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Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Freitag, den 19. März 2010, um 23:05 Uhr
Betrifft: Mir geht es in erster Linie um Selbsterkenntnis

Lieber svenx,

ich glaube, Du missverstehst mich. Du schreibst:

> Gipfelstürmer war mal ein recht offener Foren-Teilnehmer. Mir ist auch aufgefallen, dass er mittlerweile ständig in Fragen und Gegenfragen umformuliert - klassiche Methode der Apologeten. Er versucht so lange zu sammeln, bis er eine Formulierung findet die nicht stimmig ist.

Als Apologet wäre ich in diesem Forum völlig fehl am Platz. Mir ist von vornherein bewusst gewesen, dass sich hier Leute engagieren, die sich von apologetischen Argumenten oder Methoden nicht beeindrucken lassen. Ich sehe mich auch nicht als Apologet meiner Kirche – bestenfalls als Apologet meiner eigenen Position. Mit meinen Fragen will ich niemanden überzeugen und auch nicht unbedingt meine Kirche verteidigen. Mir geht es vielmehr um Selbsterkenntnis. Ich frage mich zum Beispiel, warum ich an das glaube, woran ich glaube. Meiner unerschütterlichen Überzeugung nach lebt Gott, ist Jesus unser Erlöser und hat Joseph Smith die Wiederherstellung des Evangeliums bewirkt. Ich glaube an das Buch Mormon als göttlich inspirierte Schrift. Aber das ist mir nicht genug. Ich möchte wissen, wie es sein kann, dass ich daran so fest glaube. Denn es gibt einige Argumente, die dagegen sprechen. Dann beschäftige ich mich zum Beispiel mit religiösem Glauben im Allgemeinen und gelange mehr und mehr zu der Einsicht, dass im Grunde alle Menschen von irgendwelchen Dingen überzeugt sind, die unhaltbar sind. Beim einen sind es Horoskope, beim anderen heilende Steine, Ufos oder heilige Schriften wie der Koran. Nicht an irgendetwas Unrealistisches oder Irrationales zu glauben, scheint einfach nicht normal zu sein. Und in diesem Zusammenhang interessiert mich die Meinung von Dir und anderen Forumsteilnehmern, die sich mit meiner Religion intensiv beschäftigt haben und im Hinblick auf die Ansprüche meiner Kirche desillusioniert sind. Wenn in Glaubensfragen ein völlig rationales, vernünftiges und widerspruchsfreies Leben möglich wäre, dann müsste man eigentlich ganz schnell eine einheitliche Definition für religiösen Schwindel finden können. Das scheint allerdings offenbar gar nicht so leicht zu sein. Der Grund hierfür liegt möglicherweise darin, dass jeder mit einem allgemeinen Umschreibungsversuch auch die eigenen irrationalen Glaubensinhalte in Frage stellen müsste. Denn wer kann schon Vernunft fordern, wenn er selbst daran glaubt, dass wir uns seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Wassermannzeitalter befinden? Mir geht es hier also viel mehr um Selbsterkenntnis und gar nicht um Apologetik. Verstehst Du, was ich meine?

Viele Grüße

Gipfelstümer

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