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Verfasser: Trzoska
Datum: Mittwoch, den 1. Oktober 2008, um 23:40 Uhr
Betrifft: Kirtland - Grundstückspekulationen - Versuch einer Bank

Nachdem die Kirche gegründet war, gingen einige prominente Mitglieder, darunter Joseph Smith, in die Gegend von Kirtland und kauften billiges Land. Dann riefen sie die Mitglieder auf, sich in Kirtland zu sammeln. Ihnen verkaufte man das Land zu Wucherpreisen. Von den Gewinnen lebte man auf großem Fuß und verprasste es (ach ja, der Kirtland-Tempel wurde auch noch gebaut). Gleichzeitig kam man auf die Idee eine Bank zu gründen und schickte jemanden los, die Konzession zu besorgen. Das zuständige Büro öffnete aber nur zweimal im Jahr, um solche Anträge zu erledigen. Unverrichteter Dinge kam man wieder zurück, und sogleich wurde es von Joseph Smith als "Verfolgung durch die Staaten" ausgelegt. Voreiliger Weise hatte man schon Banknoten gedruckt. Man gründete dann also keine Bank, sondern eine Antibank (was immer das ist) und stempelte die Banknoten entsprechend um. und verkaufte sie als Wertpapiere. Für Bankgründungen eine ohnehin schlechte Zeit wegen einer allgemeinen Rezession. Trotzdem wurden die Mitglieder der Kirche und andere dazu überredet (durch Vortäuschung von Rücklagen), ihr Geld gegen diese "Wertpapiere" einzutauschen. Wegen der allgemeinen Krise kam es dann zu einem Run. Da keine Rücklagen da waren, sondern eher Schulden (sie hatten die Druckerplatten mit einem Kredit bezahlt, der Rest wurde verprasst), konnte man nicht auszahlen und es kam zu Dutzenden von gerichtlichen Prozessen, denen sich schließlich Smith und Rigdon durch mitternächtliche Flucht entzogen (Smith stellt dann später alles als Verfolgung durch die Heiden dar). Der nächste Sammlungsort war Missouri, wohin sich dann die Ahnungslosen und unverbesserlich Dummen versammelten, während die meisten Geprellten (darunter viele Apostel) sich von der Kirche trennten.
Das war ein kurzer sinngemäßer Abriss aus dem Gedächtnis, aber hier die ausführliche Abhandlung der Tanners:
http://www.mormonismusschatten.de.tl/Die-Kirtland_Bank.htm
Die Kirtlandbank-Geschichte ist typisch für Joseph Smiths Schwindlernatur. Und immer wieder fielen Massen von ihm ab, die er natürlich massiv beschimpfte, und einigen drohte er sogar mit Verfolgung und Tod, während es ihm immer wieder gelang, neue Massen hinzuzugewinnen. Die strömten ja dank der ebenfalls ahnungslosen Missionare aus dem Osten und Übersee herbei und hatten keine Ahnung von den Vorfällen. Rigdon trat in Smiths Schatten und er (Smith) verfolgte zielstrebig die Erfüllung seiner Wünsche und Sehnsüchte nach Macht, Geld und Frauen, und über Relgion schien es ja so wunderbar zu funktionieren, dank seines Charismas und seiner Fähigkeit, geschwollene, pathetische Reden zu schwingen und aus dem Stegreif Offenbarungen zu geben und Visionen vorzutäuschen. Meistens wurden aber die Offenbarungen ausgearbeitet, anfänglich auch unter Mithilfe von Rigdon.

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