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Verfasser: Sappho
Datum: Freitag, den 17. Juli 2009, um 0:03 Uhr
Betrifft: Nicht JEDE lehnt Homosexualität ab

> Jede christliche Glaubensgemeinschaft lehnt Homosexualität ab, denn dies ist ein impliziter Faktor des christlichen Glaubenssystems, wie auch biblisch dargelegt.

Hier sind gleich zwei falsche Aussagen drin, und ich möchte zu deinen Gunsten annehmen, dass du es nicht besser weißt. Ich beziehe mich hier nur auf Deutschland. Die evangelische Kirche hat, je nachLandesverband, eine unterschiedliche Sicht. Die Nordelbische Kirche z.B. ist tolerant dazu, während die eher konservativen Bayern damit eh ihre Schwierigkeiten haben. Die Community of Christ (Gemeinschaft Christi), die frühere Reorganisierte Kirche, überdenkt momentan ihr Verhalten, ebenso die NAK, die übrigens eine eigene "Homoorganisation (Regenbogen-NAK) hat.
Zweitens sagt die Bibel überhaupt nichts gegen Homosexualität/homosexuelle Liebesbeziehungen, sondern sieht sie fast immer im Kontext mit heidnischen Bräuchen. Hier ein Beispiel aus meinem Artikel:

1 KORINTHER 6:9 und  1 TIMOTEUS 1:10

Was also sagt Paulus in diesen beiden Schriftstellen über Gott und über Homosexualität? (...) Paulus ist verärgert. Die Christen in Ephesus und Korinth kämpfen unter sich. In Korinth verklagen sie sogar einander vor weltlichen Gerichten. Paulus schreit über die Entfernung, "Ihr brecht das Herz Gottes, in der Weise wie ihr euch behandelt."
Wie jeder gute Schriftsteller sieht Paulus ihre erste Frage voraus: "Wie können wir miteinander umgehen, um einander gut zu behandeln?" Paulus antwortet, "wissen Sie sehr gut, wie man einander vom jüdischen über Blöcke des Steins geschriebenen Gesetz behandelt."
Das jüdische Gesetz wurde vom Gott geschaffen, um zu helfen, menschliches Verhalten zu regeln. Um die Kirchen in Korinth und Ephesus zu erinnern, wie Gott will, dass wir einander behandeln, rezitiert Paulus zuerst Beispiele aus dem jüdischen Gesetz. Töten Sie einander nicht. Schlafen Sie nicht mit einer Person, die mit jemandem anderem verheiratet ist. Lügen Sie nicht oder betrügen Sie oder stehlen Sie nicht. Die Liste geht weiter mit, Warnungen gegen Unzucht, Götzenkult, Hurerei, Meineid, Betrunkenheit, und Ähnlichem . Er schließt auch "malokois" und "arsenokoitai" mit ein.
Hier ist, wo die Verwirrung beginnt. Was ist ein malokois? Was ist ein arsenokoitai? Tatsächlich haben diese beiden griechischen Wörter die Gelehrten lange Zeit verwirrt. (...)Nach dem Bezug vom jüdischen Gesetz erinnert Paulus die Christen in Korinth, dass sie unter einem neuen Gesetz sind: Das Gesetz von Jesus, ein Gesetz der Liebe, die verlangt, dass wir mehr tun als Mord, Ehebruch, Lügen, Betrug, und Diebstahl  zu meiden. Paulus erzählt ihnen, was Gott will, ist nicht strenge Anhänglichkeit an einer Liste von Gesetzen, aber ein reines Herz, ein gutes Gewissen, und ein Glaube, der nicht falsch ist.
Es ist die Lektion, die wir alle aus diesen Texten lernen müssen. Gott will nicht, dass wir darüber zanken, wer "drinnen"  und wer "draußen" ist. Gott will, dass wir einander lieben. Es ist die Aufgabe Gottes, uns zu beurteilen. Es ist NICHT unsere Aufgabe, einander zu beurteilen.
So, was sagen diese zwei Texte über Homosexualität aus? Sind Homosexuelle und Lesben auf dieser Liste von Sündern im jüdischen Gesetz, das Paul zitiert, um ein völlig verschiedenes Argument anzubringen?
Griechische Gelehrte sagen dass im ersten Jahrhundert das griechische Wort malaokois wahrscheinlich "Call-Boys" bezeichnete. Die Neue Revidierte Standardversion übersetzt es mit "Strichjungen."
Das Wort "malakoi" wurde anderswo im Neuen Testament als "weich," "fein," "kränklich", "flüssig", "feige", "zart", "sanft" oder "ausschweifend" übersetzt. Ganz allgemein kann man es vielleicht als "ungezügelt" der "schwelgerisch" übersetzen. Anderswo wird es gebraucht für Menschen, die keine Disziplin haben oder moralisch schwach sind. Es wurde nirgends in sexuellen Kontext gebraucht. Vielleicht wäre "Weichling" oder "Waschlappen" eine bessere Bedeutung. Es bedeutet eher die Unfähigkeit zu moralischer Integrität und Selbstkontrolle. Schwule Männer mögen vielleicht manchmal weich oder fein sein, aber nicht alle. Viele heterosexuelle Männer sind es auch. Diese Begriffe treffen keinesfalls nur auf Schwule zu und es ist darum falsch, dass Wort mit "homosexuell" zu übersetzen.
Jahrhundertelang wurde das Wort "malakoi" mit Masturbation übersetzt. Dann, als Masturbation nicht mehr als so große Sünde, dass man deswegen das Reich Gottes erben konnte, angesehen wurde, wurde es plötzlich mit Homosexualität gleichgestellt. In Wirklichkeit weiß niemand genau was Paulus mit dem Wort meinte.
Homosexualität war im antiken Griechenland bekannt und praktiziert. Es fehlte nicht an Worten für schwulen Geschlechtsverkehr. Dies war nicht ein solches Wort.
Bezüglich arsenokoitai wissen griechische Gelehrte nicht, was es bedeutet - und die Tatsache bedeutet, dass wir es nicht wissen, ist ein großer Teil dieser tragischen Debatte. Einige Gelehrte glauben, dass Paulus einen Namen ins Leben rief, um sich auf die Kunden "der weichlichen Call Boys zu beziehen." Wir könnten sie "schmutzige alte Männer nennen." Andere übersetzen das Wort als "Homosexuelle", aber erklärten nie, was das bedeutet. Im Jahr 1958, zum ersten Mal in der Geschichte, übersetzte  eine Person, dieses mysteriöse griechische Wort ins Englische, und  entschied,  das es Homosexuelle bedeutet, ein Wort, das es weder in Hebräisch noch in Griechisch gibt. Aber dieser Ãœbersetzer traf die Entscheidung für uns alle, die den Wort Homosexuelle in die englischsprachige Bibel für das allererste Mal legten.
In der Vergangenheit verwendeten Leute die Schriften von Paulus, um Sklaverei, Abtrennung, und Rassentrennung zu unterstützen. Leute verwenden noch die Schriften von Paulus, um Frauen zu unterdrücken und ihre Rolle im Haus, in der Kirche, und in der Gesellschaft zu beschränken. Jetzt müssen wir uns fragen, "geschieht es wieder?" Ist ein Wort auf Griechisch das  keine klare Definition hat, dafür benutzt, Vorurteile der Gesellschaft zu widerzuspiegeln und die homosexuellen Kinder des Gottes zu verurteilen?

