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Beitrag 5 von 84
zum Thema An wen/was glaubst du?
Seite erstellt am 25.4.24 um 5:49 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: James
Datum: Samstag, den 24. November 2001, um 16:42 Uhr
Betrifft: Wie bitte?

Mara schrieb

>Sieh dich doch bitte um, schau auf deine Uhr, deine Kleider, deinen Computer – alles ist erschaffen worden. Auch du – von deinen Eltern.

Beg your pardon? Ich wurde nicht von meinen Eltern "erschaffen", sondern "gezeugt". Durch einen biologischen Vorgang. Die anderen wurden hergestellt, nicht "erschaffen."

>Doch wer hat die Materie erschaffen, aus dem all dies ist?

Du machst hier einen Schritt der logisch schlicht absurd ist. Du vergibst z.B. die Herstellung einer Uhr (mit Sicherheit nicht zufällig) den Titel "erschafft", bringst diese "erschaffene" Uhr dann im Zusammenhang mit einem "Schöpfer", erwähnst später dann sogar Adam und Eva, also die sogenannte Schöpfung. Diese Logik, besser Unlogik (im Hintergrund schwebt natürlich das beliebte, aber nichstdestotrotz, trotzdem unsinnige Analogie "Der Uhr im Sand," die ja nicht nur "da" ist, sondern auch "erschaffen wurde." Oder "Dem unbekannten Uhrmacher." Beliebt isnbesondere bei fundamentalistischen Christen oder vielen Mormonen, deshalb oft genug, weil sie von ihren Managern, lies auf "mormonisch", Generalautoritäten, "gelehrt" wird, vom Mitgliedern wiederholt, jedoch, so befürchte ich, nie konsequent selbst durchdacht. Die Analogie ist hinlänglich widerlegt worden, z.B. von Richard Dawkins in seinem "The Blind Watchmaker," London 1986. Welchen konkreten "Beweis" hast Du, das "Materie" (selbst diese hast Du nicht definiert) a) erschaffen wurde/wird, und b) überhaupt muß?

>Muss es logischerweise nicht auch hier einen Schöpfer geben?

Nein, es ich nicht logisch. Es ist ein "Glauben." Oder um noch genauer zu sein, es ist ein typisches Beispiel für einen versuchten "red herring" (ein Beispiel zu bringen, auszulegen, z.B. wie einen Köder, um anschließend einen abwegigen Effekt zu produzieren), auch ein Musterbeispiel eines "post hoc, ergo propter hoc" Arguments ("es geschah danach, also wurde es dadurch verursacht"), ja sogar einem "non sequitur" ("es folgt nicht"), ein Trugschluß.

> Und weswegen Gott nicht eingreift, jedenfalls nicht in das Weltgeschehen, ist für mich einfach die Konsequenz aus der Entscheidungsfreiheit, die er uns gab

Es gibt keine "Entscheidungsfreiheit". Auch wenn viele Mormonen es glauben und lehren. Obwohl so manche HLT Generalautorität gebetsmühlenartig versucht den HLT es klarzumachen, sie begreifen es nicht. Wobei die deutschen HLT es umso schwerer haben, weil in ihrer deutschen Übersetzung davon tatsächlich die Rede ist, jedoch nicht im englischen Original. Damit kann man jede Diskussion über "Entscheidungsfreiheit", jedenfalls jede ernsthafte, zu den Akten legen. Mormonische, offizielle, Theologie kennt keine "Entscheidungsfreiheit."

>Diese ist ein hohes Gut – mit allen Konsequenzen, welche diese Freiheit hat.

Menschen brauchen von Geburt her keinen Gott der ihnen "Freiheiten" gibt, sie erwerben sie (ihre "Freiheiten und Menschenrechte") durch ihre Zugehörigkeit zur Spezies "Mensch."

>Die Entscheidungsfreiheit haben wir dem Sündenfall zu verdanken.

Welchem "Sündenfall?" Bist Du Katholiken, oder was? Der Mormonismus lehrt keinen "Sündenfall." Über was reden wir hier nun? Mormonische Theologie kennt keinen "Sündenfall."

>Hätten Adam und Eva nicht vom Baum der Erkenntnis gegessen, wüssten wir nicht Gut von Böse zu unterscheiden und hätten demnach keine Entscheidungsfreiheit.

Du glaubst ernsthaft, daß es einen realen Adam bzw. Eva gegeben hat?

>Für diese Entscheidungsfreiheit mussten Adam und Eva das Paradies verlassen und wir müssen uns seitdem auf der Erde mir ihr herumschlagen.

Sofern man/frau daran glaubt.

>Freiheit ist einerseits etwas Schönes, andererseits bringt sie uns auch jede Menge Probleme. Du kannst nicht Gott dafür verantwortlich machen, dass er uns einerseits die Freiheit gibt, andererseits ihm die Schuld für sein Nichteingreifen geben.

Tue ich das? Wie kann ich einen "Gott" für ein "Nichteingreifen" denn "verantwortlich" machen, wenn es für mich gar keinen gibt. Schlicht absurd. Die Natur und Menschen sind für jede "Menge Probleme verantwortlich" und können z.T. von diesen gelöst werden. Wen kümmert schon das Handeln oder Nichthandeln eine Gottes?

Herzliche Grüße, James

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