Beitrag 37 von 78 zum Thema Der Vorteil und der Segen der Kirche... |
Seite erstellt am 20.4.24 um 13:33 Uhr |
Verfasser: Sven Datum: Sonntag, den 29. Oktober 2000, um 18:08 Uhr Betrifft: Gute Punkte John ...
... jedenfalls ein sehr vernünftiger Denkansatz!
Prinzipiell gebe ich Dir recht, die Definition der Ãkumene wurde zu einseitig festgelegt. Ich für meinen Teil, akzeptiere die Mormonen auch als Christen, weil sie auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht, an den selben Erretter glauben, den auch die anderen Christen für sich akzeptieren.
Dennoch habe ich mit Deinen Theorien Probleme:
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Was für eine Auswirkung auf die Christlichkeit hat die Lehre, daà Christus nach seiner Auferstehung auf dem
Amerikanischen Kontinent erschien und dort auch nach seiner Wiederkunft residieren soll?
>>>>>>>>>>Keine, könnte natürlich sein, ist wirklich komplett egal.
Die folgende Frage ist dennoch legitim: Könnte es nicht sein, dass in der Gründerzeit der HLT (mitten in der sog. amerikanischen Revival-Zeit), die patriotischen Gefühle der jungen Amerikaner genutzt wurden, um die Kirche schneller zu vergröÃern? War dies nicht eine Lehre, die bei vielen Menschen aufgrund des kulturellen Defizits auf Nährboden traf?
<<<<<<<<<Wo liegt das Problem mit "Geheimen Ritualen"? Auch die Taufe und das Abendmahl waren zur Zeit Cyrils von Jerusalem
"disciplina arcana". Keiner, der nicht das Credo (das ansich schon Arkandisziplin war) von seinem Bischof erhalten und
vor seiner Taufe zurückgegeben hat, konnte getauft werden. Keiner, der ungetauft war, durfte bei der Eucharistie
anwesend sein. Und das blieb mehrere Jahrhunderte so.
<<<<<<<<<Kein Problem, wenn nicht die alleinige Errettung von einem ewigen Ritual abhängt, welches aus gesellschaftspolitischen Gründen 1990 geändert wurde und welches zudem kaum jemand erlangen kann. Ebenfalls sind Tempel-Rituale nicht zu vergleichen mit der Taufe, die IMO ein weit symbolträchtigerer Akt ist, als diverse Versprechen und Zeichen im Tempel. Das ein allmächtiger Gott, einen solches Ritual zu Errettung verlangt, halte ich für nicht realistisch - da kann man mich auch noch so sehr für kleingeistig halten.
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Oder ist Dein Problem das angebliche Ãbernehmen von den Freimaurern? Dann dürfte wohl das ganze Christentum zu
vergessen sein, weil die berühmten 7 Sakramente der alten Kirchen (katholisch & orthodox) sind identisch mit den 7
Sakramente des Mithraskultes. Der GroÃteil der Rituale des Christentums sind nichts als vom Judentum übernommene
Rituale. Das macht das Christentum aber nicht weniger "originell", und die Riten des Christentums, obwohl äuÃerlich mit den jüdischen identisch - haben doch eine ganz andere Bedeutung, als die des Judentums.
<<<<<<<<<<<Für mich ist das gesamte Christentum zu vergessen, deshalb habe ich kein Problem mit Deiner Aussage. Aber Du hast recht, das Christentum ist deshalb nicht weniger Originell.
Komischerweise wird von den Mormonen jedoch abgestritten, dass es eine Ableitung von den Freimaurern gegeben hat. Wenn die das Zugeben würden, wäre das IMO ein Zeichen von wahrer GröÃe (aber auch der Anfang vom Ende für die HLT).
AuÃerdem sei nochmals gesagt, dass der Erlösungsplan der Mormonen von dem anderer Christen sehr stark abweicht - und das bei einem Absolutheitsanspruch der Mormonen-Kirche. Im Klartext heiÃt das: Martin Luther muss zum Mormonentum bekehrt werden, wenn er beim jüngstem Gericht bestehen will, ebenso alle anderen Christen. Vielleicht heiÃen die dann nicht mehr Mormonen, sie müssen jedoch an die getrennten Gottheiten glauben, das mormonische Priestertum akzeptieren und das Endowment wenigstens einmal durchgeführt haben. Gut, das war jetzt etwas zynisch aber so ungefähr wird´s ablaufen - sehr ökumenisch das ganze!
GruÃ,
Sven.