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Verfasser: Gipfelstürmer Datum: Montag, den 8. September 2008, um 23:19 Uhr Betrifft: Wer keine Fragen stellt, ist tot
Schön, dass svenx eine Auseinandersetzung mit der Geschichte, der Theologie und der Psyche der "Mormonen" auf der F.A.I.R.-Seite begrüÃt. Ich tue das auch. Und ich hoffe, dass seine Vermutung zutrifft, nach der "einigen Mormonen in Deutschland ... diese Seite so gar nicht schmecken [wird], denn sie wirft automatisch weitere Fragen auf."
In dieser Hinsicht halte ich es mit Peter de Rosa, dem bekannten ehemaligen Professor für Ethik an der Universität von Westminster, der in seinem Buch "Der Jesus-Mythos" auf Seite 11 schreibt: "Das Merkwürdige ist, dass die meisten Gläubigen ihren Verstand auf alles auÃer die Religion anwenden, als wäre die Religion zu kostbar ..., um darüber nachzudenken ... Und doch ist es unmöglich, wahrhaft religiös zu werden, indem man Zweifel erstickt, indem man sich weigert, sein eigenes Lied zu spielen ... Der Mensch des Glaubens, der keine Fragen stellt, ist bereits tot. Ich würde lieber in einem Land voller Atheisten leben, wo das Christentum erlaubt ist, als in einem Land voller Christen, in dem Atheismus verboten ist."
Eine Phase der vertieften und kritischen Auseinandersetzung, in der Dinge ans Tageslicht kommen, die "gar nicht schmecken", ist unheimlich wichtig, um eine bewusste Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Weg zu treffen. Mir haben meine eigenen Glaubenskrisen jedenfalls unheimlich dabei geholfen, im Hinblick auf meine Mitgliedschaft in der HLT-Kirche einen ganz klaren Standpunkt zu entwickeln. Ich habe viele Dinge überdacht und alte Traditionen über Bord geworfen, von denen ich vor meinen Recherchen angenommen hatte, sie wären Teil der HLT-Theologie gewesen. Eine Auseinandersetzung mit den Argumenten der F.A.I.R.-Leute finde ich heute genauso spannend wie die mit den Vorwürfen auf Anti-Mormonen-Seiten.