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Beitrag 3 von 14 zum Thema Dumm aber glücklich? |
Seite erstellt am 8.5.24 um 11:04 Uhr |
Verfasser: Renate Datum: Donnerstag, den 6. Dezember 2001, um 18:08 Uhr Betrifft: Dumm, aber nicht unbedingt glücklich ...
>Hallo liebe ExMos und HLT-Hasser!wie kommst du auf HLT-Hasser?
>Vor kurzem aber sagte eine Mormonin etwas zu mir, was mich erstaunt und nachdenklich gemacht hat:"Früher habe ich auch versucht, mich der Kirche mit dem Verstand zu nähern. Das funktioniert nicht! Manche Dinge muß man einfach fühlen. Nicht der Verstand, sondern das Gefühl sagt Dir, was Dich glücklich macht!" Endlich hatte mich Jemand darauf hingewiesen, daß das Ganze nichts mit denken zu tun hat.
Und das bietet dir die Möglichkeit das Ganze anzunehmen? Oder wie soll man den letzten Satz von dir verstehen? Schreibst du doch noch kurz voher:
>Ich bin nun etwa ein halbes Jahr "Untersucher" der Kirche und mir sind natürlich auch schon die vielen Blödsinnigkeiten und Wiedersprüche bewußt geworden, genau wie euch auch.
Des Rätsels Lösung ist also, deiner Meinung nach, den Verstand abzuschalten? Oder wolltest du gerade das ankreiden? Sorry, aber das geht nicht ganz klar aus deinem Posting hervor.
Doch zurück zu dem Ausspruch der Mormonin:
Früher habe ich auch versucht, mich der Kirche mit dem Verstand zu nähern. Das funktioniert nicht! Manche Dinge muß man einfach fühlen.
Oder sich einlullen lassen von all den Dingen, die die Sinne ansprechen, das lenkt vom Nachdenken ab und lässt einen nur noch genießen. Und dagegen ist auch an und für sich nichts einzuwenden, solange man sich dessen voll bewusst ist und diese "gefühlvolle Einlullphase" auch als solche erkennt, als Entspannung, als "Seelenstreichler". Wenn ich also jeden Sonntag in die Kirche wandere, dort genussvoll dem Gesang und den Ansprachen lausche, nett mit den Menschen dort plaudere, das was mit gefällt genieße, aber dann wieder zum Alltag zurückkehre, wäre es auch okay. Manche Mormonen mögen es vielleicht auch so halten, aber die Mehrheit der aktiven Mormonen tut das sicher nicht! Und dann ist diese Aussage der Frau:
Nicht der Verstand, sondern das Gefühl sagt Dir, was Dich glücklich macht!
ganz anders zu verstehen! Es ist Selbstsuggestion um das zu verdrängen, was schwer zu ertragen oder zu verstehen ist. Diese Praktik wenden sehr viele HLTs an und das ist auch der Grund für folgende Beobachtung von dir:
>Nun muß ich sagen, daß die meisten Mormonen tatsächlich glücklich zu sein scheinen. Und nett sind sie auch.
Ich will selbstverständlich nicht abstreiten, dass es auch glückliche Mormonen gibt, sowie es in allen Religionen glückliche Menschen gibt. Das sagt aber noch nichts über den jeweiligen Glauben aus und schon gar nichts über seine Auswirkungen im allgemeinen.
Das alltägliche Leben eines aktiv gläubigen Mormonen besteht darin den Generalautoritäten zu gehorchen, weil die ihre Weisungen direkt von Gott erhalten, es besteht darin, sein ganzes Leben und das seiner Familie, der Kirche zu weihen, einschließlich seiner Freizeit, zehn Prozent seines Einkommens, exklusive Spenden, der Einmischung in sein intimstes Privatleben, (Gestaltung der Freizeit, Mode- Speisen- und Getränkevorschriften, sexuelle Vorschriften ... ) Dazu kommt enormer Druck, es immer noch besser machen zu müssen, noch viel zu wenig zu leisten. Dieser Druck wird ausgeübt durch Beispielgebung (angeblich wahre Geschichten über Leistungen von prominenten Mormonen, bis hin zu Jesus werden erzählt) und subtile Drohungen (Segensentzug, Unwürdigkeit, bis hin zum Ausschluss).
>Muß man denn erst seinen Verstand beerdigen, um ein glücklicher Mensch zu werden?
Ich denke, das ist eher die Voraussetzung für Abhängigkeit, Unfreiheit. Der beste Weg zum Unglücklichsein, das man sich aber dann auch niemals eingestehen darf, weil "die Droge" sonst ihre Wirkung verlöre und man die Kraft aufbringen müsste, sich von ihr zu trennen, eine Kraft, die man dann oft nicht mehr hat oder nur sehr schwer wiedererhält.
>Mich würde übrigens auch mal intressieren, weshalb ihr alle so schlecht auf die HLT zu sprechen seid?
Wenn du bis hier her gelesen hast, dann ist diese Frage weitgehend beantwortet, denke ich. Falls nicht, frag ruhig nach.
Dumm aber glücklich? – Stefan, 6.12.01 um 16:28 Uhr
Religion ist Opium fuer die Menschheit... – Thomas, 6.12.01 um 17:10 Uhr
Dumm, aber nicht unbedingt glücklich ... – Renate, 6.12.01 um 18:08 Uhr
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Nicht Opfer, sondern Honig... – Thomas, 10.12.01 um 12:12 UhrDa fehlt noch etwas
– Renate, 10.12.01 um 12:25 UhrDie Masche... – Thomas, 10.12.01 um 14:25 UhrBitte mehr Inbrunst – James, 10.12.01 um 12:31 UhrExmo-Cabarett – Thomas, 10.12.01 um 14:30 UhrUnd ob ... – James, 10.12.01 um 21:21 UhrKein Mo-Hasser, aber eine Menge Erfahrung – Elvira, 8.12.01 um 19:01 UhrUnd ob ... – James, 10.12.01 um 21:21 UhrExmo-Cabarett – Thomas, 10.12.01 um 14:30 UhrDie Masche... – Thomas, 10.12.01 um 14:25 UhrBitte mehr Inbrunst – James, 10.12.01 um 12:31 UhrDa fehlt noch etwas – Renate, 10.12.01 um 12:25 UhrMormonismus, Glaubensdoktrin, und die moderne Wissenschaft – Mykonos, 17.2.15 um 14:26 UhrReligiöse Kosmologien als Sinnverstärker und Apologetik – Utnapischtim, 16.2.15 um 20:04 Uhr"Psychologie der Religionen" – Mykonos, 16.2.15 um 18:03 UhrU.a. von Religionspsychologie bis zur Archäogenetik... – Utnapischtim, 16.2.15 um 11:46 UhrDu meinst: There’s life in the old dog yet - oder: Totgesagte leben länger – Mykonos, 16.2.15 um 1:58 UhrUnsicherheit? – Utnapischtim, 15.2.15 um 15:35 UhrAgonie...? – Mykonos, 15.2.15 um 14:47 UhrBald ist es soweit: "nächste Tage = 2 Monate"
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