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Seite erstellt am 26.4.24 um 1:49 Uhr
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Verfasser: bjoerny
Datum: Donnerstag, den 13. November 2008, um 22:00 Uhr
Betrifft: Umfang menschlicher Sexualität

> Nicht die Tatsache, dass du homosexuelle Neigungen habe könntest haben diese Angst verursacht, eher die psychische Indoktrination deiner Religion haben es überhaupt zu diesen Ängsten kommem lassen.

Nun ja, ich denke, dass ich vielleicht empfindlicher und beunruhigter darauf reagiert habe, weil ich mit dem Bewusstsein lebe, dass es nicht richtig ist, solche – „Triebe“ kann man es ja nicht nennen – vorübergehenden „Neigungen“ physisch und / oder mental auszuleben. Ich hatte keine wirkliche Angst, sondern war eher beunruhigt, dass ich diese Gefühle nicht mehr loswerden könnte. Ich bin sie losgeworden, glücklicherweise. Dass mein Glaube bei mir diese innere Unruhe hervorgerufen hat, kann ich akzeptieren; es war die Alarmleuchte in meinem Bewusstsein, die mir gesagt hat: „Bis hierhin und nicht weiter!“;-)

> Ein anderer Jugendlicher ohne religiöse Richtlinien hätte sich dahingehend vielleicht unverkrampft ausprobiert.

Das kann durchaus sein; es wäre ihm evtl. seltsam vorgekommen, aber vielleicht hätte er es trotz allem zumindest ausprobiert. Da in einem solchen angenommenen Fall die Schulung des Gewissens (im Sinn des christlichen Glaubens) nicht vorhanden wäre, könnte es sein, dass er weiter gehen würde als ich. Welche Folgen das vielleicht für seine spätere Sexualität haben könnte, mag – je nach Fall – unterschiedlich sein.

> Das klingt, wie die Beschreibung einer Krankheit. Dabei hast du einen ganz normalen pubertären Prozess wie viele andere Männer durchlebt.

Nun ja, da ich gesagt habe, dass „ich die Überzeugung [habe], dass das eine vorübergehende Phase in der jugendlichen Entwicklung“ war, betrachte ich es nicht als Krankheit, solche Gefühle zu bekommen. Trotzdem ist mir klar, dass das kein Normalzustand ist – denn das ging ja vorbei –, und ich weiß auch, dass (bedingt durch den Sündenfall) die menschliche Natur nicht mehr das ist, was sie einmal war und auch sein sollte. Weil uns etwas „natürlich“ vorkommt (wir gehen von einer gefallenen Natur aus!), muss es nicht automatisch „gut“ sein.

> Wie oben geschrieben denke ich, dass du nur eine Phase hattest, die warscheinlich von ganz alleine irgentwann vergangen wäre. Vielleicht hast du aber auch bisexuelle Neigungen, die du aufgrund deiner homophoben religiösen Einstellung immer wieder zu verdrängen suchst.

Einige Wissenschaftler und Psychologen meinen, dass Bisexualität beim Menschen die Regel sei (wenn das so wäre, gilt auch hierfür mein voriger Absatz). Möglicherweise hat unsere Sexualität auch Qualitäten und (mentale?) Dimensionen, die wir noch gar nicht richtig erkannt haben. Vielleicht ist Bisexualität nützlich, vielleicht hat Gott diese Form der Sexualität in uns hineingelegt – allerdings mit einem anderen Ziel als den, einen Partner gleichen Geschlechts zu haben. Unsere Sexualität beeinflusst vieles in unserem Leben, und wer weiß, wozu sie außer der Triebbefriedigung, der Liebe und der Fortpflanzung noch alles gedacht und geeignet ist.

> Willst du damit behaupten, alle Homosexuellen wären nur deshalb so, weil sie in ihrem Jugendalter ihre Gefühle nicht kontrolliert haben?!

Vielleicht ist das nicht generell der Fall, aber zwei Fälle sind mir bekannt.

Liebe Grüße
Björn:-)

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