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Verfasser: bjoerny Datum: Dienstag, den 10. Februar 2009, um 20:38 Uhr Betrifft: Psychologie und Abhäbgigkeit von menschlichen Führern
> Die Wahrheit zu sehen, scheint manchmal bitter, und man wird immer einsamer, obwohl man hin und wieder auf Verstehende trifft
Ich denke, deine Aussage kann ich doppelt und dreifach unterstreichen. Das groÃe Problem ist: Wir Menschen neigen dazu, uns in Sicherheit zu wägen, die wir uns im Rahmen eines bestimmten Umfeldes oder einer bestimmten Weltanschauung angeeignet haben. Wenn wir wissen, dass eine Weltanschauung uns versklavt, und wir erahnen, dass sie falsch ist, dann ist da trotzdem immer noch die vertraute Sicherheit in diesem einengenden Rahmen, die uns davor zurückschrecken lässt, die Schranke zu durchbrechen und unseren Ãberlegungshorizont zu erweitern.
Diese Barriere zu überwinden, gehört zu den schwersten Schritten beim Erwachen aus einem jahrelangen Traum. Man verlässt den alten Denkrahmen, sucht neue Orientierungspunkte und versucht, sich eine objektive Sicht der Dinge zu erwerben. Das zu wollen, muss erst einmal geschafft werden. Wenn man uns dann noch einredet, dass das Sünde sei, dann quält einen der Zwiespalt zwischen Verantwortung der eigenen Person gegenüber und dem ständig nagenden Gewissen, das durch jahrelange Indoktrination in Mitleidenschaft gezogen wurde und kaum noch fähig ist, objektiv zu beurteilen.
Ich bin dankbar, dass ich in Jesus Christus zur Freiheit gefunden habe â viele Religionen haben Seinen Namen missbraucht, um Menschen an sich zu ketten und zu versklaven. Etwas, wovor die Bibel uns mit den Worten warnt: »Ihr seid um einen Preis erkauft; werdet nicht der Menschen Sklaven.« (1. Kor. 7, 23). Wenn Christus frei macht â wer sind die Menschen, die sich anmaÃen, in Seinem Namen andere an sich zu binden oder abhängig zu machen?
Ich habe die Freiheit, selbstständig zu denken und meinem Gewissen treu zu bleiben. Wenn das in einer Religionsgemeinschaft nicht möglich ist, dann befinden sich die Mitglieder in einer gefährlichen Situation. Ich frage mich, wie man psychisch damit fertig werden kann, die o. g. Zwiespälte zu verdrängen.