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Verfasser: ThePassenger Datum: Mittwoch, den 10. Dezember 2008, um 12:35 Uhr Betrifft: Der Tempel des Herrn
Es mag, wie Du sagst, eine Lehre Jesus gewesen sein. Allerdings bin ich nicht durch ihn darauf gekommen, sondern habe es in irgendeinem anderen Kontext irgendwann einmal verinnerlicht und mir zueigen gemacht. Es paÃt nämlich sehr gut zu meiner Vorstellung, die ich von unserer Existenzform habe.
So glaube ich nämlich, daà unsere wahre Existenz sich nicht auf eine rein biologische oder physische Daseinsform beschränkt, sondern daà sie nur einen Aspekt unserer Daseinsform darstellt, während der andere (Aspekt) aus unserer jetzigen Sichtweise verborgen bleibt. Gleichwohl denke ich, daà es eine Art Interdependenz zwischen diesem Aspekt unseres Seins und der höherdimensionalen Suprarealität gibt, in der dieses Sein existiert. Bei der BewuÃtseinsbildung und unseren Gedanken finden Quantenprozesse statt, also subatomare Prozesse, bei denen sog. Mikrotubuli eine wichtige Rolle spielen. Wir befinden uns jetzt nicht mehr auf dem uns vertrauten Terrain der Naturwissenschaft: Informationsmuster (Gedanken) manifestieren sich auf der fundamentalen Ebene des uns bekannten Universums (Supraposition), wo alles mit allem gleichzeitig verbunden sein kann und sich gegenseitig beeinfluÃt ((Quantenkohärenz). Dies ist der wahre Sitz des BewuÃtseins, und die Auswirkungen begegnen uns ständig: sie beeinflussen unser Verhalten und unser Handeln.
Mit der Aussage, der Körper sei der Tempel des Herrn, meine ich, daà uns als bewuÃtem Sein eine gewisse Entscheidungsfreiheit, sofern wir davon Gebrauch machen, zueigen ist, die uns befähigt, einige Auswirkungen der vorstehend genannten Interdependenz abzuschwächen, indem wir uns bewuÃt gegen sie wenden (also, gegen das sprichwörtlich Böse, um es deutlich zu sagen). Wenn wir demnach keine Infiltration unseres individuellen Seins zulassen , wenn wir uns gegen das erwehren, was uns unserer ethischen Auffassung nach als schlecht oder böse erscheint, dann erheben wir unsere physische Existenz zum Tempel des Herrn. Das ist es, was ich meine. So wie es aussieht, glaube ich demnach an Gut und Böse; und genau das tue ich. Und wenn ich vom Körper als Tempel des Herrn spreche, personifiziere ich Gott natürlich (als den "Herrn"), was mir aber legitim erscheint, da Gott für mich eine in der Suprawirklichkeit existierende reale Wesensheit ist.