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Beitrag 34 von 50
zum Thema Rofl!
Seite erstellt am 18.4.24 um 6:58 Uhr
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Verfasser: Gunar
Datum: Montag, den 20. November 2000, um 12:05 Uhr
Betrifft: sich einmal in den Fuß geschossen

Vielen Dank für die ausführliche Aufstellung, James. Das erspart mir eine ganze Menge Tiparbeit. Eine Stellungnahme zu diesem Punkt war ohnehin notwendig. Allerdings wollte ich Krywult die gelegenheit geben, sich selbst zu berichtigen, aber außer einer vehementen Weigerung der Angabe seiner Quellen kam da nicht viel.

Dies ist erstaunlich, da Krywult diesen Punkt selbst zu einem von den zwei wesentlichen Punkten seiner Abhandlung erklärt:

> „Kann es sein, daß Du hier mit Unwichtigkeiten herumwirfst, anstatt das Wensetliche zu beantworten, nämlich:

> 2. Wie kannst Du sagen, Oliver Cowdery hätte (HoC 1:40 Fußnote) einen abweichenden Bericht von der Wiederherstellung des MP gegeben (nämlich, daß EIN Engel das MP wiederhergestellt hätte), wenn dort steht, daß es Petrus, Jakobus und Johannes waren (lies doch mal die GANZE Fußnote, anstatt nur den Teil, der auf irgendwelchen Antimormonen-Seiten zitiert wird)?“

Hier diskutierte Krywult an der Sache vorbei, statt dessen greift er lieber meine Person an, ad hominem, wie man so schön sagt. Dies beschränkt Krywult durchaus nicht auf dieses Forum. In seinem Artikel schreibt er:

> „Es gibt wieder mal keinen Grund, hier an der Glaubwürdigkeit Olivers zu zweifeln, wohl aber an den Quellen, die Werner hier verwendet. Es bleibt die Frage, woher Werner seine "veränderte" Übersetzung hat.“

Dieser Angriff gegen mich kam ziemlich überraschend für mich, und es stellt sich mir die Frage, ob Krywult im Internet jemals meine Austrittsgeschichte gelesen hat, die da sagt:

> „Weiterhin begann ich, das Buch Lehre und Bündnisse einmal objektiv zu lesen und schaffte es, mir die ersten beiden Bände von der offiziellen History of the Church zu organisieren.“

Was natürlich nichts anderes bedeutet, als daß ich HC im Zuge meines Ausstiegs auch tatsächlich studiert habe. Und zwar in der gedruckten Form. Wenn ich also als Quellenangabe „HC 1:41“ schreibe, so meine ich auch HC, und zwar in der Ausgabe von 1971, wobei ich auch die von 1912 und 1935 kontrolliert habe.

Krywult offenbart also seine Methodologie, kein Wunder, daß er seine Quellen lieber verschweigt. Er macht also genau das, was er mir unterstellt. Das erinnert mich an ein altes deutsches Sprichwort: „Was ich selber denk’ und tu’, das trau’ ich auch den andern zu.“

Deutlich wurde dies bereits an Krywults überheblicher Art, mich in subtiler Weise in der Seitenangabe korrigieren zu wollen, nämlich indem er darauf hinweist, daß sich die Fußnote auf Seite 40 befindet, wo ich sie doch auf Seite 41 gefunden haben will. Was Krywult seiner (wahrscheinlich elektronischen) Quelle nicht entnehmen konnte ist, daß sich diese Fußnote über zwei Seiten erstreckt und der von mir zitierte Teil tatsächlich auf Seite 41 zu finden ist.

Oliver Cowdery wird in unterschiedlichen Büchern tatsächlich unterschiedlich zitiert, so auch in der Latter-day Saint Biographical Encyclopedia, aber James hat hier ja schon eine ganze Übersicht geliefert. Allerdings habe ich nirgendwo gefunden, daß jemand behauptet hätte, die Fußnote in HC würde diesen anderen Wortlaut enthalten, Krywult dürfte damit der erste gewesen sein.

Von dem anderen Wortlaut des Zitats habe ich übrigens aus D. Michael Quinns „Origins of Power“ erfahren, das ist der Autor, den Krywult mit den Titeln „heute lebender Gegner der Kirche“ sowie „Antimormonischer Historiker“ versieht, und zwar verweist Quinn in Fußnote 123 auf Richard L. Bushmans Fußnote 55 in „Joseph Smith and the Beginnings of Mormonism“, in der die ganze Sache mit dem Druckfehler in „Deseret News“ erklärt wird, und zwar mit Hinweis auf „B.Y.U. Studies, 8 (Spring, 1968):277-78, 282-85.“ Von dieser Art Ehrlichkeit des diskreditierten Autors ist Krywult jedoch weit entfernt.

Während dieser Punkt einer von zwei wesentlichen in Krywults Abhandlung ausmacht, ist er für mein Anliegen eher von untergeordneter Bedeutung. Die Tatsache, daß es noch immer keine Kopie von Reuben Millers Aufzeichnungen gibt, läßt einen Nachweis des genauen Wortlauts ohnehin nicht zu, wie James uns bereits aufzeigte. Abgesehen davon wäre dann die Frage zu klären, ob dieser auch richtig zitiert hat. Obendrein stammt die Aussage aus dem Jahre 1848, welche Beweiskraft hätte sie also für Krywults Fall? Er kann das Zitat nicht in gleicher Weise wie ich benutzen. Es ist nun mal eine Tatsache, daß vor 1834 niemals ein Wort über die Beteiligung von Engeln an der „Wiederherstellung des Priestertums“ gefallen ist, und dies mit einer lapidaren Aussage über „schwere Verfolgung“ wegerklären zu wollen, obwohl zeitgleich intensiv über Vollmacht diskutiert wurde, scheint doch auf recht simple Gemüter ausgerichtet zu sein.

Es bleibt die Feststellung, daß nichts eine eigene gründliche Recherche ersetzen kann. Deshalb lautet das Anliegen von mormonen.de auch, „den Einstieg in eine kritische Auseinandersetzung mit den Ansprüchen des Mormonismus zu erleichtern“, im Falle der Priestertumsabhandlung fordere ich sogar dazu auf, „die hier dargestellten Dinge zu widerlegen und fundiert(!) die Wahrhaftigkeit der offiziellen Aussage nachzuweisen.“ Das hat Krywult nicht nur nicht getan, er belegt sein Anliegen durch die Aussage, daß „jedes Mitglied der Kirche weiterhin begründet glauben [kann], daß sich die Wiederherstellung des Priestertums genau so abgespielt hat, wie Joseph und Oliver es behaupten, ohne als leichtgläubig zu gelten.“ Krywults Abhandlung als der Weisheit letzter Schluß?

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