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Beitrag 8 von 84
zum Thema An wen/was glaubst du?
Seite erstellt am 24.4.24 um 22:22 Uhr
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Verfasser: Renate
Datum: Samstag, den 24. November 2001, um 17:08 Uhr
Betrifft: andere Sichtweise

>Doch wer hat die Materie erschaffen, aus dem all dies ist? Muss es logischerweise nicht auch hier einen Schöpfer geben?

Nicht unbedingt. Und da wir absolut nichts über "einen solchen Schöpfer" wissen können, wäre es verschwendete Zeit darüber zu sinnieren. Es kommt doch nur wieder "Menschenwerk" heraus. Ein neues Märchen, gegen ein altes einzutauschen ist irgendwie sinnlos, oder nicht?

>Und weswegen Gott nicht eingreift, jedenfalls nicht in das Weltgeschehen, ist für mich einfach die Konsequenz aus der Entscheidungsfreiheit, die er uns gab.

Das ist Mormonengedankengut ohne jede Logik. Wo war unsere angebliche Entscheidungsfreiheit darüber, ob wir geboren werden wollen? In welche Zeit, welche Familie, welche Umstände wir geboren werden? Wenn man darüber nachdenkt und darüber hinausdenkt, erkennt man den Irrsinn daran. Alle die Hungernden, Kranken, Behinderten, Verfolgten, Gemarterten dieser Welt, haben die alle genau dieses Leben gewählt? Dann müssten sie wohl ziemlich pervers und masochistisch sein, denke ich.

Und jetzt nehmen wir einmal an, es gäbe diesen Gott, von dem du schreibst, tatsächlich! Denken wir noch weiter zurück: Da ist also ein allmächtiger, allwissender liebender Gott, der schuf sich ein Universum oder mehrere. Schuf Planeten mit Leben, darunter die Erde mit ihren Menschen. Was hat ihn daran so fasziniert seinen Geschöpfen beim Leiden zuzusehen, dass er ihr Leben und ihre Umwelt so gschaffen hat?

Und wozu musste er, der allmächtige auch noch seinen Sohn grausamst opfern um die Menschen zu retten? Vor was zu retten? Vor den Gesetzen, die er selbst geschaffen hatte? Wozu hatte er sie dann geschaffen?

Weisst du, das war das erste, über das ich vor vielen Jahren nachzudenken begann. Dem folgte intensive Beschäftigung mit der Materie und das führte dann zum Ende meines Christseins.

> Hätten Adam und Eva nicht vom Baum der Erkenntnis gegessen, wüssten wir nicht Gut von Böse zu unterscheiden und hätten demnach keine Entscheidungsfreiheit. Für diese Entscheidungsfreiheit mussten Adam und Eva das Paradies verlassen und wir müssen uns seitdem auf der Erde mir ihr herumschlagen.

Also, mal abgesehen davon, dass ich mir nicht vorstellen könnte, für alle Ewigkeit stumpfsinnig und sklavisch gehorsam im Paradies spazieren zu gehen, weiss ich, dass es dieses Paradies samt Adam und Eva in der, von dir geschilderten, Form niemals gegeben hat. Weshalb ich mir darüber auch keine Gedanken zu machen brauche.;-)

>Freiheit ist einerseits etwas Schönes, andererseits bringt sie uns auch jede Menge Probleme.

Das ist das, was einem die "Sklavenhalter" dieser Welt gerne einzureden versuchen. Unfreiheit, Gefangenschaft und Sklaverei bringt weitaus mehr Probleme. Wenn du mit solchen Menschen sprechen könntest, würden sie dir das sehr schnell, sehr glaubwürdig vermitteln!

>Du kannst nicht Gott dafür verantwortlich machen, dass er uns einerseits die Freiheit gibt, andererseits ihm die Schuld für sein Nichteingreifen geben.

Und ob ich das kann! Wenn Gott den Menschen zu seinem Vergnügen geschaffen hat - zu was denn sonst? - dann trägt er auch die volle Verantwortung für sein "Spielzeug" Und wenn er sein "Spielzeug" auch noch bewusst mit Gefühlen und Empfindungen ausgestattet hat - was er ja hat, wie wir wissen - dann ist er nicht nur sadistisch sondern auch pervers veranlagt.  Deshalb könnte ich so jemanden niemals als Gott anerkennen, anbeten und verehren. Als Mensch würde man so jemanden vor Gericht stellen. Sind die Menschen besser als Gott? Haben sie eine größere Moral?

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