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Seite erstellt am 18.4.24 um 7:19 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: svenx
Datum: Freitag, den 19. März 2010, um 23:50 Uhr
Betrifft: Eine objektive Wahrnehmung gibt es nicht, aber man kann es versuchen

>Neuere Erkenntnisse aus der Hirnforschung belegen übrigens, dass es überhaupt keine Seelen gibt. Diese Uneinheitlichkeit meine ich, wenn ich sage, dass im religiösen Kontext nicht jeder weiß, was eine Lüge bzw. ein Schwindel ist. Deswegen hat mich Rainer auch überzeugt, wenn er sagt, dass man eine einheitliche Definition in dieser Hinsicht nicht hinkriegen wird.

Ich glaube das wir in 100 Jahren bezüglich Hirnforschung noch sehr staunen werden, könnte mir vorstellen, dass sich das Menschenbild dadurch verändert.

Aber warum du dich so am Schwindel anstößt, verstehe ich nicht. Klar, Rainer hat recht, es ist eine persönliche Schlussfolgerung, wenn ich etwas als Schwindel erkenne. Aber eigentlich behaupten die wenigsten hier, dass die Mitglieder Lügen. Ich behaupte sogar, dass die Generalauthoritäten (außer Paul H. Dunn) in der Regel nicht lügen. Vielleicht beugen sie manchmal die Wahrheit, aber lügen tun sie sicher selten, wenn sie da oben stehen. Aus ihrer Sicht ist alles in Ordung.

>Aber gut, ich sollte mir vielleicht mehr bewusst machen, dass es in diesem Forum möglicherweise vielen Leuten darum geht, ihrem Ärger über den Mormonismus Luft zu machen. Wer sich betrogen fühlt, möchte sich nicht unbedingt damit auseinandersetzen, was einen Betrug im Allgemeinen kennzeichnet oder ob der Vorwurf des Betrugs mit Blick auf vergleichbare Situationen tatsächlich angemessen ist.

Selbst wenn wir Betrug definieren, gibt es eine Wahrheit. Ich persönlich fand die historischen Begebenheiten bei meinem Ausstieg zwar interessant, denn sie zeigten auf, wie ein solcher Betrug überhaupt möglich war. Aber jedes geschichtliche Detail interessierte mich nicht. Grundsätzlich konnte ich irgendwann nicht mehr glauben, dass Gott so ein merkwürdiger Gott ist, der eine kleine Elite im Priestertum beschäftigt und auch sonst mit seinem Erlösungsplan nicht gerade effektiv ist. Die totalitären Mechanismen innerhalb der Struktur stießen mir extrem auf - und so ging ich daran alles zu durchleuchten und langsam öffneten sich mir die Augen. Als 6th generation Mormone war das psychsich ein ziemlicher Hammer - wahrscheinlich zu vergleichen mit einem Homo-Coming-Out in einer türkischen Familie.

Und nochmal: ja - die Wahrheit liegt sehr oft im Auge des Betrachters, man sollte aber zumindest nach Wahrheit und Klarheit streben. Gott bei der HLT weiter zu dienen wäre eine Handlung gegen mein Gewissen gewesen.

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