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Verfasser: Sappho
Datum: Samstag, den 2. August 2008, um 23:13 Uhr
Betrifft: Das Priestertum, ein "Penistum"?

> Ja. Wer den Brief an die Hebräer studiert hat, wird erkennen, dass das wahre Priestertum das von Jesus Christus ist. Aaron und Melchisedek dienten lediglich zur irdischen Darstellung dessen, was im Großen im Himmel geschehen sollte. Das irdische Priestertum legte Zeugnis vom Inhalt des himmlischen Priestertums Jesu Christi ab.

Aaron, Melchizedek, Jesus, und fast alle in der Bibel erwähnten Propheten waren Männer. Heißt das nun, dass nur Männer das Priestertum trugen, es also ein "Penistum" war?
Wie war es bei Fraue
Hatten sie, in der Urkurche z.B., ebenfalls ein Pristertum, also ein "Vulvatum"?
Hier einige Quellen aus dem Internet:

http://www.antjeschrupp.de/Frauen_in_der_Urkirche.htm

Frauen in der Jesusbewegung

Die Evangelien bezeugen an zahlreichen Stellen, dass zur Jesusbewegung nicht nur Männer, sondern ebenso Frauen gehörten. Einige Frauen begleiten Jesus wie die männlichen Jünger auf seiner Wanderung durch Galiläa, zum Beispiel Maria aus Magdala, Johanna, Susanna „und viele andere“ (Lk 8, 2-3). Sie sind keineswegs nur passive Empfängerinnen von Jesu Lehre, sondern beteiligen sich an den Diskussionen, widersprechen Jesus zuweilen, und gerade in dieser selbstbewussten Aktivität zeigt sich ihr Glaube (Mt 15, 22-28). Eine Frau ist es auch, die Jesus salbt und so in ihm den „Gesalbten“ (Christus) erkennt, und zwar gegen den Protest der Jünger (Mk 14, 6-9, Mt 26, 10-13). Häufig sind es zudem Frauen, die außerhalb der sozialen Gemeinschaft stehen, die die Botschaft vom kommenden Gottesreich verstehen, daran glauben und entsprechend handeln, wie die blutflüssige Frau (Mt 9, 18-22), die Samariterin (Joh 4, 7-30) oder die Huren (Mt 21,31).
Auch nach Jesu Tod spielen Frauen eine wichtige Rolle und tragen dazu bei, die junge Bewegung vor dem Zerfall zu bewahren und ihre Botschaft zu verbreiten. Drei Frauen, darunter Maria aus Magdala, sind die ersten Zeuginnen der Auferstehung. Frauen sind Missionarinnen, wie die Apostelin Junia, die mit Paulus in Gefangenschaft war (Röm 16, 7), sie leisten soziale Arbeit wie die Jüngerin Tabita aus Jobbe (Apg 9, 36). Manche, wie Evodia und Syntyche aus Philippi vertreten teilweise andere Lehren als Paulus (Phil 4,2). Eine der wichtigsten urchristlichen Apostelinnen ist Priska (oder Priszilla), eine Zeltmacherin, die als Jüdin mit ihrem Mann von Rom nach Korinth geflohen ist, wo sie Paulus beherbergt und eine Gemeinde leitet (Ag 18,2, 18,26 u.v.a.). Auch in vielen anderen Gemeinden sind Frauen namentlich bekannt (1 Kor 1,11, Röm 16, 6-13, Kol 4,14, Phlm 4,2). Außerbiblische Texte nennen weitere Apostelinnen und Missionarinnen, zum Beispiel Thekla, die bis heute in den orthodoxen Kirchen verehrt wird, oder Nino, eine georgische Wandermissionarin.
Das Engagement der Frauen ist nicht nur in den ersten Jahrzehnten, sondern auch später belegt. Da sie in verschiedenen Funktionen die frühen Gemeinden repräsentieren, sind sie auch den antichristlichen Verfolgungen des Römischen Reiches ausgesetzt, die im 2. Jahrhundert beginnen. Dabei drohen ihnen teilweise andere Strafen als Männern, etwa Zwangsprostitution. Als erste Märtyrin gilt Thekla, die den Tierkampf in der Arena überlebt und danach als Missionarin tätig ist. Sie wird in der christlichen Antike teilweise noch mehr verehrt, als die Mutter Jesu.

http://de.wikipedia.org/wiki/Junias

Junia oder Junias ist eine Apostelin, die in Römer 16,7 zusammen mit Andronikus erwähnt wird.
In Römer 16,7 werden Andronikus und Junia erwähnt, die „angesehene Apostel sind“ [1]. Junia (weiblich) wird dabei von manchen als Kurzform für Junianus (männlich) interpretiert. Die Gute Nachricht Übersetzung und die Lutherübersetzung fassen dagegen Junia als Apostelin auf. In den Erläuterungen zur Guten Nachricht zum Stichwort Junia heißt es:

