Beitrag 21 von 26 Beiträgen. |
Seite erstellt am 29.3.24 um 6:05 Uhr |
Verfasser: Björni Datum: Montag, den 22. Oktober 2007, um 20:30 Uhr Betrifft: Vor der Zeit ... auÃerhalb des Kosmos
> ich finde es gibt naheliegendere und akutere Probleme als Gottesbilder, Vorgänge "vor" der Zeit, "auÃerhalb" des Raums usw.
Stimmt ... Trotzdem ist das Phänomen zur Definierung des Zustands VOR der Zeit höchst interessant (allein schon deshalb, weil man mit "vor" einen zeitlichen Begriff gebraucht, um etwas eigentlich im Wesen Zeitloses - die Ewigkeit - zu beschreiben). Beispiel folgt.
âVorâ der Zeit, âauÃerhalbâ des Kosmos â¦
âDabei reden wir nur im uneigentlichen Sinn von einem âvorâ der Weltschöpfung. Was tat Gott, bevor er Himmel und Erde schuf? Schon AUGUSTIN hat im Kapitel 11 seiner âConfessionesâ auf diese für ihn impertinente Frage eine präzise Antwort gegeben, und zwar kurz und bündig: Diese Frage sei gegenstandslos; die Frage nach dem âDavorâ erübrige sich. Warum? Weil die Welt nicht in der Zeit (in tempore) geschaffen worden ist, sondern mit der Zeit (cum tempore); soweit hätte EINSTEIN zugestimmt. âVorâ dem Kosmos ist also nur der Schöpfer, âvorâ der Zeit nur die Ewigkeit; hier geht AUGUSTIN weiter als EINSTEIN und spricht Gott an: âNein, du gehst den Zeiten nicht in der Zeit voraus; sonst gingest du nicht all und jeder Zeit voraus. Sondern du gehst allen Zeiten voraus, durch die zeitlose Erhabenheit stets gegenwärtiger Ewigkeit, und du stehst auch über allen Zukunftszeiten.â â (Hans Küng, âDer Anfang aller Dinge â Naturwissenschaft und Religionâ, München 2005, S. 139).