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Verfasser: svenx
Datum: Dienstag, den 6. Januar 2009, um 12:40 Uhr
Betrifft: Auf den Humanismus

>>Welches Glaubenssystem steht Eurer Ansicht nach auf einem soliden Fundament? Wo ist es zu finden, wodurch zeichnet es sich aus und wie lässt es sich mittels wissenschaftlicher Methoden überprüfen?

Hi Gipfelstürmer,

ich weiß nicht, ob das dir richtige Frage ist. Ja, es gibt ja keine unrichtigen Fragen, aber ich denke die Such nach „DEM“ nachvollziehbaren Glauben führt leider immer wieder zu Systemen, die einfache Antworten geben, die aber nicht unbedingt immer richtig sein müssen.

Allerdings scheint es ein Grundbedürfnis vieler Menschen zu sein, an einen oder mehrere Götter zu glauben oder spirituell tätig zu sein. Man kann kein „Glauben“ oder „Nichtglauben“ vorschreiben – das schöne an den funktionierenden Demokratien ist ja die Glaubens- und Meinungsvielfalt.

Mich persönlich interessieren auch immer die Früchte, die ein System hervorbringt. Diese Früchte sind sehr vielschichtig und es muss immer der Preis berücksichtigt werden, der dafür gezahlt wird. Wenn ich gläubige Menschen treffe, die eine innere Balance haben und menschliche Größe zeigen ist das immer ein Zeichen für mich, dass die Religion ihnen gut tut.

Was mir bei Atheisten gefällt: Ich sehe da keinen so starken missionarischen Drang wie bei den Christen oder dem Islam. Ich denke diejenigen Atheisten, die immer wieder Brandbeschleuniger ins Feuer kippen, würden das nicht tun, wenn sie nicht die Freiheit des Menschen durch fundamentalistische Ansichten gefährdet sehen würden.

Ich selbst stehe dem Humanismus nahe, da er historischen Erfahrungen berücksichtigt, eine Offenheit für die Zukunft bewahrt, neue Entwicklungen und Erkenntnisse zulässt und uns Menschen insbesondere in die Verantwortung nimmt.

Bei den fundamentalistischen Religionen, wie den Mormonen liegt mir der Schwerpunkt zu sehr auf das „Gottvertrauen“ – so mancher Diktator hatte dieses Gottvertrauen und so mancher Mensch ist mit Begleitung dieses Vertrauens zugrunde gegangen. Natürlich glauben gerade die Mormonen an den persönlich erarbeitbaren Fortschritt in diesem Leben, der in den Himmel führt. Dies kann dazu führen dass eine Gesellschaft sich verbessert.
Was mir bei den Protestanten gut gefällt ist, dass sie an eine Bekehrung durch Gott glauben, der die Menschen so erfüllt, dass sie von innen heraus immer bessere Menschen werden. Sprich, das Herz wird gewandelt. Bei den Mormonen gibt es ähnliche Ansichten, allerdings wird die Herzenswandlung verordnet. Das ist ein großer Unterschied für mich und ein großer Schwachpunkt der HLT.

Die einzig wahre „Religion“ ist für mich der Humanismus. Dieser ist tolerant und berücksichtigt immer die neusten wissenschaftliche Erkenntnisse, die uns nun mal auch in vielen Fällen voran bringen – und der Humanismus hat auch den Mut zu sagen „Wir wissen es (noch) nicht“. Wenn jemand in die Kirche gehen will, soll er das tun. Mir ist nur wichtig, dass es Gesellschaftssysteme gibt, die das freie Denken erlauben und uns durch Erfahrung und Bildung letztendlich zu besseren Menschen machen, die ein Anrecht auf persönliches Glück.

Grüße,
Sven

Humanismus WIKIPEDIA (Stand 6.1.08)
Humanismus bezeichnet die Gesamtheit der Ideen von Menschlichkeit und des Strebens danach, das menschliche Dasein zu verbessern. Der Begriff leitet sich ab von den lateinischen Begriffen humanus (menschlich) und humanitas (Menschlichkeit).
Der Humanismus beruht auf folgenden Grundüberzeugungen:[1]
1.      Das Glück und Wohlergehen des einzelnen Menschen und der Gesellschaft bilden den höchsten Wert, an dem sich jedes Handeln orientieren soll.
2.      Die Würde des Menschen, seine Persönlichkeit und sein Leben müssen respektiert werden.
3.      Der Mensch hat die Fähigkeit, sich zu bilden und weiterzuentwickeln.
4.      Die schöpferischen Kräfte des Menschen sollen sich entfalten können.
5.      Die menschliche Gesellschaft soll in einer fortschreitenden Höherentwicklung die Würde und Freiheit des einzelnen Menschen gewährleisten.
Humanität ist die praktische Umsetzung der Ideen des Humanismus.[2] Dazu gehören Güte, Freundlichkeit und ein Mitgefühl für die Schwächen der Menschen, seiner selbst inne und mächtig zu werden, sich im Mitmenschen selbst wiederzufinden.

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