Beitrag 24 von 46 zum Thema LVZ: Ex-CDU-Landespolitiker Goliasch im engen Kontakt zu Schill-Partei |
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Verfasser: Gunar Datum: Sonntag, den 27. Januar 2002, um 18:20 Uhr Betrifft: Goliaschs Stasi-Akte: Information des IKMO vom 27.10.1988
BDVP Leipzig, Dez.I Leipzig, 27.10.88IKMO "Henri Guhl"
Reg.-Nr.: O-158/85I n f o r m a t i o n
---------------------über die Pfahlkonferenz der Mormonen
Am 22./23.10.88 fand im Pfahl- und Gemeindehaus in 7031 Leipzig,
Oeserstr. 39 die Herbstpfahlkonferenz des Pfahls Leipzig statt.Nach Einschätzung des IKMO nahmen daran ca. 650 Kirchenglieder
teil.
Prominente Teilnehmer waren Hans B. R i n g g e r (2. Ratgeber
des Gebietspräsidenten in Frankfurt/Main) und ÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂ
 (Regionalrepräsentant für DDR/Ãsterreich). Durch
die beiden Kirchenamtsträger wurde auch die wesentlichen Aus-
führungen zu den Aufgaben und Verpflichtungen des Priester-
tums gemacht, die nur theologische Aspekte betrafen.
Weiterhin wurde eine Neuberufung in den Hohen Rat des Pfahls
vorgenommen. Der Melchisedekische PriesterÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂ , ÂÂÂÂÂÂÂ
geb. ÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂ
wh.:  Leipzig, ÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂwurde aus nicht bekannten Gründen aus dem Rat verabschiedet.
Dafür wurde der ehemalige GemeindemissionarDr. F i s c h e r , Christian
geb. 22.07.53ÂÂÂÂÂÂÂÂ in Berlin
wh.: 7026 Leipzig, ÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂ
Zahnarzt/Klinik der Bauarbeiter Leipzigdurch die Pfahlpräsidentschaft berufen und durch die Konferenz-
teilnehmer durch Handzeichen bestätigt. F. ist damit zuständig
für die Gemeinde in Erfurt. Als jüngstes Mitglied des Hohen Rats
übernimmt er weitere Aufgaben, die bisher das nächst dienstältere
Mitglied inne hatte. Der Hohe Rat ist gleichzeitig das Kirchengericht
des Pfahls.
Wie durch den IKMO bekannt wurde, verurteilte die Pfahlpräsident-
schaft in interner Sitzung die Handlung des Mitglieds des Hohen
Rats ÂÂÂÂÂÂÂÂ ÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂ (Forst). Â. hatte am 7.10.88 in Forst
eine Prozession Jugendlicher mit brennenden Kerzen und einem Sarg
durchgeführt. Durch die Pfahlverantwortlichen wurde Â. in scharfer
Form vorgeworfen, Ort, Zeit und Bedingungen nicht berücksichtigt
zu haben. AuÃerdem habe er das angespannte Verhältnis des Staates
zur Ev.-luth. Kirche nicht berücksichtigt. Der Verstoà der
Meldeordnung der Veranstaltung soll im Pfahl generell geklärt
werden, um derartige MiÃverständnisse zukünftig auszuschlieÃen.
Aus Leipzig nahmen in Forst teil:ÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂ , ÂÂÂÂÂÂÂ
geb. ÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂ
wh.: ÂÂÂÂ Leipzig, ÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂ , ÂÂÂÂÂÂÂÂ
geb. ÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂ
wh.:  Leipzig, ÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂIn einem Gespräch des IKM mit  wurde deutlich, daà es
keine politischen Hintergründe in Forst gab. Es war eine Ver-
anstaltung des Aaronischen Priestertums, die eine Nachtwanderung
mit Kerzen und Sarg durchführten.
Während der Pfahlkonferenz konnte der IKMO kurz mit ÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂ
über die Herausgabe der DDR-Periodika sprechen. Seitens des CDU-
Hauptvorstands (Gerald Götting) wurde der Vorschlag unterbreitet,
das Papier selbst zu stellen, dafür aber aus der BRD Lichtsatz-
oder Kopiertechnik im Wert von 100 TDM zu beziehen. ÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂÂ
will dies in der Gebietspräsidentschaft ansprechen. Ihm wurde auch
durch Pfahlpräsident Schütze verdeutlicht, daà Redaktion und Druck
möglichst in der DDR erfolgen sollte.
Das vorgesehene Spitzengespräch muÃte aus unbekannten Gründen auf
den 28.10.88/10.00 Uhr verschoben werden. Das ein solches Treffen
stattfinden soll, ist bis in die Gemeinden durchgesickert. Allge-
mein wird ein solches Gespräch begrüÃt, obwohl es in der Kirchen-
geschichte ungewöhnlich ist. Es wird helfen, das Verhältnis Staat-
Mormonen zu entkrampfen und "die Fronten zu klären" (Bischof Schmidt).
Ãltere Mormonen stehen dem Vorhaben noch mit einiger Skepsis gegen-
über, da sie in der Vergangenheit Auseinandersetzungen mit staat-
lichen Organen hatten (z.B. Abrià von Gemeindehäusern/Nichtgenehmigte
Einreise von int. Repräsentanten/wurden als obskure Sekte angesehen usw.)
Dies betrifft insbesondere ältere Funktionäre wie  ÂÂÂÂÂÂÂÂ
 Â u.a. Progressive Pfahlfunktionäre wie Schütze und
 sehen darin eine Möglichkeit der Abgrenzung zur Ev.-luth. Kirche
und versprechen sich positive Rückwirkungen auf die öffentlichkeits-
wirksamere Gemeindearbeit.
Die Ãbergabe der neuen Gemeindehäuser in Dresden und Zwickau werden
allgemein begrüÃt. Sie sind Ausdruck der gewachsenen Wirkungsmöglich-
keiten der Kirche in der DDR, die aber ohne entspr. Valuta nicht
realisierbar wären. Dies wird nicht zuletzt auf das Wirken von Thomas
S. Monson zurückgeführt.
Von Pfahlpräsident Schütze erfuhr der IKMO, daà Tempelpräsident
Burkhardt von der Persönlichkeit des Staatssekretärs Löffler beein-
druckt ist. B. gefällt insbesondere, daà man mit L. offen über andere
Probleme sprechen kann, als sie lediglich im Protokoll festgehalten
sind und man "unfrisiert" Gedanken entwickeln kann. Löffler habe
immer sofort eine verbindliche Antwort parat, auch wenn sie nicht
in jedem Falle den Intentionen der Kirche entspricht. Diese Auffassung
wird auch in der Regionspräsidentschaft geteilt.MaÃnahmen: weiterer Einsatz IKMO
Verteiler: 1 x Abt.I [gez.]
2 x FA Steinberg
2 x AK Hptm.d.K.