Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 12 von 21 Beiträgen.
Seite erstellt am 29.3.24 um 11:33 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: JesseX
Datum: Montag, den 4. Januar 2010, um 16:50 Uhr
Betrifft: Der Wert des Lebens und des Glaubens

> Wieso um alles in der Welt läßt Du Dich von dieser "Botschaft" denn immer noch verückt machen??? Mit all den Infos, die man heute über diese religiöse Gruppierung hat, ist das doch wirklich nicht nötig. Selbst wenn man von klein auf mit Mormonismus gefüttert wurde,  kann man sich als Erwachsener davon befreien, was bei Dir aber ja noch nicht einmal der Fall ist. Bei  dem umfangreichen ’Wissen’, das Du über den Mormonismus etc. hast, ist es wirklich erstaunlich, dass Du  noch einen ernsthaften Gedanken in diese Richtung verschwendest. Dafür ist das Leben nun wirklich zu kurz und zu kostbar.

Hinsichtlich der Kürze und der Kostbarkeit des Lebens habe ich mir auch so meine Gedanken gemacht. Meine Vorstellung geht eher dahin, daß dieses Leben nur eine Episode ist. Vielleicht folgen ihr noch eine unendliche Anzahl von Episoden, und es gingen ihr unendlich viele Episoden voraus. In dieser Hinsicht erschien mir die mormonische Darlegung eines Lebens vor der Geburt natürlich als durchaus plausibel, da sie in mein Weltbild passt. Seit ich mich, als Laie, mit Kosmologie und Quantenphysik beschäftigt habe, haben sich meine althergebrachten Vorstellungen von Ursache und Wirkung verschoben. Ich bin wirklich der Meinung, daß wir, eingebunden in einem quasi-linearen und und eher einem Subraum ähnelnden Universum, als "Schöpfungsresultat" dazu verurteilt sind, in begrenzten Maßstäben zu denken und die wahrhaftige Komplexität dessen, was ist (oder sein kann oder war oder sein wird usw. - es gibt keine Audrucksmöglichkeit dafür) nur begrenzt zu erkennen.

Und der Glaube? Vielleicht ist der Glaube der Schlüssel zu einer imaginären Tür? Vielleicht eröffnet uns der Glaube eine neue Existenz in einer höherdimensionalen Wirklichkeit?  Und vielleicht hat immer dann, ganz kurz bevor wir diesen "Schlüssel" sichten und aufheben können, der Teufel (ich bevorzuge die Bezeichnung "Gegenspieler") seinen Fuß darauf gesetzt und bietet uns eineTafel Schokolade an, mit der wir dann wieder eine Weile beschäftigt sind. Witzig ist: vor Kurzem kam ich hier in ein kurzes Gespräch mit einem muslimischen Geistlichen, und er meinte, daß die wahre Natur des Teufels darin bestände, ihn nicht erkennen zu können. Danach war ich richtig fertig.

Vielleicht liegt meine Affinität zu dem mormonischen Glauben darin begründet, daß ich mich recht früh aus den Kontext der ev.-luth. Kirche gelöst habe, weil sie mir nichts zu sagen hatten. Weil sie mich zum quasi-Atheisten machten. Aus irgendeinem Grunde habe ich wieder zu Gott gefunden, und in der Konsequenz habe ich die "dazugehörige" Kirche gesucht. Vielleicht, aber nur vielleicht wäre es die Society of Christ, und es ist schade, daß hier in Europa für Leute, die die Lüge mit dem BOM nicht ertragen können und mit den Gemeindemitgliedern nicht zurechtkommen usw. keine Alternative zur HDL besteht, denn es gibt hier keine entsprechende Kirche, wie vorstehend bezeichnet. Wie Manfred es für mich zutreffend bezeichnet hat: die es nicht nötig hatten, weil nichts auf dem Kerbholz, verblieben in Missouri usw.,  und die alles verloren hatten, und die nun auf die Gemeinschaft angewiesen waren, und die Führungselite und die Unwissenden von der Ostküste oder Eingewanderten: sie folgten dem Ruf in die Rocky Mountains nach "Zion". Die anderen verblieben, entzogen sich der fortwährenden Indoktrination und verwarfen das BOM als essentielle Grundlage ihres Glaubens. Für sie J.S. ein "gefallener Prophet", und damit könnte man vielleicht noch ganz gut leben, auch als Mormone.

Worum soll es denn in einer Kirche gehen? Etwa Almosen zu verteilen und durch die Mildtätigkeit ein reines Gewissen zu erlangen? Immer schön zum "Gottesdienst" oder "Abendmahl" (warum ist es denn nie abends?), bereits um fünf Uhr sonntagmorgens aufzustehen, um an der Abendmahlsversammlung teilzunehmen, weil der Weg so lang ist (einer aus dieser Gemeinde hier hat mir das einmal dargelegt, was er so alles tue usw., und er fragte den Vater seiner jetzigen Ehefrau, da er sich für sie interessiere, ob dieser sich eine Verbindung vorstellen könne usw.usw. Da wollte ich doch glatt fragen, was er getan hätte, wenn die Frau "nein" gesagt hätte...). Seine Pflicht tun, und dafür die Segnungen zu erlangen? Oder etwa noch Segnungen erkaufen (wie die verblendeten Katholiken, die bare Kohle für Segensbriefe mit der Unterschrift des Pont.-Max. hinlegen)? Ihre Kathedralen stehen ja noch, und warten nur darauf, wieder Menschen (damals die Wiedertäufer) in Eisenkäfigen an ihnen hochzuziehen (da gibt es eine Stadt namens Münster...), um sie der johlenden Menge zu präsentieren, um Einstimmung auf das darauffolgende grausige Ritual zu erlangen... Gott stehe mir bei: wie sehr verabscheue ich diese gefallenen Christen! Doch nun wird mein posting zu lang, und jeder von euch kann ja auch zwischen den Zeilen lesen.

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da das maximale Themenalter erreicht wurde.

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de