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der Beitrag:
Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Freitag, den 28. Mai 2010, um 8:15 Uhr
Betrifft: Der Gemütszustand von Fahrgästen in kaputten Autos

Hallo Rainer,

Du schreibst:

> möglicherweise bist du auch hier wieder dem Problem aufgesessen, dass du aus Manfreds Beitrag die Aussage "Mormonen sind blöd" herausgelesen hast. Er hat aber eigentlich gar nicht gesagt, dass die Mormonen in ihren Autos sitzen und "brumm brumm" machen, während die anderen alle durch die Gegend flitzen, sondern
> >Die Fahrgäste sitzen im Auto und machen "brumm, brumm" und reden sich gegenseitig ein, dass sie fahren und nur so ans Ziel kommen. Die anderen Kirchen und Glaubensgemeinschaften sitzen ebenso in ihren Spielzeugautos und denken, dass sie fahren.

Das ist richtig. Manfred hat im Grunde nur eine Gruppe von Menschen herausgegriffen (Mormonen, aber auch Angehörige anderer Kirchen und Glaubensgemeinschaften) und hat ihr religiöses Engagement mit dem Verhalten von Leuten verglichen, die in kaputten Autos sitzen, „brumm, brumm“ machen und sich gegenseitig einreden, nur so ans Ziel zu kommen. Der Eindruck, dem diese Personen unterliegen, entspricht zweifellos nicht der Realität. Dass diese Menschen durch die Beschreibung ihres extrem wirklichkeitsfernen Benehmens nicht sonderlich vernünftig, sondern eher blöd dastehen sollten, war meine persönliche Interpretation. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die meisten Leute das Verhalten der Personen in den fahruntüchtigen Autos als einfältig, dumm, verrückt o.ä. bezeichnen würden. Aber ich gebe Dir Recht: Manfred hat diesmal freundlicherweise auf die explizite Verwendung von derartigen Ausdrücken verzichtet und ein Beispiel konstruiert, bei dem sich Menschen dermaßen absonderlich verhalten, dass dies gar nicht mehr nötig war.

> Sogar während meiner aktiven Mormonenzeit hatte ich häufig das Gefühl, in einem Auto zu sitzen und "brumm brumm" zu machen. Das war z. B. dann der Fall, wenn mit großem Aufwand Missions- oder Reaktivierungsaktivitäten angesetzt wurden für Leute, die eigentlich einfach nur ihre Ruhe haben wollten.

Dieses Gefühl kenne ich auch. Es begegnet mir allerdings in jedem Lebenskontext und ist überhaupt nicht auf mein religiöses Engagement beschränkt. Wenn ich meinen Kindern bzw. Enkelkindern bei den Hausaufgaben geholfen habe, hatte ich ganz oft den Eindruck, dass wir nicht vorwärts kamen und sie einfach nur ihre Ruhe haben wollten. Aus der Zeit meines parteipolitischen Engagements ist mir dieses Gefühl ebenfalls bestens vertraut. Wenn das Beispiel lediglich zum Ausdruck bringen sollte, dass wir uns alle manchmal Aktivitäten widmen, die im Grunde auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet sind, deren Sinn man allerdings in Frage stellen kann, dann ist es in Ordnung. Ich hatte jedoch den starken Eindruck, dass die Mormonen und vergleichbar religiöse Menschen nicht rein zufällig, sondern ganz bewusst herausgegriffen und als absonderlich dargestellt werden sollten. Die Botschaft, die bei mir angekam, lautete folgendermaßen: „Schaut Euch die Mormonen und die anderen religiösen Spinner an. Im Gegensatz zu uns sitzen sie in kaputten Autos und rufen überflüssigerweise ‚brumm, brumm‘. Wie einfältig sie doch sind, weil sie gar nicht erkennen, dass sie stehen bleiben.“ Wenn diese Botschaft aber überhaupt nicht vermittelt werden sollte und ich die ganze Sache grundlegend missverstanden habe, nehme ich alles zurück.

Viele Grüße

Gipfelstürmer

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