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Verfasser: Gipfelstürmer
Datum: Montag, den 2. Februar 2009, um 10:35 Uhr
Betrifft: Zeugnisse und verschiedene Eingebungen

Hi bjoerny,

Du vertrittst folgende Standpunkte: (1) „Allein auf etwas, das sich ‚Zeugnis des Heiligen Geistes‘ nennt, ist kein Verlass; es muss nachprüfbar sein, z. B. anhand der Heiligen Schrift.“ (2) „Wenn zwei Menschen unterschiedliche Ansichten über etwas haben, und beide berufen sich hinsichtlich ihrer Ansichten auf die Inspiration durch den Heiligen Geist, dann spinnen sie entweder beide, oder einer von ihnen irrt sich und hat seine Inspiration nicht vom Heiligen Geist.“

Ich sehe die Sache anders. Zu Punkt (1): Was die Bedeutung des Zeugnisses durch den Heiligen Geist angeht, halte ich es persönlich mit Billy Graham. Er hatte sich intensiv mit den kritischen Fragen seines Freundes Charles Templeton auseinandergesetzt. Tief beunruhigt schnappte er sich seine Bibel, fiel auf die Knie und bekannte, dass er auf die Fragen, die von Templeton und anderen gestellt wurden, keine Antworten hatte. Lee Strobel beschreibt in seinem Buch „Warum? Wie kann ein liebender Gott Leid zulassen?“ die Erfahrung Grahams folgendermaßen: „Ich versuchte, mit Gott im Reinen zu sein, aber da war etwas, das unausgesprochen blieb … Schließlich machte mich der Heilige Geist frei, es auszusprechen: ‚Vater, ich nehme das hier an als Dein Wort – im Glauben! Ich lasse mich darauf ein, dass mein Glaube über meine intellektuellen Fragen und Zweifel hinausgeht, und ich glaube es als das von dir gegebene Wort.‘“ Billy Graham erhielt daraufhin eine machtvolle Bestätigung durch den Heiligen Geist, die er nicht verleugnen konnte und die ihn nie mehr an der Bibel als dem Wort Gottes zweifeln ließ. Ich glaube nicht daran, dass Gott uns ausschließlich Dinge offenbart, die „nachprüfbar“ sind. „Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen“ (Johannes 16: 13). Das Argument mit der „Nachprüfbarkeit anhand der Heiligen Schrift“ ist für mich problematisch. Wie soll man eine Überzeugung von der Wahrhaftigkeit der Bibel erlangen, wenn der Maßstab hierfür die Bibel selbst ist? Man braucht meiner Ansicht nach unbedingt ein externes Kriterium. Außerdem hatten die ersten Christen gar kein Neues Testament, dafür aber den Heiligen Geist. Sie waren nicht irregeleitet, auch wenn sie das, was ihnen der Heilige Geist eingab, sehr oft nicht anhand der Heiligen Schrift nachprüfen konnten.

Zu Punkt (2): Dass Gott mehreren Menschen bestätigen kann, auf ihren jeweils unterschiedlichen Wegen genau richtig zu sein, halte ich nicht für ausgeschlossen. Ich glaube daran, dass Gott das Gesamtbild überblickt. Wir tun das nicht und versuchen dennoch, mit unserem begrenzten Verstand über die Absichten des Herrn zu urteilen. Es ist für mich durchaus möglich, dass er Dir (aus welchen Gründen auch immer) bestätigt, mit Deinem Glauben genau richtig zu liegen. Und vielleicht hat er mich innerhalb der HLT-Kirche auch genau an den richtigen Platz gestellt. Klingt das unlogisch? Möglicherweise. Aber Gott sagt dazu: „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege“ (Jesaja 55: 8).

Viele Grüße

Gipfelstürmer

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