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Seite erstellt am 19.4.24 um 16:28 Uhr
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Verfasser: abendrot
Datum: Montag, den 20. Juli 2009, um 22:13 Uhr
Betrifft: Verdeutlichung

Hallo Manfred,

mir ist aufgefallen, daß ich mich vielleicht etwas unklar ausgedrückt hatte. Ich schrieb auf Deinen Beitrag hin Folgendes:

> > Diese Küssaktion im Machtzentrum der Mormonen wurde sicher ähnlich empfunden, als würden sich Schwule küssend in die Abendmahlsversammlung setzen. Irgendwo ist auch eine Grenze.

> Solange sich Heteros küssend in die Abendmahlsversammlung setzen dürften, müsste "gleiches Recht für alle" gelten. Falls sich die Mormonenkirche gern prüde geben wollte, sollte sie das ruhig tun, aber wenn möglich doch bitte ohne Diskriminierung...

Deutlicher wäre wohl gewesen:

Sofern sich Heteros küssend in die Abendmahlsversammlung setzen dürften, müsste "gleiches Recht für alle" gelten.

Ich weiß aus Mangel an eigener Anschauung und Kontakten zu aktiven Mormonen ebenfalls nicht, ob sich heterosexuelle Mormonenpaare heutzutage immer noch den Groll der Kirchenobrigkeit bzw. der Mitglieder zuziehen, wenn sie sich in einer Versammlung küssen... vorstellen kann ich es mir gut.

> Ein Kiss-in ist doch eine Aktion, die provozieren soll, oder nicht? Also ist es doch nicht verwunderlich, wenn auch eine Reaktion erfolgt.

Ich kann mir schon vorstellen, daß sich Mormonen und die Mormonenkirche von dem Kiss-In provoziert gefühlt haben, aber diese Aktion hatte nach meinem Eindruck vielmehr die Aufgabe, die Haltung der Mormonenkirche in Frage zu stellen und ihr vor Augen zu führen, daß das schwule Paar die Solidarität von anderen SLC-Bürgern hat. Es wäre schon wünschenswert, wenn sich die Mormonenkirche zu einer klaren Aussage darüber entschliessen würde, was "unangemessenes Verhalten" ("inappropriate behavior") denn genau umfasst. So könnten mögliche Interessenten besser beurteilen, ob sie dieser Religion dann immer noch beitreten wollen.

Meiner Meinung nach sollte "unangemessenes Verhalten" dann zum Beispiel beinhalten, daß Eltern oder Sicherheitspersonal die "Heiligkeit" einer Immobilie nicht über die Empfindungen bzw. das altergemäße Verhalten ihrer Kinder stellen sollten, indem sie ihre Kinder dort etwa rüde maßregeln oder Schlimmeres, falls diese sich nicht "handzahm" verhalten.

> Ich stehe zu meinem "spießigen" Empfinden, das seine Ursprünge tief verwurzelt in der Ursteinzeit hat, und muss nicht mehr den Obertoleranten spielen.

Die Ursprünge der "Spießigkeit" würde ich nicht so weit in der Vergangenheit verorten; ebensowenig sollte es darum gehen, gespielte Toleranz an den Tag zu legen. Es geht mir um die Ungerechtigkeit dieses Falls, in dem die Mormonenkirche sehr zu Recht auf Widerspruch gestoßen ist.

abendrot

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