, sich unter den damaligen Umständen auch (und gerade) ohne Polygamie nach Herzenslust auszuleben. Ganz ohne Polygamie und ganz ohne Religion.

4. Weder Joseph Smith noch seine Frauen waren alle unfruchtbar. Trotzdem sind aus den Beziehungen keine Kinder hervorgegangen. Das soll nicht heißen, dass die Ehen von Joseph Smith alle platonisch waren. Es soll nur heißen, dass wir in dieser Hinsicht sehr stark auf Spekulationen angewiesen sind.

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