Wie du siehst, wenn man einmal etwas mehr weiß, ergibt sich über ein Thema ein ganz anderes Bild.

> Homosexualität ist eine, zumindest im christlichen Verständnis, direkt gegen den Willen Gottes, des Allmächtigen, gerichtete Verhaltensweise bzw. sexuelle Aberration eines Geschöpfes, welches auf einer von Gott, dem Allmächtigen, bestimmten hohen Schöpfüngs- (Evolutions-) stufe steht. Homosexualität ist zutiefste Sünde.

Wenn es gegen den Willen Gottes ist, warum hat er uns denn so erschaffen? denn das Homosexualität keine Wahl oder Laune ist, hat die Wissenschaft längst belegt!

> Eine Glaubensgemeinschaft derart herauszufordern und in einem ihrer Grundprinzipien verletzen zu wollen, zeugt von einer ins Kalkül gehenden Intelligenz, die es sich zum Ziel setzt, offen gegen das Christentum zu opponieren und letztendlich zu der größten aller Verleumdungen und (aus Sicht der Christenheit) somit Sünde zu gelangen: der Verleumdung nicht nur des Christus an sich, sondern die Verleumdung der Allmächtigkeit des Herrn, nämlich Gottes.

Acu Christen stehen unter staatlichem Gesetz, und Diskriminierung ist etwas, was Aufgrund von Geschlecht, Rasse, Religion etc. in den christlichen ländern verboten ist. Auch in Deutschland. Nur nicht aufgrund der sexuellen orientierung. Warum nicht? Weil "christliche" parteien sich dagegen wehren. und warum tun sie das? Weil sie keine christlichen Wähler verprellen wollen.
Im, übrigen bin ich keine Christin sondern eine Wicca, und uns ist der Gedanke, das etwas eine "Sünde" ist, für das "Buße" getan werden muß, so fremd, wie einem Christen ein Vollmondritual zu Ehren der Göttin.
Auch wird in meiner Religion jeder so akzeptiert, wie er oder sie ist, sofern keine Strafgesetze oder sonstigen Gesetze verletzt werden.

> Wie dem auch sei: Wer eine derartige Sexualpräferenz besitzt, sollte sich doch etwas zurücknehmen, und nicht als permanenter Beleidiger (habe einige Deiner Beiträge gelesen) hervortun! Für mich sind dies alles Anzeichen einer psychischen, wenn nicht neurologisch-psychiatrischen Störung mit hormonell-soziogenetischer Komponente, wie ich Sie aus meiner beruflichen Praxis kennengelernt habe. 

Ist ja köstlich!!!!
Homosexuelle sind also krank, wenn sie für ihre Rechte kämpfen. Sie sind beleidigend, wenn sie das fordern, was ihnen als Bürger zusteht.
Und Homosexuelle sollen sich "zurücknehmen", um andere, heterosexuelle Menschen die sich als Christen deffinieren, nicht zu beleidigen! Köstlich, diese Naivität! Welche "Therapie" bietest du denn an? Die von "Wüstenstrom", oder die von "Evergreen-International" (Umpolungs"therapie" von mormonischen "Therapeuten")?

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