Beitrag 36 von 50 zum Thema Rofl! |
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Verfasser: Gunar Datum: Mittwoch, den 22. November 2000, um 3:00 Uhr Betrifft: sich zum dritten Mal in den Fuà geschossen (aber diesmal mit Konzept)
Obwohl die beiden von Krywult als wichtig designierten Punkte bereits besprochen wurden, sind noch weitere Anmerkungen zu diesem Artikel notwendig.
Heute möchten wir uns das Präsentationskonzept Krywults etwas näher anschauen.
Gleich im ersten Absatz beschreibt Krywult seine Prämissen. Es ist allgemein bekannt, daà eine Arbeit nur so gut sein kann, wie die Voraussetzungen, die dafür genutzt werden. Dies ist also ein wesentliches Kriterium für den Artikel.
Die Reduzierung meines Artikels auf die drei Behauptungen, die Krywult uns hier präsentiert, halte ich für absolut unzulässig und muà daher in schärfster Weise dagegen protestieren. Mein Artikel gliedert sich ganz deutlich in die Abschnitte Aaronisches Priestertum, Melchisedekisches Priestertum und Vollmacht. Den Abschnitt zum Melchisedekischen Priestertum kann man dann noch weiter unterteilen in Historische Herleitung und Aussagen.
Krywults Auswahl vermittelt ein völlig falsches Bild über die Aussage des Artikels. Diesen Umstand werde ich im einzelnen verdeutlichen:
1. âDer Begriff "Priestertum" wurde in den ersten Jahren der Kirche nie verwendet.â Dieser Satz entstammt meiner Einleitung. Er ist als Faktum formuliert. An keiner Stelle des Artikels wurde der Versuch unternommen, diese Aussage zu belegen. Einzig Whitmer geht in seiner von mir zitierten Aussage in einem Satz darauf ein: âVollmacht ist das Wort, das wir in den ersten zwei Jahren in der Kirche nutztenâ. Als Tatsache wurde dies nicht Gegenstand einer weiteren Erörterung. Krywult bastelt hieraus eine wesentliche Aussage des Artikels, die er â wie im letzten Beitrag bereits aufgezeigt â dann nicht einmal schlüssig widerlegen kann.
2. âDie Idee des Priestertums hat sich langsam entwickelt, und zwar unter dem Einfluà von Sidney Rigdonâ. Wiederum hat diese Aussage keinen Bezug zum kritisierten Artikel, Krywult greift sich erneut ein (das gleiche) Zitat von Whitmer heraus und deklariert es zu einer Kernaussage des Artikels: eigentlich gleich der darauffolgende Teilsatz in Whitmers Aussage âbis zu den Tagen Sidney Rigdons in Ohio.â AuÃer in diesem Zitat erscheint der Name Rigdon nirgendwo im Artikel.
Weiters räumt Krywult eine Entwicklung selbst ein und erklärt deshalb â in altbekannter HLT-Apologetik-Manier â die Art der Offenbarung: âWann immer ein Grundsatz gegeben wurde, gab es eine Zeit, in der Irrtümer passierten, bis weitere Offenbarung den Grundsatz geklärt hatte.â
Doch Krywults entscheidender Trick liegt in seiner Formulierung der Entwicklung der âIdee des Priestertumsâ, wohingegen ich in meinem Artikel von der Entwicklung der âDarstellung von der Ãberbringung dieser Vollmacht durch Engelâ spreche. Dies ist ein riesiger Unterschied. Bei genauer Betrachtung ist Krywults Darstellung sogar völlig absurd, denn die Idee des Priestertums ist bereits in der Bibel dargelegt.
3. âDie Idee der Wiederherstellung des Priestertums durch Engel ist eine Entwicklung der Jahre 1833 bis 1838.â Wiederum zitiert Krywult mich falsch, indem er aus der Entwicklung der Darstellung eine Entwicklung der Idee macht. Krywult arbeitet hier mit Konzept, denn die tatsächliche Aussage könnte er schwerlich widerlegen.
