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Verfasser: ThePassenger
Datum: Mittwoch, den 7. Januar 2009, um 14:35 Uhr
Betrifft: Die richtige Antwort?

Es ist eine ehrliche Antwort, denn was man den einen Kirchen einerseits zugesteht, darf man der anderen nicht verweigern. Ich stehe in dieser Hinsicht nach wie vor zu dem, was ich eigentlich immer vertreten habe: die "christlichen" Kirchen  bezeichnen den "Mormonismus" als synkretistische Neuschaffung eines Glaubens und sprechen ihm das Christliche vollends ab, weil z.B. die Sichtweise der mormonischen Lehre in Bezug auf Gott  jener des "etablierten Christentums" widerspricht; sie halten an der Bibel als dem alleinigen Quell ihrer Glaubensweisheiten fest, und übersehen dabei stets, wer die Bibel eigentlich erschaffen hat: eine abgefallene Kirche, deren weltlicher Machtanspruch sich wie eine endlose Blutsfahne durch die Kapitel der Geschichtsschreibung zieht.  Und wer die Authentizität einer solchen Kirche in Frage stellt, sollte sich mit der Geschichtsschreibung befassen.

Aber sie kann heute nach wie vor existieren, weil sie sich institutionalisiert hat und es ihr nach jahrtausendlanger Indoktrination scheinbar gelungen ist, ihren Anhängern oder Mitgliedern ein Welt- und Glaubensbild zu suggerieren, welches sie ignorant gegenüber Gott macht. Also, für mich bleibt es dabei: das christliche Glaubensfundament (die Bibel) ist ohnehin recht fragwürdig, denn es ist verklärt, lateinisiert, falsch übersetzt, korrigiert, editiert, wieder übersetzt, lutherisiert, neu interpretiert usw. usw. worden. Die Bibel ist ein höchst defizitäres Werk, wie auch der von der Mehrheit praktizierte christliche Glaube höchst defizitär erscheint. Es mag sein, daß ich deshalb so oft Partei für die mormonische Sache ergreife, weil meine Verachtung den sogenannten  "christlichen Kirchen" gegenüber recht ausgeprägt ist, und deren unerträglich anmaßendes Verhalten gegenüber den Mormonen mir keine andere Wahl läßt, ihnen selbst den Spiegel mit ihrer häßlichen Fratze vor Augen zu halten.

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