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Verfasser: Gunar
Datum: Dienstag, den 20. November 2001, um 16:19 Uhr
Betrifft: Zukunftsszenarien gleich Spekulation?

Holger schrieb u.A.:
> Und trotzdem wird man differenzieren müssen. Wir beschäftigen uns ja hier fast ausschliesslich mit den HLT und diese mit den anderen Mini-Mormonen auf einen Nenner zu bringen, wird kaum gelingen. Dies betrifft andere Religionen ja auch. Wenn wir über die evangelische Kirche berichten, dann reden wir nicht über deren Freikirchen und umgekehrt.

Ich habe aber nicht konkret über die HLT geschrieben, sondern um das Phänomen des Mormonismus als Kandidat für eine entstehende Weltreligion, gleichwohl die HLT mit ihrer heftigen Missionierungsstrategie, ihrer wirtschaftlichen Macht und ihrem Tempelkult einen wesentlichen Faktor darstellt.

Das Äquivalent zum Mormonismus kann daher nur das Christentum sein, das eine Weltreligion ist. Die Evangelische Kirche ist auch nicht das Christentum, gleichwohl sie darin eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Die Freikirchen sind auch nicht Eigentum der Evangelischen Kirche, auch wenn sie zumeist dem protestantischen Lager im Christentum zugerechnet werden können.

Der Mormonismus hingegen wird vom Christentum als nichtchristlich, sondern als synkrestisch eingeordnet. Dies, verbunden mit den bisherigen (inzwischen allerdings überholten) Wachstumsprognosen, macht es durchaus zu einem Kandidaten für eine neue Weltreligion.

Dass es im Mormonismus auch Gruppen gibt, die sich eher dem Christentum als einer potentiellen Weltreligion zugehörig fühlen, ist ein eigenes Phänomen und tut dieser Sache keinen Abbruch.

> Das ist zunächst Spekulation. bevor man so etwas sagen kann, muss man die Entwicklungen abwarten.

Habe ich etwas anderes behauptet?

> Und dennoch geschahen diese Dinge im vorletzten Jahrhundert. Letztlich sehen wir doch an der Entwicklung der Gemeinschaft, dass es sich um eine Gruppe vorbildlicher Opportunisten handelt. Und der mormonische Opportunismus gleicht sich seit Jahrzehnten an und verliert seine extremen Seiten Stück für Stück. Ich sehe momentan daher keine Gefahrenentwicklung

Dem kann ich leider so nicht beipflichten. Der Extremismus ist nämlich weniger eine Frage der Zeit als vielmehr der politischen neben der religiösen Macht. Diese Aussage sieht man auch heute überall dort bestätigt, wo es keine Trennung zwischen Kirche und Staat gibt. Dies war im Mormonismus weitgehend in Nauvoo der Fall und fast vollständig in den Felsengebirgen bis etwa 1875.

Der Opportunismus der neueren Zeit zeigt jedoch bereits seine Früchte. So sind die Mormonen in der amerikanischen Politik gemessen am Bevölkerungsanteil weit überdurchschnittlich vertreten, und es gibt Bestrebungen, diesen politischen Einfluss noch auszubauen. Die Praxis beweist, dass die HLT-Kirche schon heute ihren politischen und wirtschaftlichen Einfluss zur Durchsetzung ihrer Ansichten benutzt.

Glaubst Du ernsthaft, dass die HLT-Kirche diesen Einfluss nicht auch zur Protektionierung ihrer Geheimdienstleute nutzen wird, so wie sie es im 19. Jahrhundert mit den Daniten getan hat? Ich denke, wir sollten aus der Geschichte lernen.

> >Was wir hier mit dem kanadischen HLT-Mitglied Gideon (Glen) McGuire Augier erleben ist lediglich ein kleiner Vorgeschmack der Auswirkungen der von der HLT-Gemeinschaft betriebenen Missionierungspolitik.

> Oder nur eine Ausnahme?

Die Missionierungsbestrebungen sind nicht besonders selektiv, oder? Wenn Du die Weltreligion im Hinterkopf behältst: Ist Mohammed Atta ein typischer Islamanhänger oder eine Ausnahme? Und doch ist der Islam seine Motivation gewesen.

> >Wenn die mormonischen Sekten (und allen voran die HLT) nicht bald auf einen Kurs in Richtung Entsektung einschwenken, werden sich politische Extremisten ähnlich Osama bin Laden in nicht allzu ferner Zukunft auch mormonischer Fanatiker zur Umsetzung ihrer Ziele bedienen können.

> Aber Gunar. Meinst du nicht, dass deine Visionen allzu leidenschaftlich sind?

Nein. Und Du?

> Vor einiger Zeit machte jemand einmal den Vorschlag, die Mormonen verfassungsrechtlich beobachten zu lassen. Auch das halte ich für übertrieben und grundlos.

Vom Verfassungsschutz werden nur Organisationen überwacht, die eine Gefahr für den deutschen Staat darstellen, für Lügen und Ausbeutung ist er nicht zuständig.

> Ich glaube, das hier die Situation überschätzt wird. Wie ich in meinem anderen Kommentar schon geschrieben habe, handelt es sich meiner Meinung nach bei den Mormonen um eine kleine, unbedeutende Gruppe von Irrläufern. Natürlich kann sich aus jeder sektirischen Gruppierung ein Problem entwickeln aber ich halte das mormonische weltpolitisch nicht für relevant. Die Mormonen sehen sich als eine neue Weltreligion. Das ist natürlich Unsinn und mit Größenwahn behaftet.

Ich halte das Potential wie gesagt für gegeben, der politische Einfluss wird ausgebaut (und die USA ist auch weltpolitisch nicht völlig unbedeutend). Und auch eine unbedeutende Gruppe von Irrläufern kann ein Land in einen Krieg stürzen, Afganistan lässt grüßen.

> In Wirklichkeit sind sie klein und schwimmen im Teich der unzähligen Glaubensgemeinschaften.

Und so sollte es besser auch bleiben. Aber die Prognosen sind da und in der HLT wird bekanntlich alles durchgeplant.

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