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Verfasser: bjoerny
Datum: Dienstag, den 29. Juli 2008, um 19:41 Uhr
Betrifft: Hab keine Angst, Misery

Hey Misery,
als ich deinen Bericht gelesen habe, wurde ich sehr traurig. Das müssen furchtbare Erfahrungen und seelische Kämpfe für dich gewesen sein. Auch wenn der nachfolgende Bericht etwas lang aussieht, nimm dir bitte die Zeit, ihn aufmerksam (und vorurteilsfrei) zu lesen; so kannst du dir und vielleicht auch einigen deiner Familienangehörigen, z. B. deiner Mutter, helfen.

> Dieses Gefühl der alleinigen Entscheidungsfreiheit genieße ich sehr.

Das ist auch das einzig Richtige: Jeder Mensch muss sich persönlich entscheiden. Diese Entscheidungsfreiheit hat Gott den Menschen seit jeher zugebilligt, auch wenn zum Beispiel Adam und Eva – und letztlich alle anderen auch – die Konsequenzen ihrer Entscheidung tragen mussten. Doch wenn beispielsweise religiöse Führer bewusst die Entscheidungsfreiheit von Menschen unterdrücken bzw. sie anhalten, von dieser Freiheit keinen Gebrauch zu machen, kann man sie nicht als Vertreter Gottes anerkennen.

> Den Glauben an irgendeine Kirche oder Institution habe ich verloren, ebenso den an einen Gott, wie er in allen möglichen Religionen von Menschen kreiert wurde.

Auch ich glaube nicht an Menschen oder von Menschen geführte Institutionen; aber ich glaube an Gott, an die Wahrhaftigkeit der Heiligen Schrift und an die Verbundenheit aller an Christus als Erlöser Glaubenden durch den Heiligen Geist. Das Christentum ist keine Versklavung, sondern eine Befreiung. Menschen, die sich als Christen darstellen, aber andere in ihrer Gesetzlichkeit versklaven wollen, gehören definitiv einer Sekte an.

Gott wurde und wird von Menschen aller Glaubensrichtungen immer wieder falsch dargestellt, und letztlich ist Gott ohnehin jenseits aller menschlichen Begriffe und Vorstellungen. Welche Beschreibung mit menschlichen Worten könnte dem Urheber alles Existierenden gerecht werden? “Mit wem wollt ihr Gott vergleichen, und was für ein Abbild wollt ihr ihm gegenüberstellen?” (Jes 40. 18).

Was die Mormonen nicht begriffen haben, ist, dass sie den Menschen nicht das biblische Evangelium predigen. Ich kenne Menschen, die aus Sekten ausgestiegen sind; sie haben ihr schlechtes Gewissen erst dann verloren, als sie erkannt haben, dass man ihnen in ihrer Sekte nicht das biblische Evangelium gepredigt hat, sondern eine aus Satzungen bestehende Ideologie. Die wenigsten Sektenmitglieder erkennen den Unterschied zwischen dem Evangelium und ihrer Religion. Erst wenn sie sich mit ernsthaften Christen auseinandersetzen und anfangen, das Evangelium anhand der Bibel zu studieren, eröffnet sich ihnen eine völlig neue, aber richtige Sicht der Dinge.

Der Mensch wird nicht gerecht aufgrund seiner eigenen Gerechtigkeit, denn diese wird der göttlichen nicht gerecht, und diese ist letztlich die Grundlage für das Gericht. Eine wichtige Frage, der sich jeder Mensch hinsichtlich seiner ewigen Rettung durch die Nachfolge Jesu Christi stellen muss, ist: Wie kann ich diesen schmalen Weg finden, der zum Leben führt, und was macht mich zu einem Christen?

