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Verfasser: svenx
Datum: Donnerstag, den 19. Februar 2009, um 9:20 Uhr
Betrifft: Missionsdruck und Selbstüberlistung

>Ich hatte dabei die gleichen Eindrücke wie du. Die scheinbare Kälte und Taktlosigkeit ist uns auch aufgefallen. Aber was hätte das Mädchen in dieser Situation auch zu einer Mutter sagen können, die in ihrem Leben durch die Hölle gegangen ist?

>Sie war mit der Situation absolut überfordert und hat einfach versucht, die Dinge mit ihrem Evangeliumswissen zu erklären. Eine typische Reaktion eigentlich, denn das Evangelium steht z. T. zwanghaft über allen Dingen und verleitet manche Mitglieder, Position zu beziehen in Situationen, wo es besser ist, zu schweigen. In ähnlicher Form habe ich das auch schon mal erlebt.

Man könnte sich fragen, was andere Mädchen in ihrem Alter tun würden? Meine These: Entweder wären sie ebenso überfordert und würden gar nichts sagen. Aber vielleicht würden einige Mädchen die Mutter in den Arm nehmen (wie es der Sohn getan hat) und sagen: "das tut mir Leid" - mehr kann man in dieser Situation nicht sagen und sollte es auch nicht. Jedenfalls würde keine sagen: "meinst du nicht dass es einen Grund für dein Schicksal gibt?"

>Ich glaube, dass die junge Mormonin aus dieser Woche in einer anderen Familie sehr viele wertvolle Erfahrungen mitgenommen hat und dass sie die Situation insgesamt gut gemeistert hat.

Man darf aufgrund des Zusammenschnitts nicht zu viel interpretieren, aber ich glaube für die Mormonin war das ganze viel nervenaufreibender als für die Nicht-Mormonin, die ihre Ansprache übrigens auch sehr gut gemeistert hat. Die Mormonin stand ja unter enormen Druck, da auch sie als Mitglied ein Missionar sein muss. Deshalb fand ich auch den Dialog auf der Straße mit ihrer kleinen Schwester so nett - es war schon aus dem Leben gegriffen, so wie es sich in den allermeisten Mormonen-Vorzeigefamilien darstellt, wenn die Eltern nicht dabei sind: leichte Unsicherheit bei einfachen, logischen Fragen.

Antworten auf brennende Fragen zur Polygamie etc. hätte ich mit 16 auch so gegeben. Wenn ich so zurück denke, dann war ich schon in vielen Situationen, wo ich gegen meinen Verstand die Kirche verteidigen musste - aber immer stolz darauf war, denn wir hatten die Wahrheit und wir waren nun mal die Auserwählten!

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