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Beitrag 59 von 84
zum Thema An wen/was glaubst du?
Seite erstellt am 25.4.24 um 21:52 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Thomas
Datum: Donnerstag, den 29. November 2001, um 17:09 Uhr
Betrifft: Sinn, Evolution, Redundanz und Logik

>Denn, wie gesagt, gäbe es nur den Sinn der Arterhaltung,<

Wieso begrenzt Du den naehliegenden Sinn auf Arterhaltung? Ist es nicht eher globale Lebenserhaltung, weil die Evolution zeigt doch genau dieses Muster:

Wenn Du den Lebensstammbaum anschaust, sind schon sehr viele ehemalige Arten ausgestorben, weil sie z.B. die Anpassungsfaehigkeit an Klimaaenderungen nicht hatten. Einige schafften es und entstanden (entstehen) neue Arten und diese pflanz(t)en sich fort.

Der Mensch hat durch Zivilisation und Technologie seine natuerliche Evolutionsfaehigkeit weitgehend eingebuesst. Also muss er die Technik, die aber langfristig umweltschonend sein muss, mit einbeziehen. Ich denke aber nicht, dass er mit solchen Kruecken ueberlebensfaehiger sein wird als andere Lebensformen die diese Kruecken nicht haben (muessen).

Die Krustenechse schaffte es offenbar sich vor 130 Mio Jahren so an die Umwelt anzupassen, dass sie sich nicht einmal anpassen musste als es vor 65 Mio Jahren den grossen Showdown mit dem Meteotiten gab, der u.v.a. den Sauriern den ultimativen Todesstoss versetzte. Diese Faehigkeit einer Anpassung finde ich absolut super!

Die Menschheit wird es bestimmt laengst nicht mehr geben, wenn die Erde von gaenzlich andern Arten bevoelkert sein wird. Oder kannst Du Dir vorstellen, dass es ein Nachfahren von uns in 100 Mio Jahren noch gegen wird? Es ist wie ich schon sagte: Die Natur braucht den Menschen nicht, umgekehrt aber braucht der Mensch fuer sein Ueberleben den Regenwurm fuer die Bodenchemie.

Trotzdem so duester wie sich diese naturalistsche Perspektive anhoert, ist es nicht, denn die Tatsache dass es uns gibt, zeigt dass der Kosmos offenbar die Potenz hat Intelligenz hervorzubringen und wenn’s auf der Erde geschieht, dann auch ganz bestimmt nicht nur hier in einem ganz unbedeutenden Zipfel der Galaxy rund 30’000 Lichtjahre vom Zentrum entfernt.

Der Sinn koennte womoeglich im Superkollektiv liegen: Es braucht im Kosmos sehr viele "Experimente" damit es irgendwann irgendwo gelingt eine intelligente Art hervorzubringen, die andern intelligenzmaessig und ethisch ueberlegen sind.Vielleicht gibt es das auch. Wichtig, auch das sind keine Goetter!!! Dies setzt allerdings so etwas wie morphogenetische Felder voraus, ein Thema das ich auch schon kurz angeschnitten habe.

> dann finde ich unsere Lebensform etwas zu überdinemsnioniert angelegt.<

Tja, meinst Du nicht, dass dies vielleicht auch fuer die Riesenfeger der Wale gilt? Ich komme auf diese Lebensform, weil sie nach heutigem Wissen ueber ihre Lautstruktur ein sehr hohes Mass an Intelligenz haben muessen.

Sollte der Mensch sich auf der Erde zu bloed auffuehren und sich selbst beseitigen, etwas das sogar sehr wahrscheinlich der Fall sein sein wird, koennte einige 10 Millionen Jahre spaeter eine ganz andere Lebensform die Intelligeste auf der Erde sein. Das Experiment nimmt andere Formen an. Ob wir uns das jetzt vorstellen koennen oder nicht, ist irrelevant.:-)

Vielleicht faellt Dir auf, dass ich fast nie Tier sage, dafuer aber Lebensform. Warum? Ich bin der Meinung, dass diese Unterscheidung ueberholt ist. Hier ein Beispiel:

Der genetische Unterschied und aber auch die Unterschiede in den Verhaltenmustern (die sind natuerlich genetisch mit-bedingt) ist zwischen Mensch und Oran Utan vernachlaessigbar gering, wenn man es mit dem Unterschied zwischen Oran Utan und Regenwurm vergleicht. Aber Oran Utan und Regenwurm klassifizieren wir zu den Tieren und da sieht man doch sehr schoen, dass sich der Mensch noch immer als etwas ganz Besonderes sieht. Jedenfalls aus der Sicht der heutigen Genetik und grundsaetzlich aus naturalistischem Ansatz ist die heutige Tierklassifizierung ueberholt.

Ich denke, diese Klassifizierung von Tier und Mensch ist ein Relikt aus der Religionsvergangenheit, als der Mensch sich als Krone der Schoepfung emporschwang um sich einen (kuenstlichen) Sinn zu verschaffen. Man kultivierte dies dann und schob es einem Gott zu der gesagt haben solle, dass der Mensch die Krone der Schoepfung sei. Ein wunderbares Konstrukt das immerhin Jahrtausende ueberdauerte. Eigentlich eine echte Leistung, wenn man bedenkt...:-)

>Wenn die Natur logisch vorgeht, dann passt diese Verschwendung nicht dazu.<

Die Natur verschwendet aber in anderer Hinsicht ganz enorm und zwar in Absicht als Ueberlebensnotwendigkeit: An der Befruchtung einer weiblichen Eizelle ist letztlich in den meisten Faellen ein einziger Same beteilgt. Dazu sind aber Milliarden unterwegs. Hier arbeitet die Natur unheimlich redundant.:-)

Du sagst ’wenn die Natur logisch vorgeht’. Da stelle ich mir noch die Frage: Nach welcher Logik...?

Gruss
       Thomas

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