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Verfasser: Trzoska Datum: Sonntag, den 28. September 2008, um 0:05 Uhr Betrifft: Zwar keine Foltermethoden
Foltermethoden innerhalb der Mormonengemeinschaft sind mir nicht bekannt. Das mag wohl daran liegen, dass Brigham Young nicht lange fackelte und die Tötung anordnete. Er berief sich offenbar auf ein Recht als unfehlbarer Prophet. Wenn er das Urteil fällte, dann war es eben ein Gottesurteil, auch wenn es in den Augen der Menschen falsch war.
Die Kirche stand in den Zeiten, als sie sich auf dem Utah-Territorium sicher wähnte, dem DDR-Regime in nichts nach. Sie war unter Brigham Young ein totalitäres System. Durch Missionsarbeit wurden Menschen (vor allem Frauen) in das VerheiÃene Land gelockt. Einmal dort angekommen gab es kein zurück mehr. Von der Verpflichtung zur Vielehe erfuhren sie erst, nachdem sie dort angekommen waren. Die Tempelbündnisse waren so ausgelegt, dass jeder, der sie brach, mit seiner Hinrichtung einverstanden war. Menschen, die Utah und die Kirche wieder verlassen wollten, wurden verfolgt, getötet und irgendwo verscharrt.
http://www.daniten.de.tl/
Das Potential für ein solches System ist in der HLT-Kirche immer noch vorhanden, nur dass sie jetzt, da sie von "weltlichen" Gesetzen kontrolliert werden, nicht mehr so können, wie sie wollten. Da, wo es möglich ist, spielen sie ihre Macht aus. In Utah ist immer noch die Angst groÃ, als Kritiker der Kirche bekannt zu werden. Es gibt die berechtigten Ãngste, den Arbeitsplatz zu verlieren und auf andere Weise geächtet zu werden. Es gab auch in jüngster Vergangenheit noch Fälle von Bespitzelungen (AbhörmaÃnahmen, angezapfte Telephone).
Ich weià nicht, inweit ihr in den harten Kern der Mormonengemeinschaft vorgedrungen seid. Ich bin vor 19 Jahren aus der Kirche ausgeschlossen worden, weil ich mich nicht an die Disziplinarsauflagen gehalten hatte (indem ich, da ich Redeverbot hatte, stattdessen Briefe an die Mitglieder schrieb).
Als ich 1974 in den Tempel und dann auf Mission ging, entstand in mir der Eindruck, dass ich jetzt zu einer Elitetruppe gehörte, bedingt durch das Tempelendowment und geschult durch die Generalautoritäten. Auf Mission wurde man konditioniert, uniformiert und Konform gemacht und man kam mit der Vorstellung zurück, eine ebenso konditionierte Frau zu finden, um dann mit aller Macht Familie gründend den Tempelbündnissen gerecht zu werden.
Die halbherzige, laue "Mitgliedermasse" galt es dann zu bearbeiten und in eine konforme Richtung zu bringen:
1. jede Versammlung regelmäÃig besuchen
2. Gebote halten, vor allem den Zehnten (!)
3. Jede Berufung annehmen
4. regelmäÃig FHA
5. Missionsarbeit
6. Heimlehren
8. regelmäÃiger Tempelbesuch, um sich wieder neu konditionieren zu lassen (Gehorsam, Weihung, Keuschheit...)
7. Genealogie
8. Jahresvorrat
usw.
Und wem es dann gelingt, wenigstens einigermaÃen mitzulaufen und mindestens Pfahlpräsident geworden zu sein, kann damit rechnen, für die Zweite Salbung ausgeguckt zu werden, und dann kann man sich wahrlich zur Elite gehörend fühlen. So entsteht ein elitärer Machtclub, der so konditioniert und abhängig gemacht nicht mehr nach links oder rechts schauen kann und will. Sie werden es auch nicht zulassen, dass jemand an ihrem Sockel sägt.
http://www.tempelwork.de.tl/Zweite-Salbung.htm