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zum Thema Mit frischem Elan
Seite erstellt am 19.4.24 um 16:01 Uhr
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Verfasser: James
Datum: Donnerstag, den 6. September 2001, um 9:45 Uhr
Betrifft: Mit frischem Elan

Für manche ist es Elan und Dynamik, für andere die natürliche Folge des jugendlichen Alters, für andere "Glauben."

Die große Masse der mormonischen Missionare sind in der Regel junge Männer im reifen Alter von 19-21 Jahren. Man könnte sich fragen, warum sie in so jungen Jahren auf die Menschheit losgelassen werden.  Vielleicht liegt es am jugendlichen Elan, Unbekümmertheit und Fähigkeit zum Fanatismus. Daran, daß sie noch so leicht form- bzw. beeinflußbar sind, wie Amerikaner es sagen, "grün" sind, also "Greenies."

Denke die Antwort liegt u.a. in einer Paralle die deutliche Parallelen aufzeigt. Wie wir wissen, lieben besonders Mormonen Parallelen, die als Beweise oder Indizien herhalten dürfen, insbesondere die Jungs von FARMS, Hunderttausende von SoSchu-, Seminar und Institutslehrern etc., um "ewige Wahrheiten" zu begründen. Hier also auch eine bemerkenswerte "Parallele":

Beschreibung der US Infantrie am Tage der Landung in der Normandie am 6.6.1944, dem sogenannten "D-Day":

>"Die Infantriedivisionen der U.S. Army waren an sich keine Eliteeinheiten, jedoch besaßen sie einige herausragende Eigenschaften.

>Das amerikanische Auswahlverfahren für den Wehrdienst war im Grunde das, was der Name bereits sagt: es war wählerisch. Ein Drittel der einberufenen Männer wurde nach der physischen Untersuchung abgelehnt. Das hatte zur Folge, daß die Amerikaner, die letztendlich zur  U.S. Army eingezogen wurden, im Durchschnitt besserer Verfassung und gebildeter waren als der Durchschnittsamerikaner. Der gewöhnliche Infanterist der U.S. Army war 26 Jahre alt, 173 cm groß, wog 65 kg, hatte einen Brustumfang von 90 cm und einen Hüftumfang von 79 cm. Nach der dreizehnwöhigen Grundausbildung hatte er drei Kilo zugenommen (und hatte viele seiner ursprünglichen Kilogramm an Fett in Muskeln umgewandelt) und mindestens drei Zentimeter an Brustumfang dazu gewonnen. Knapp die Hälfte der Eingezogenen waren High School-Absolventen; zehn Prozent hatten sogar am College studiert. In seiner Geschichte der U.S. Army im Zweiten Weltkrieg formuliert Geoffrey Perret es so: "Die waren die gebildetsten Soldaten, die die Armee je hatte."

>Ende 1943 war die U.S. Army die "grünste" Armee der Welt. Nur zwei der insgesamt fünfzig Infanterie-, Panzer- und Luftlandedivisionen, die für die Teilnahme am Feldzug in Nordwesteuropa ausgewählt wurden, hatten Kampferfahrung - die 1st Infantry und die 82nd Airborne.

>Dieser Umstand warf Probleme auf und gab Anlaß zur Besorgnis. Er barg aber auch Vorteile in sich. So äußerte Private Carl Weast vom U.S. 5th Ranger Battalion (Fernspäher): "Ein kampferfahrener Infanterist ist ein ängstlicher Infanterist." Sergeant (Feldwebel) Carwood Lipton vom 506th Parachute Infantry Regiment der 101st Airborne sagte." Am D-Day hatte ich den Mut zu Dingen, die ich später im Krieg nie gewagthabe ..."

>Bei einem direkten Frontalangriff auf feindliche Stellungen, die auf diesen Angriff auch noch unvorbereitet sind, gibt man den Männern, die noch nicht gesehen haben, was eine Kugel oder eine Landmine am menschlichen Körper anrichten kann, den Vorzug vor denen, die solch ein Gemetzel bereits erlebt habenTeenager und Männer bis Anfang zwanzig besitzen ein Gefühl der Unverwundbarkeit. Ein Beispiel dafür gab Charles East von der 29. Division. Am Abend vor dem D-Day erzählte der kommandierende Offizier der Einheit, daß wahrscheinlich neun von zehn Männern im morgigen Gefecht fallen würden. East schaute zu dem Mann links neben ihm, dann zu dem rechts und dachte: "Ihr armen Schweine." (Auszug aus The Climatic Battle of World War II von Stephen E. Ambrose)

Schon erstaunlich, oder? Wer auf Mission war erinnert sich auch daran, daß frische Missionare tatsächlich als "Greenies" bezeichnet werden. Nun denn ...

Onward Christian Soldiers ... ob Anzug oder Kampfanzug ... es spielt keine Rolle.

Natürlich kann man das auch ganz anders sehen (ist es so anders? Der geneigte Leser Urteile selbst):

>"Der Missionar der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist ein modernes Wunder. ... Wir berufen unsere jungen Männer und Frauen am Anfang, eigentlich, ihres Lebens, ... Wir schicken sie untrainiert in die Welt, ... Sie sind, was Bildung und Wissen betrifft, unvorbereitet. Die meisten von ihnen haben niemals das Buch Mormon gelesen, ein großer Teil von ihnen, wenn nicht sogar der größte Teil, haben nie das Neue Testament gelesen. Sie sind mit den Offenbarungen in den Lehren und Bündnissen nicht vertraut. Ich finde dies heraus wenn ich sie interviewe. Aber sie haben eine Sache, die die Welt nicht hat, und nicht haben kann, und das ist ein Zeugnis und die Entschlossenheit ins Feld zu gehen, so unvorbereitet sie auch sind, und verbringen zwei oder vielleicht mehr Jahre damit, von der Wiederherstellung des Evangeliums Zeugnis zu geben, die Schriften auslegend, während sie diese erlernen." (Joseph Fielding Smith, ehemals "Prophet, Seher und Offenbarer", in: Improvement Era, Oktober 1961, S. 716)

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