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Verfasser: bjoerny
Datum: Donnerstag, den 13. November 2008, um 10:59 Uhr
Betrifft: Homosexuelles Verlangen als überwundbare Jugendphase?

> Gerade in der Pubertät bis in die Zwanziger hinein ist es bei homosexuellen Paaren genauso ein "verliebt" sein, wie bei heteros. Wenn die Heteros dann ihre sexuellen Triebe anfangen auszuleben (in den 20ern normalerweise) - tun das auch homosexuelle.

Ich denke auch, dass homosexuelle Gefühle in der Pubertät mit Einflüssen von außen, hormonellen Schwankungen und der sich erst entwickelnden und ausprägenden Sexualität zu tun hat. Im Alter von 13 Jahren war ich zum ersten Mal richtig in ein Mädchen verliebt; nach dieser Phase geschah bei mir bis zum Alter von 18 Jahren quasi nichts. Plötzlich gab es da Neigungen, die mich zu einem Kameraden hinzogen. Im Sportunterricht neigte er seinen Kopf an meinen; wenn wir uns privat getroffen haben, gab es Momente, in denen wir uns nichts zu sagen hatten und uns einfach nur ganz tief in die Augen schauten. Auch über männliche Sexualität haben wir uns mehr als einmal ausführlicher unterhalten.

Eines Tages merkte ich, dass ich dabei war, mich – so würde ich es ausdrücken – zu „verlieben“ (?), obwohl ich nie schwul war oder ein homosexuelles Verlangen hatte. Es war nicht einmal ein wirkliches (körperliches) „Verlangen“, nein; wir saßen einfach nur stundenlang zusammen und haben miteinander geredet der Dinge unternommen – ich war einfach gern mit ihm zusammen und habe Zeit mit ihm verbracht. Körperliches Verlangen gab es eigentlich nicht, obwohl sich manches Mal etwas Derartiges bei mir einstellte.

Da ich damals schon bekehrter Christ war und merkte, in welche Richtung ich mich zu bewegen drohte, dachte ich irgendwann: „Oh, mein Gott! Was geht in mir vor? Was soll das? Nein, ich bin doch nicht andersherum!“ – Ich bekam wirklich depressive Zustände, weil ich nicht wusste, wie ich die Situation umlenken sollte. D. h., eigentlich wusste ich es schon: mit allem aufhören, auf Distanz gehen und ganz schnell die Aufmerksamkeit auf andere Dinge lenken.

Deinen Gedanken, dass es eine Art der Verliebtheit gibt wie zwischen Heterosexuellen, kann ich daher bestätigen; allerdings hatte und habe ich die Überzeugung, dass das eine vorübergehende Phase in der jugendlichen Entwicklung ist, die vergehe wird, insofern man sie versucht zu kontrollieren und sich nicht an diesen Zustand zu gewöhnen. Ich zog sämtliche Konsequenzen: Kontakt gab es nur noch auf Distanz (wenn z. B. andere dabei waren), private Treffen fanden nur noch statt, wenn wir wirklich wussten, was wir tun wollten (z. B. Bibelstudium, Kinobesuch, Sport), Verabredungen wurden seltener – und irgendwann hat sich mein Zustand – Gott sei Dank dafür! – wieder „normalisiert“. Das ist nun eine ganze Weile her, und in den letzten Jahren sind solche Gefühle gegenüber einem Gleichgeschlechtlichen nicht mehr vorgekommen – okay, mit einer Ausnahme, aber das hielt sich sehr in Grenzen, und aus Erfahrung konnte ich die Entwicklung in diese Richtung diesmal vorzeitiger bremsen.

Es stimmt also ebenfalls, dass man Neigungen durch Glaubensaktivitäten dämpfen oder sogar besiegen kann. Und ich bin glücklich, dass ich konsequent genug war, entsprechende Schritte zu unternehmen.

Liebe Grüße
Björn =)

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