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Verfasser: Gunar
Datum: Montag, den 17. September 2001, um 0:38 Uhr
Betrifft: SZ: „Max Strauß muss es gewusst haben“

Süddeutsche Zeitung
Montag, 17.9.2001

„Max Strauß muss es gewusst haben“

Rechtsberater steht im Verdacht der Beihilfe – Aktionärsschützer halten ihn für den konzeptionellen Kopf

Von Alexander Krug

Was wusste Max Strauß, was hätte er wissen müssen? Auf diese Fragen konzentrieren sich die Ermittlungen gegen den Anwalt, der von 1995 an die Wabag-Gruppe in Rechtsfragen beriet. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt gegen den Sohn des früheren Bayerischen Ministerpräsidenten wegen des Verdachts der Beihilfe zum Betrug. Für die Anlegerschutzgemeinschaft EFA mit Sitz in Grünwald, die einige der rund 6000 Geschädigten vertritt, ist diese Frage bereits beantwortet. EFA-Vorsitzender Martin Arendts geht davon aus, dass Strauß „gezielt“ auf Werbeveranstaltungen eingesetzt wurde, um das Vertrauen potenzieller Anleger zu gewinnen. Durch die Einbindung prominenter Personen wie Strauß sei es der WABAG gelungen, das „Renommee am Markt“ zu verbessern und „Seriosität vorzutäuschen“. Nach SZ- Informationen existiert ein Videoband von einer dieser Verkaufsveranstaltungen, auf denen Strauß eine kurze Rede hält.

Arendts ist sich sicher, dass Strauß über die wirkliche Situation der Wabag Bescheid wusste. Davon überzeugt ist auch Heinz Gerlach, Herausgeber „Direkter Anlegerschutz“. Branchenkenner Gerlach war zeitweise auch Berater der Wabag. Mehrmals traf er dabei auf Max Strauß, den er für den „konzeptionellen Kopf“ der Wabag-Gruppe hält. Gerlach hatte seine Beratertätigkeit aufgekündigt, als sein Vorschlag einer Mittelverwendungskontrolle vom Vorstand nicht umgesetzt wurde. Von dieser Kündigung habe er auch Strauß informiert, der dennoch weitergemacht habe. Gerlachs Fazit: „Strauß muss es gewusst haben.“

Die Wabag selbst hatte stets betont, dass alle Verträge durch die Kanzlei Strauß geprüft worden seien. Offenbar ließ sich der Anwalt seine Tätigkeit auch gut bezahlen, Insider sprechen von „gut dotierten Verträgen“ mit sechsstelligen Summen. Dafür spricht auch eine Rechnung von Strauß an die Wabag über 360000 Mark, die von den Ermittlern sichergestellt wurde. Unklar ist, ob es sich hierbei um eine Pauschale für seine Rechtsberatung handelt oder – wie die Staatsanwaltschaft vermutet – um sein Honorar für seine Teilnahme an der Eröffungsveranstaltung für die Trentec I AG. Nach SZ- Informationen wurde die Rechnung jedenfalls nie bezahlt.

Im Prozess gegen die Wabag wird Strauß möglicherweise als Zeuge geladen werden. Mit einer Aussage ist in diesem Fall jedoch nicht zu rechnen, da er sich wohl wegen der schwebenden Ermittlungen auf sein Auskunftsverweigerungsrecht berufen dürfte.

http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/artikel78613.php

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