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Beitrag 2 von 2
zum Thema Die ultimative Ironie - Mormonen und Polygamie
Seite erstellt am 19.4.24 um 20:36 Uhr
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der Beitrag:
Verfasser: Sven
Datum: Donnerstag, den 30. August 2001, um 8:33 Uhr
Betrifft: Faksimile Expositor

Hallo James,

danke für Deinen tollen Artikel ... wie so oft eine gute Mischung aus Fakten und Interpretation inkl. aktuellem Bezug. Aber genug des Lobs, sonst gibts wieder Beschwerden;-)

Leider habe ich gerade wenig Zeit mich mit Mormonismus-Themen zu beschäftigen - bin ja auch komplett darüber hinweg, trotzdem verfolge ich Eure Diskussionen weiter.

Beim Durchlesen des Expositor-Faksimiles erinnerte ich mich, wie faszinierend es sein kann Mythen aufzudecken.

HLTs erzählen ja gerne die Geschichte der verfolgten Mormonen. Es ist ja auch Fakt, dass den Mormonen Ungerechtigkeit angetan wurde. Das Faksimile beweißt allerdings, dass die damalige Presse durchaus sachlich und differenziert berichtete und gibt einen Einblick über die Stimmung, die damals herrschte. Interessant ist z. B. der kritische Kommentar der Redakteurs zu dem Thema "geistlicher Führer und gleichzeitig militärischer General":

Auszug: It is not so much the particular doctrines, which Smith upholds and practices, however abominable they may be in themselves, that our citizens care about -- as it is the anti-republican nature of the organization, over which he has almost supreme control -- and which is trained and disciplined to act in accordance with his selfish will. The spectacle presented in Smith’s case of a civil, ecclesiastical and military leader, united in one and the same person, with power over life and liberty, can never find favor in the minds of sound and thinking Republicans. The day has gone by when the precepts of Divine Truth, could be propagated at the point of the sword -- or the Bible made the medium of corrupt men to grAtify their lustful appetites and sordid desires - (Nauvoo Expositor, June 7, 1844, page 4).

Wenn man nun noch weitere geschichtliche Ereignisse hinzuzieht ist zu erkennen, dass Joseph Smiths Probleme hausgemacht waren. Durch sein Verhalten schürte er die Aggressionen der Nachbarschaft.

Mir war auch nicht bewusst, dass die Zerstörung der Druckerei so kurz vor Josephs Tod stattfand. Die Pressefreiheit in einem Land anzugreifen, welches stolz darauf war Demokratie praktisch zu leben ist ein gefährliches Unterfangen. Das könnte das Fass zum überlaufen gebracht haben.

Leider haben die Mörder genau das Gegenteil erreicht, sie schafften einen Märthyrer, der den Glauben der Mitglieder noch verstärkte.

Kirchengeschichte kann wirklich interessant sein!

Gruß,
Sven.

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