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Verfasser: Sappho
Datum: Montag, den 18. August 2008, um 6:01 Uhr
Betrifft: Handeln der Kirche....

... widerspricht oft ihren eigenen "christlichen" Grundsätzen!

> Als Mitglied einer Gemeinschaft würde ich mich natürlich verpflichtet sehen, meinen finanziellen Anteil zu leisten. Der Sportverein oder der Gartenclub kosten ja auch Geld. Aber von diesen Mitgliedsbeiträgen wird nicht mein Seelenheil abhängig gemacht. Ich komme nicht in die Sphäre der Schwarzgürtelträger, weil ich meinen Vereinsbeitrag bezahle und auch mein Garten blüht nicht doller. Bei der HLT ist das mit der Zehntenzahlung verbundene und über den Tempel führende Versprechen der ewigen Glückseeligkeit abzulehnen. Wäre die Zehntenzahlung nicht grundlegende Voraussetzung für den Tempeleintritt, wäre es mir egal, wieviel ein Mitglied zu zahlen bereit wäre. Außerdem stösst mir bitter auf, dass der Zehnte nur und ausschließlich an die Kirche gezahlt werden kann. Die Kirche ist reich genug, sie braucht überhaupt kein Geld mehr von den Gläubigen.

Der zehnte soll doch freiwillig sein. Oder irre ich mich da? Nun erlebt der Mann meiner Ex, dass er gezwungen wird, den Zehnten zu zahlen (Gemeinde Hamburg-Wilhelmsburg), damit er und seine Frau im Tempel gesiegelt werden können. Beide haben wenig (1000 € netto), erhalten aber KEINE kirchliche Unterstützung, da Familie und Staat dafür aufkommen soll.
Da meine Ex der Kirche kein Geld in den Rachen werfen will, sondern es lieber für Essen gehen oder sonstwas ausgeben will, und ihr Mann vor kurzem zum ersten Mal den Zehnten zahlte, gibt es Streit in der Familie.

> Allerdings mußte ich auch miterleben, zu welchen Monstern diese liebenswerten Brüder und Schwestern werden können, wenn ein Familienmitglied aus der Reihe tanzt. Da werden Söhne, die nicht auf Mission gehen möchten, einfach rausgeschmissen. Junge Frauen, die mit 28 Jahren noch nicht verheiratet sind, werden ummißverständlich darauf hingewiesen, daß ein Job als Professorin oder leitende Mitarbeiterin bei der NASA nichts wert seien, die Ehe und das Kinderbekommen sei das Ziel einer Frau.

Und dieses Denken, dass es die BESTIMMUNG DER FRAU wäre, Ehefrau und Mutter zu sein, bringt Frauen dazu, weil sie ihre Talente nicht nutzen können, Antidepressiva zu schlucken. Zudem werden ihnen noch Schuldgefühle eingeredet, wenn sie der NATÜRLICHEN BESTIMMUNG DER FRAU NICHT FOLGEN WOLLEN, und lieber studieren, als heiraten wollen.

> Da werden junge Menschen zum Selbstmord aufgefordert, wenn sie sich als schwul oder lesbisch outen

Leider nur zu war!
Ich selbst erlebte solche Aussagen, als bekannt wurde, dass ich transsexuell war, und nach zwei Selbstmordversuchen (wollte mich ertränken und es mit Tabletten und Alkohol versuchen) mich entschloss, den weg zur geschlechtsangleichenden OP zu gehen.
Was bekam ich damals (1991-93) doch liebe und so "christliche" Kommentare meiner ehemaligen mormonischen Geschwister!>-(
Eine gute Freundin von mir aus den USA, Lynn Stewart, die sich umbrachte,weil ihre mormonische Familie sie wegen ihrer Transsexualität nicht akzeptierte, erlebte selbst als leichnam, wie wenig sich ihre Familie um Recht und Gesetz scherten:
Denn,obwohl Lynn ihren Vornamen und ihren Personenstand legal nach ihrer OP hat ändern laßen,setzte ihre Familie es gegen ihre Lebensgefährtin durch (weil Lesben keine Rechte bei Mormonen und in den USA in Utah haben), dass Lynn mit IHREM MÄNNLICHEN NAMEN BEERDIGT WURDE, UND IHRE FREUNDE BEI DER TRAUERZEREMONIE NICHT ANWESEND SEIN DURFTEN!!!
Wie "christlich"!!!

> Und die hundertste Ansprache über die Wichtigkeit der Familie? Ich bitte dich! Du scheinst intelligent genug zu sein, dass einmal gereicht hätte. Niemand muß mir sagen, wie wichtig die Familie ist. Und nicht nur die Familie, sondern alle Menschen, die wir lieben. Familie sollte weit mehr sein, als die ausschließliche Bluts- und Eheverwandtschaft.

Aber die Familienbande scheint oft bei Mormonen nichts wert zu sein, wenn ein Familienmitglied aus der "mormonischen Denkweise" ausscheert, und eigenständig denkt. Oder, wenn ein Familienvater und Priestertumsträger (Penistumsträger), wieder mal ein Kind vergewaltigt hat, oder eine Ehefrau geschlagen und/oder ermordet hat. Dann ist der SCHUTZ DER KIRCHE WICHTIGER ALS JEDE FAMILIENBANDE!
Ich kann jetzt gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte!!! Besonders, wenn ich an meine eigene Biographie als Überlebende denke!!!!

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