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Verfasser: shana Datum: Mittwoch, den 28. Januar 2009, um 11:55 Uhr Betrifft: "Unterdrückter Jagdtrieb" ist gut in diesem Zusammenhang ...
> Ist bei mir nie so angekommen. Dass er seine Jagdtriebe eben unterdrücken muss als Vampir ist doch einleuchtend, und es ist reine Interpretation wenn man das mit "Gefühle verdrängen" vergleicht. Das meinte ich eben damit, dass man mit dem Wissen was wir beide haben, in solche Fantasy-Geschichten auch alles mögliche hineinspekulieren kann.
Also sooo viel muss man da glaube ich nicht hineinspekulieren, die Message ist schon ziemlich deutlich formuliert:
"Schlimmer als der Tod, lieÃe sich die Botschaft von Meyers mittlerweile vier "Bis(s)"-Romanen übersetzen, ist bloà noch der Sex vor der Ehe. Rund 2000 Seiten muss der überirdisch schöne Vampir Edward an sich halten, um die ebenso schöne Erdentochter Bella Swan nicht unverzüglich auszusaugen."
Auszug aus:
http://www.welt.de/kultur/article3023290/Stephenie-Meyer-und-der-schlimme-Sex-vor-der-Ehe.html
>> In welchen psychischen Störungen es enden kann wenn man den natürlichen Umgang mit dem eigenen Körper verbietet und denjenigen der es tut als "vom Satan geführt" hinstellt, läÃt sich in der Fachliteratur der Psychologen gut und sehr ausführlich nachlesen.
> Absolut. Das kann üble Folgen haben. Allerdings bezweifle ich, dass diese Bücher irgentwie dazu führen könnten.So tragisch finde ich finde ich das in diesem Roman-Zusammenhang allerdings auch nicht, bei den weiblichen Teenagern in den USA kommts prima an und der Autor des obigen Welt-Artikels formuliert ja auch das sehr treffend:
"Meyer, die sittenstrenge Romantikerin, erspart ihren pubertierenden Lesern bloà jede Ironie - und vielleicht beschreibt sie den Triebstau einer Generation, die ihr Dating ins Internet verlagert hat, ja auch ganz gut."
Apropos Zeitungsartikel, Hineinspekulieren und die gefährlichen Triebe
Gerhard Wisnewski im Magazin für Geschichte P.M. HISTORY, Ausgabe 4/2000
" ..... Doch Aliens entfalteten schon immer einen beträchtlichen Charme auf die gruselsüchtige menschliche Psyche, nur dass in der Vorstellungswelt des GroÃbritannien von 1897 die Aliens bereits hinter den Karpaten wohnten. Sieben Jahre lang hatte Bram Stoker recherchiert und geschrieben, und sein Buch war deshalb kein Zufallserfolg. Vor allem wegen seiner letzten und brisantesten Zutat: Sex!
Stoker zielte genau und traf mitten in die moralinsaure Psyche der viktorianischen Briten: >>Halb durch Ãberlegung, halb durch Instinkt nahmen sie an, dass der Hang zur Revolution und der Geschlechtstrieb irgendwie zusammenhingen<<, schreibt die Encyclopaedia Britannica über die Menschen dieser Zeit. >>Deshalb unterdrückten sie die Sexualität, das heiÃt, in sich selbst und in ihrer Literatur, während sie sie innerhalb genau definierter Grenzen abschotteten.<<
Sex konnte mit besserem Gewissen genossen werden, wenn er in weit entfernte Länder verlegt, verschlüsselt und von Kreaturen praktiziert wurden, die - natürlich - das absolut Böse verkörperte, zum Beispiel Vampire. Dies hatte Bram Stoker verstanden und schuf mit Dracula nicht nur einen besonders guten Gruselroman, sondern gleichzeitig eines der erotischsten Bücher seiner Zeit: >>Alle Drei Mädchen hatten brillantweiÃe Zähne, die wie Perlen vor dem Rubin ihrer sinnlichen Lippen schimmerten. In meinem Herzen fühlte ich einen übertriebenen, brennenden Wunsch, von diesen roten Lippen geküsst zu werden<<, schilderte Bram Stoker seine Begegnung mit Draculas Harem und skizzierte damit wohl eine der schönsten erotischen Szenen viktorianischer Literatur. Und weiter: >>Ich konnte die zarte, bebende Berührung auf meinem überempfindlichen Hals spüren und die tiefen Abdrücke zweier scharfer Zähne ...>> Perfekter kann die Verschlüsselung einer Penetration kaum noch sein: Die Haut wird zum Jungfernhäutchen, der Zahn zum Penis und der Konsum von Blut zum letzten Akt der Verschmelzung. ...."
http://www.vampyrbibliothek.de/vampire/vampire-zeitungsartikel.htm