„Für eine Frau spricht auch, daß der Frauenname Junia in der außerbiblischen antiken Literatur vielfach belegt ist, ein Männername Junias aber bis heute nicht nachgewiesen werden konnte. Die Ansicht, daß es sich bei der betreffenden Person um einen Mann namens Junias handle, wird zum ersten Mal im 13.Jh. in der lateinischsprechenden Kirche des Westens vertreten. Sie wird hier sehr schnell Gemeingut der Ausleger und ist es bis heute geblieben, während die orthodoxen Kirchen des Ostens immer noch an der althergebrachten Auffassung festhalten.“
– Erläuterungen Gute-Nachricht-Bibel

In den neuesten Ausgaben der Lutherrevision steht in einer Anmerkung zur Stelle

„Wahrscheinlich lautete der Name ursprünglich (weiblich) Junia. In der alten Kirche und noch bis ins 13. Jahrhundert wurde er als Frauenname verstanden.“

Alle Kirchenväter halten Junia für eine Apostelin. Bei Johannes Chrysostomos findet sich folgende Bemerkung:

„Ein Apostel zu sein ist etwas Großes. Aber berühmt unter den Aposteln – bedenke, welch großes Lob das ist. Wie groß muß die Weisheit dieser Frau gewesen sein, daß sie für den Titel Apostel würdig befunden wurde.“

– Johannes Chrysostomos

Der erste Ausleger, bei dem der Name Junias auftaucht, ist Aegidius von Rom (1245-1316). Die Entdeckung der Apostelin Junia geht auf eine ausführliche Untersuchung von Bernadette Brooten zurück. Eine Kurzfassung ist zugänglich unter dem Titel „Junia ... hervorragend unter den Aposteln“[1], in: Elisabeth Moltmann-Wendel (Hg.), Frauenbefreiung. Biblische und theologische Argumente, München 1982, 148-151.

http://de.wikipedia.org/wiki/Priszilla_und_Aquila

Ihr Name war in der damaligen Christenheit sehr bekannt und wird in der Reihenfolge – für die damalige Zeit auffallend – sowohl mit Aquila als auch mit Priszilla an erster Stelle genannt. Jedenfalls werden sie im Neuen Testament immer nur gemeinsam erwähnt.
Das ökumenische Heiligenlexikon schreibt zu einem Aspekt, der die Emanzipation und Bedeutung der Frauen im frühen Christentum und die landläufige Meinung über Paulus betrifft:
Paulus bezeichnete die beiden als seine Mitarbeiter, in vier von sechs Fällen wird der Name der Prisca [Priscilla] vor dem ihres Mannes genannt, was deutlich macht, dass Prisca die eigentliche Missionarin war, die von ihrem Mann unterstützt wurde. Manche Forscher sehen Prisca als Autorin des neutestamentlichen Hebräerbriefes - er wäre damit das einzige biblische Buch aus Frauenhand. Eine Notiz im 2. Timotheusbrief (4, 19) kennt die beiden zum Ende des Jahrhunderts wieder in Ephesus, was aber nicht als historisches Zeugnis zu werten ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Phoebe_%28Bibel%29

Phoibe, Phöbe oder Phoebe (griech. Φοίβη) ist eine Frau, die im Dienst der antiken christlichen Gemeinde von Kenchreä bei Korinth stand. Sie wird vom Apostel Paulus in dessen Brief an die Römer erwähnt (Röm. 16,1).
Laut den Angaben des Paulus war sie diakonisch tätig, sie hat „vielen beigestanden“, auch dem Apostel selbst. Der Begriff „beistehen“ wurde in der Antike normalerweise als Rechtsbeistand begriffen. Daher könnte Phoebe Christen, die auf der Durchreise waren (Korinth war ein wichtiger Hafenstützpunkt), bei geschäftlichen oder gerichtlichen Erledigungen zur Seite gestanden haben.
Angesichts der Stellung von Frauen in der Antike ist es erstaunlich, dass Paulus sie erwähnt, noch dazu in der hier zum Vorschein kommenden Bedeutung.
In der theologischen Forschung wird gestritten, ob Phoebe möglicherweise die Überbringerin des Römerbriefes war. Denn Paulus erwähnt in seinem Brief (16,1f), dass Phoebe nach Rom komme, und bittet die römische Gemeinde um herzliche Aufnahme der Phoebe.

Also war in der Urkirche, zumindest in der ersten Zeit, KEIN PENISTUM vorhanden.
Bedeutet das, das Frauen heute Priesterin werden sollten oder könnten? Ja, aber ich frage mich,ob sie es sollten in einer Kirche, die männlich dominiert ist, in der Strukturen und Liturgie männlich sind, oder die Kirchen nicht besser in Scharen verlassen sollten, um ihre eigenen Formen der Spiritualität zu suchen und zu finden?

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