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Beitrag 24 von 26
zum Thema Das Kolob-Mysterium und die Kosmologie
Seite erstellt am 19.4.24 um 22:03 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: James
Datum: Donnerstag, den 15. November 2001, um 0:04 Uhr
Betrifft: Kreationisten und Klarheit

Thomas schrieb u.a.:

>Wenn ich meine Meinung zum Ausdruck bringe, dass ich persoenlich den Glauben an irgend einen Gott und an den Sohn eines Gottes genau so fiktiv halte wie der Glaube an einen Profeten Gottes, wird das hier akzeptiert oder nicht? Ich meine emotionslos hingeschrieben ohne jeglichen persoenlichen Angriff.

Was heißt akzeptiert? Du wirst von manchen Zustimmunf erhalten, von manchen Ablehnung, die Masse regt sich überhaupt nicht, und je nach persönlicher Betroffenheit evtl. durchaus einen richtigen Angriff mit Schmackes, gelegentlich auch als ad hominem Angriff.

>Diese Meinungsfreiheit erwarte ich eigentlich. Besteht diese Freiheit nicht, werde ich mich bald einmal verabschieden.

Nun denn ...

>Es sei dabei noch erwaehnt, dass von mir aus jeder glauben kann was er will, allerdings gibt es fuer mich gewisse Grenzen, wo ich Muehe haben kann jemanden noch ernst zu nehmen. Das sind z.B. absolut engstirnige und knallharte Kreationisten, mit denen, nach meiner Efahrung, allerdings auch jede Diskussion hoffnungslos ist. Merkwuerdigerweise habe ich solche bei den Mormonen wesentlich weniger kennen gelernt als bei den sogenannt christlichen Kirchen mit dem Fische-Symbol, wenn Du verstehst welche ich meine. Warum diese Leute extremer sein koennen, weiss ich auch nicht. Vielleicht kann mir das jemand erklaeren...

Wobei, nur mal als Denkanstoß, es gibt unter HLTs auch heftige Kreationisten. Nach meiner Erfahrung unter Amis erheblich mehr wie unter deutschen HLT. Ãœberprüfe mal unter diesem Gesichtspunkt Deine bisherigen HLT "Beispiele" bzw. Erfahrungen. Behaupte mal, daß der durchschnittliche deutsche, schw., öst.  HLT ein anderes (zumindest bis zum Abitur) Bildungsniveau hat, sich mehr mit dem Thema Evolution auseinandergesetzt sieht, wie der Ami.

>Aber frei denken ist ja nicht unbedingt frei schreiben...

Und "frei schreiben" heißt ja auch nicht unbedingt "verstanden zu werden." Der Ton macht nun doch manchmal die Musik, oder wie unser Freund Popper es nicht hat besser ausdrücken können:

"Jeder Intellektuelle hat eine ganz spezielle Verantwortung. Er hat das Privileg und die Gelegenheit, zu studieren. Dafür schuldet er es seinen Mitmenschen (oder >>der Gesellschaft<<), die Ergebnisse seines Studiums in der einfachsten und klarsten und bescheidensten Form darzustellen. Das Schlimmste - die Sünde gegen den heiligen Geist - ist, wenn die Intellektuellen es versuchen, sich ihren Mitmenschen gegenüber als große Propheten aufzuspielen und sie mit orakelnden Philosophien zu beeindrucken. Wer’s nicht einfach und klar sagen kann, der soll schweigen und weiterarbeiten, bis er’s klar sagen kann. ... die Sünde gegen den heiligen Geist ... die Anmaßung des dreiviertel Gebildeten -, das ist das Phrasendreschen, das Vorgeben einer Weisheit, die wir nicht besitzen. Das Kochrezept ist: Tautologien und Trivialitäten gewürzt mit paradoxem Unsinn. Ein anderes Kochrezept ist: Schreibe schwer verständlichen Schwulst und füge von Zeit zu Zeit Trivialitäten hinzu. Das schmeckt dem Leser, der geschmeichelt ist, in einem so >>tiefen<< Buch Gedanken zu finden, die er schon selbst mal einmal gedacht hat. ... Das grausame Spiel, Einfaches kompliziert und Triviales schwierig auszudrücken, wird leider traditionell von vielen Soziologen, Philosophen usw. als ihre legitime Aufgabe angesehen. So haben sie es gelernt, so lehren sie es. Da kann man nichts machen. Nicht einmal Faust konnte daran etwas ändern. Sogar die Ohren sind schon verbildet: Sie können nur mehr die ganzen Worte hören. "Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, Es müsse sich dabei doch etwas denken lassen." (Karl R. Popper, "Auf der Suche nach einer besseren Welt. Vorträge und Aufsätze aus dreizig Jahren," München, 1984, S.100ff.)

Grüße, James

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