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Verfasser: justMe
Datum: Montag, den 7. Dezember 2009, um 9:19 Uhr
Betrifft: die Äpfel

>> Dir ist bestimmt auch bewusst, dass zur Kommunikation meist zwei oder mehr Parteien gehören. Und es kommt eben nicht nur auf das Lebensbild des Senders an, sondern auch auf das des Empfängers.

>Klar. Das verstehe ich. Selbst wenn einer alten Frau die Äpfel aus der Einkaufstüte fallen und ich sie aus reiner Freundlichkeit aufhebe, kann sie trotzdem der festen Überzeugung sein, dass ich sie beklauen will.

Ja. GENAU das kann Dir passieren. Zum Beispiel, wenn Du ebendieser Frau schon vorher immer wieder Äpfel oder andere Dinge gestohlen hast. Dann wird sie mitunter Deine reine Freundlichkeit nicht mehr als ganz so rein empfinden. Oder wenn vielleicht Mitglieder Deiner Sippe ihr dauernd auflauern wird sie Deiner Freundlichkeit mit Skepsis begegnen. Oder wenn sie weiss, dass Du Vertreter für wasweissich bist und sie damit nichts am Hut hat wird sie sich nicht allzusehr auf Deine Freundlichkeit einlassen oder sie hat eine psychische Erkrankung aufgrund derer sie Dich als Äpfelklauer wahrnimmt oder sie möchte einfach nur selbständig sein, ihre Äpfel alleine aufheben (hat Dir das vielleicht sogar mitgeteilt) und Du lässt trotzdem nicht Deine Finger von ihren Äpfeln ... was soll dann freundlich sein an der wohlmeinenden Freundlichkeit, wenn sie doch die Grenzen des Gegenübers verletzt?

Du kannst Dir gern weitere Beispiele ausdenken. Da ausgetretene Mitglieder seltendst an einer psychischen Erkrankung leiden sind all die Signale und Befindlichkeiten, die sie aussenden einfach mal ernstzunehmen und schon weiss man eigentlich sehr schnell (selbst wenn man vielleicht anfangs ins Fettnäpfchen getreten ist), wie man sich solchen Menschen gegenüber verhält. Was braucht’s da großer Verhaltensregeln oder Hinweise? Warum ist es für Mitglieder so schwierig, mit Ehemaligen zu kommunizieren?

Wenn Du natürlich weiterhin glaubst, dass es in jedem Falle einfach nur freundlich ist, der alten Frau die Äpfel aufzuheben ohne auf den Kontext zu achten wird’s schwierig mit der Kommunikation. Andererseits kann man auf solche wie von Dir ursprünglich gestellten Fragen auch nur so allgemeingültige Hinweise geben, die dann im speziellen Einzelfall wieder nach hinten losgehen könnten.

Versuch’ einfach den Menschen als Mensch zu sehen, ohne die weggebrochene Basis oder andere Ungeheuerlichkeiten Deiner Religion im Hinterkopf zu haben. Dann klappt’s auch mit dem Nachbarn;-)  ... wobei ich noch keinen Mormonen kennengelernt habe, dem das gelungen ist und das ist auch etwas, was Du nur allein bewältigen kannst. Da kann man als Aussenstehender nicht viel tun für Dich.

justME

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