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Seite erstellt am 19.4.24 um 13:32 Uhr |
Verfasser: Gunar Datum: Montag, den 5. Juli 2010, um 3:33 Uhr Betrifft: 25 Jahre Ewige Ehe
Das erinnert mich an eine Anekdote, die ich kürzlich mit meiner Oma erlebt habe. Bei einem Besuch teilte sie mir mit, meine Eltern wären zu einer Feier "25 Jahre Ewige Ehe". Ich muss wohl sehr verständnislos dreingeschaut haben, so dass sie mich fragte, ob ich denn wirklich schon so sehr raus sei. Und in der tat wusste ich im ersten Augenblick nicht, was gemeint war. Das Konzept Ewige Ehe ist ja nun doch schon etwas älter, wenn auch nicht so alt, wie die Mos das wohl gerne hätten. Kurz darauf ahnte ich schon, was wohl gemeint war. Hinter dem eisernen Vorhang waren Tempelbesuche nur etwas für Rentner und Privilegierte. Somit wurden die meisten langjährigen Mitglieder unmittelbar nach der Tempelweihung aneinander gesiegelt. Und wie es ausschaut schweißt das auch nach einem Viertel Jahrhundert noch zusammen. Man gehört halt einem elitären Zirkel unter den Auserwählten. Da fällt es nicht so sehr ins Gewicht, dass der Ausdruck auf der Strecke bleibt und man bloß als Eingeweihter verstehen kann, was gemeint ist. Damals gab es heftige Aufregung, denn die abstrusen Vorverordnungen, Endowment und Tempelehe waren ja niemandem bekannt, es durfte vorher auch nicht darüber gesprochen worden, und anders als überall sonst, wo die Novizen denken, nur sie würden es wohl nicht verstehen, denn alle anderen machen es wie selbstverständlich mit, war es dort für praktisch alle Neuland, viel Spielraum für Entrüstung also. Vielleicht aber auch ein Grund für besonderen Zusammenhalt und zum Feiern für die, die sich nicht haben Abschrecken lassen. Wie gut, dass mir das so langsam aber sicher fremd wird.
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