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Verfasser: Sakhr al-Djinni
Datum: Mittwoch, den 21. November 2007, um 18:48 Uhr
Betrifft: "ins Meer zu treiben"?

hi Sappho,

> Alle drei Frauen waren KEINE EMANZEN, sondern Angehörige der herrschenden Klasse. Frauen, die immer beobachtet von den Männern ihrer Klasse wurden, und somit im Sinne der Männer handelten.
> Frau Meir ist hingegen besonders zu bewerten, da sie ihr Land schützen musste, denn damals waren, wie heute, palästinensische Terroristen dabei, ihr Land und die Menschen "ins Meer zu treiben"!

ich bin in mancher hinsicht deiner ansicht, was die wichtigkeit der frauenemanzipation angeht, muß dir allerdings im o.g. punkt entschieden widersprechen. ich bin durchaus nicht der ansicht, daß das handeln von golda meir und der anderen israelischen staatsführer zu rechtfertigen ist, was das vorgehen gegen die palästinenser angeht.

bei genauerer betrachtung zeigt sich, daß die aussage, die palästinenser wollten "die juden ins meer treiben", so nicht stimmt:

"Nach dem 22. Mai erreichte Nassers Popularität ihren Höchststand. Kairo führte eine Propagandaschlacht gegen Israel, den Imperialismus und die Reaktion und schaffte es, Jordanien auf seine Seite zu ziehen. Aber Nasser ließ sich von seiner eigenen Propaganda mitreißen, die sich nicht auf ein umgrenztes, realistisches Ziel bezog. Er selbst äußerte sich eher zurückhaltend, sprach nie von Angriffsplänen, aber seine Rundfunksendung "Stimme der Araber" verbreitete Parolen von der bevorstehenden Zerstörung und völligen Vernichtung des Staates Israel, die in den Medien der arabischen Welt aufgegriffen und schließlich im Westen auf die (niemals ausgesprochene) Formel gebracht wurden: "Treibt die Juden ins Meer!" Nasser mag es tatsächlich nur darum gegangen sein, die Ergebnisse des Suezkriegs von 1956 rückgängig zu machen - in seiner politischen Rhetorik jedoch wirkte es so, als solle der geopolitische Zustand vor 1948 wiederhergestellt werden."

(aus einem Artikel in "Le Monde Diplomatique" - Deutsche Ausgabe vom 8.6.2007 - http://www.monde-diplomatique.de/pm/2007/06/08.mondeText.artikel,a0034.idx,9)

allein angesichts der hochrüstung israels durch den westen (vor allem durch die usa) gab es bis heute nie eine existenzielle bedrohung für den israelischen staat, denn das kräfteverhältnis war seit der staatsgründung ein völlig ungleiches. deine behauptung "damals waren, wie heute, palästinensische Terroristen dabei, ihr Land und die Menschen "ins Meer zu treiben"!" stimmt also offensichtlich nicht. im gegenteil, die palästinenser sind heute mehr denn je in die enge getrieben und ihre zukunft sieht äußerst düster aus.

grüße,

SaD

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