Im biblischen Sinn ist ein Mensch noch kein Christ durch die Mitgliedschaft in einer kirchlichen Institution, durch starkes soziales Engagement, aufgrund eifriger Missionstätigkeit sowie der Kriegsdienstverweigerung oder reichlicher Geldspenden. Die Bibel zeigt, dass wir durch gute Werke nicht gerettet werden können (Hfa): “Sie haben nämlich nicht erkannt, wie sie Gottes Anerkennung finden können, und versuchen immer noch, durch eigene Leistungen vor ihm zu bestehen. Deshalb lehnen sie ab, was Gott ihnen schenken will. Christus hat das Gesetz erfüllt und damit die Herrschaft des Gesetzes beendet. Wer ihm vertraut, wird von Gott angenommen.” (Röm 10. 3, 4).

Dem Menschen, der gerettet werden möchte, kann Gott nur dadurch helfen, dass Er ihm die Gerechtigkeit Christi zurechnet, denn Dessen Gerechtigkeit entsprach der Gerechtigkeit Gottes. So wird der Mensch gerechtfertigt, indem er an Christus glaubt. Deshalb werden wir durch Glauben gerechtgesprochen und nicht aufgrund der oben genannten Werke oder ähnlicher Unterfangen.

Diese Lehre von der Rechtfertigung hat nie eine Mormonenkirche verstanden!

> Wenn meine Mutter zu mir sagt:" Hast du es dir auch gut überlegt? Du weißt, dass du im Himmel als einziges unserer Kinder nicht bei  uns sein kannst, du wirst in der Ewigkeit nie mit uns zusammensein".. und sie denn auch noch anfängt zu weinen, dann tut mir das weh.

Da sieht man, wie sehr sich die jahrelange Gehirnwäsche in dein Unterbewusstsein gefressen hat. Aber auch deiner Mutter wirst du helfen können, wenn du ihr klarmachst, dass auch sie mit ihren verdrehten Ansichten über Gott nicht gerettet werden kann. Sie lehnt die Gnade Gottes ab, indem sie dem mormonischen System zufolge ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten und dadurch vor Gott rein dazustehen versucht. Es ist unmöglich, ohne den Sühnetod Christi und völliges Vertrauen auf die Gnade Gottes gerechtfertigt zu werden. Indem sie durch Werke gerecht werden will, behauptet sie, dass es Sünden außerhalb der Reichweite des Opfers Christi gäbe, und lehnt damit den stellvertretenden Opfertod des Sohnes Gottes ab. Wenn du ihr den biblischen Standpunkt erklärst (mit Sanftmut und Respekt!), dann wird sie vielleicht dahinter steigen, dass man sie ihr Leben lang betrogen, sie belogen und um ein Haar um ihr ewiges Heil gebracht hat.

Hab keine Angst! – Zeige deiner Mutter, dass die Lehren der Mormonenkirche gotteslästerlich sind, und mach ihr klar, dass Gott es keinesfalls befürworten kann, dass Menschen dieser Kirche angehören. Versuche ihr zu erklären, dass die Kirche irrt, und lege ihr alle gotteslästerlichen Lehren vor, damit sie erkennt, dass deine Trennung (1.) die Trennung von einem Irrweg, aber nicht von Gott war, und dass (2.) sie sich auf dem falschen Weg befindet.

> Manchmal taucht es auch während meiner Arbeit auf, wenn Patienten sterben, denkt man ab und zu über sein eigenes Ende nach, darüber, dass all die Hilfe die man anderen Menschen gibt, sie bis zum Tode begleitet, von diesem Mormonengott nicht anerkannt wird.

Bedenke stets, dass der Mormonengott nicht GOTT ist; er kann es gar nicht sein: “Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe.” (1 Joh 4. 8). Das ist GOTT!!!

Misery,
ich kann mir vorstellen, dass du vom Glauben die Nase gestrichen voll hast. Allerdings kann Gott nichts dafür, wenn Menschen Ihn falsch darstellen und Lügen über Ihn erzählen; deshalb gib Ihm bitte eine Chance!
Ich habe es selbst erlebt: Wenn aus Sekten ausgestiegene Menschen ihre noch in der Sekte gefangenen Familienangehörigen befreien wollten, schlug jeder Versuch fehl – es sei denn auf einer biblisch fundierten Grundlage …

Ganz liebe Grüße
Björn;-)

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