Ferner sieht Krywult in den Jahreszahlen eine Kernaussage des Artikels, gleichwohl ich sie als eine âvielvertretene Auffassungâ erwähne, ohne jedoch dafür oder dagegen Partei zu ergreifen. Krywult verwechselt hier offenbar das Geben eines GedankenanstoÃes mit der HLT-typischen Vorgabe vorgekauter Antworten.
Anhand der völlig falschen Aussagenreduzierung sollte es verwundern, daà seine SchluÃfolgerung auf meine SchluÃfolgerung zutreffend ist. Allerdings war dies einfach für ihn, denn am Schluà meines Artikels hieà es ja: âStimmt die Darstellung der Gemeinschaft nicht, gibt es dafür nur eine SchluÃfolgerung â die Gemeinschaft hat keine Vollmacht und ist daher nicht die einzig wahre Kirche Gottes auf Erden.â
Wegen der fehlerhaften Prämissen Krywults könnte man die Abhandlung jetzt bereits zur Seite legen. Verfolgen wir aber den weiteren konzeptionellen Betrug seiner Leser.
Zuerst stellt Krywult die Einleitung mit Zitaten zusammen, die nicht meiner Reihenfolge entsprechen.
Dann definiert er âdie ersten Jahre der Kircheâ âals die Zeit vor 1838â und legt mir dies in den Mund, was er im nächsten Abschnitt auf âdie Zeit bis 1838â ändert und dies mit einer Klammer versieht: â(Entwicklung der Wiederherstellung des Priestertums bis 1838)â, als hätte ich dies jemals gesagt. Man erinnere sich, daà ich von der Entwicklung der Darstellung dieser Geschichte sprach.
Daraufhin negiert er noch die von ihm selbst zusammengestellten Aussagen, denn zumindest Whitmer bezieht sich auf die Verwendung des Begriffes innerhalb der Gemeinschaft. Aber diesen Punkt habe ich bereits im letzten Beitrag ausführlich erörtert.
Im seinem zweiten Punkt unterstellt mir Krywult, ich wolle irgendeinen âEindruckâ erwecken, und ich hätte keinen Hinweis auf eine EinfluÃnahme durch Rigdon. Wiederum findet Krywult Dinge in meinen Absichten, die mir selbst bis dahin unbekannt waren. Schattenboxen nenne ich das.
Dann beginnt Krywult von vorn: âBezeichnend sei auch erwähnt, daà Werner die Wiederherstellung des Melchisedekischen Priestertums als eine Erfindung der Jahre 1833 bis 1838 sehen will, wogegen Quinn sie im Jahre 1831 festmacht.â Mittels falscher Wortwiedergabe und Vertretungsunterstellung wird hier eine Diskrepanz zu Quinns Aussage erzeugt. Es folgt eine willkürliche Zitatzusammenstellung.
Dann haben wir die bereits erörterte Unterstellung des Falschzitierens von History of the Church und die Wortnennungen im BM, die einige Jahre zuvor auch schon in der Bibel zu finden waren.
Im dritten Abschnitt präsentiert uns Krywult neben bekannter HLT-Apologetik mit einer SchluÃfolgerung Krywultscher Art und der Gleichsetzung von Aussteiger mit Lügner die bereits lange angekündigten Beweise für die Bekanntheit der Engelsgeschichten vor 1830. Das tut er zum einen mit einem nicht referenzierten Zitat Pratts und zum anderen mit einem Zitat Harris von 1870, was offenbar schlagkräftige Beweise sind â oder sein sollten â zumindest in Krywults Augen, und damit natürlich in den Augen seiner Leser.
Den gröÃten Betrug am Leser nach der sinnlosen Zusammenstellung angeblicher Kernaussagen begeht Krywult in seiner Conclusio, indem er von drei nicht haltbaren âBehauptungen Wernersâ spricht und anschlieÃend aber drei Aussagen Whitmers widerlegt, die sich zudem kaum mehr an den von ihm selbst erstellten Punkten orientieren.
Sollten dies alles nur Zufälle sein? Vielleicht Dummheit? Oberflächlichkeit? Ich erlaube mir, hier den Schluà zu ziehen: Krywult betrügt seine Leser mit Konzept.