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der Beitrag:
Verfasser: Trzoska
Datum: Sonntag, den 14. Oktober 2007, um 15:40 Uhr
Betrifft: Mormonen und ihre peinlichen Lehren

Wenn es nicht peinlich ist, warum verbergen sie es dann?
Ein Beitrag  des Users „lightfingerlouie“ im
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Vor einigen Jahren bestand meine Mutter darauf, die Familie in den Mormonenfilm „Legacy“ im alten Hotel Utah zu schleppen. Wir gingen hinein und ich wurde vom Film überwältigt. Es gab einen (sehr) erdichteten Bericht über eine echte Mormonenfamilie im frühen Utah. Die Ehefrau war eine der Pionierinnen und ihr Ehemann, so weit ich mich erinnere, schlug Steine für den Nauvootempel zurecht, marschierte mit dem Mormonenbatallion und ging nach Utah, um sich seiner lieblichen Frau anzuschließen.
Keine Polygamie. Er hatte nur EINE Frau und ebenso all die anderen Personen im Film. Überhaupt keine Polygamie. Wieso? Sicher muss die Polygamie der Kirche peinlich sein, sonst hätten sie sie in den Film eingebaut. Wenn sie ihnen nicht peinlich ist, warum verbargen sie sie dann?

Als Kind ging ich zu den Mountain Meadows – so weit ich mich erinnere, 1961. Die Straße war holprig und schlug dem neuen Oldsmobile meines Vaters fast die Hölle aus dem Leib. Wir mussten den Fluss durchqueren, um an den Schauplatz zu gelangen – keine Brücke. Unser Auto blieb mitten im Fluss stecken und wir kamen gerade noch heraus. Man konnte sagen, dass Utah alles tat, um die Leute von diesem Schauplatz fern zu halten. Wenn es ihnen nicht peinlich wäre, warum versuchten sie es zu verbergen? Warum war es fast unmöglich dorthin zu gelangen? Hölle, es war ein Pioniersschauplatz, wenn überhaupt der einzige dort. Er war voller Geschichte.

Joseph Smith bekam Zugriff auf einige stinkende Mumien von einer Wanderzirkusveranstaltung, was allein schon verwunderlich ist. Die Mumien hatten „seltene“ Papyri bei sich, die zufällig die Schriften Abrahams waren, während er in Ägypten war. Wow, was für ein Fund!
Die Schriften wurden nicht nur gefunden, Joseph konnte sie auch „übersetzen“. Niemand konnte Ägyptisch übersetzen, aber Joseph konnte es. Eine echte Gabe, so war man sich sicher.
Joseph Smiths Übersetzung ist ein Welt veränderndes Dokument in der Geschichte der Religion. Nicht wenige Menschen wären darüber begeistert. Es ist monumental. Die tatsächlichen Schriften Abrahams. Das geschieht nicht jeden Tag – in einer Dachkammer oder in den Klauen einer gottverdammten Mumie.
Aber die Kirche spricht nie darüber. Sie ignorieren sie fast unfehlbar. Niemand schaut mit einem Grad an Stolz, Faszination oder Glauben auf sie. Sie sollten bekannt gemacht und für die ganze Welt veröffentlicht werden. Oder sind sie ihnen peinlich? Wenn sie ihnen nicht peinlich sind, warum verbergen sie sie?

Jahrelang verweigerte die Kirche den Schwarzen das Priestertum. Es war in Stein gefasst, in Ketten gelegt, etwas, das nie geändert werden konnte. Die Kirche war sich dessen sicher und es wurden Ansprachen auf Konferenzen in den frühen Tagen gehalten. Brigham hatte in Bezug auf diese Sache eine Menge zu sagen, ebenso spätere „Propheten“.
Plötzlich wurde es geändert und niemand hört heute ein Wort darüber. Es ist so, als wäre es nie wirklich geschehen. Dies ist, was wir glauben sollen, schätze ich. Es war einfach ein großes Missverständnis. Es wurde niemals wirklich gepredigt. Es wird jetzt alles verborgen.
Wenn es ihnen nicht peinlich ist, warum hören wir nichts darüber?

Mitglieder in Utah in den frühen Tagen wurden durch einen Glauben an die „Blutsühne“ in der Spur gehalten. Wich man ab, konnte man damit enden, dass einem sein Blut vergossen wurde.
Diese Lehre wurde, wenn auch im Stillen, durchgesetzt. Es wurde nicht viel darüber gesprochen. Es versetzte die Mitglieder in Angst und Schrecken. Sie könnten den Wunsch gehabt haben, das Territorium zu verlassen, aber sie wagten nicht, es zu versuchen. Sie fürchteten sich davor, die Kehle durchgeschnitten zu bekommen.
Jetzt sagen die Leute, dass sie „nie praktiziert“ wurde. Solche trüben Leuchten wie Bob Lonsberry und Van Hale würden schwören, dass es das einfach nie gegeben hätte. Es ist alles ein Mythos. Sie wollen es beiseite kehren, vergessen lassen, darüber hinwegsehen.

Warum ist es ihnen peinlich? Warum können sie nicht einmal vernünftig darüber sprechen?

Dies kann immer so weiter gehen. Was mich seit Jahren verwundert, ist die Art und Weise, wie Dinge einfach „nicht geschahen“, oder die Art und Weise wie sie „nicht verwirklichbar“ wurden, so wie in den Tagen der Watergate-Vertuschungsaffäre. Etwas, dass einst wohl bekannt war, für bare Münze genommen und geglaubt wurde, verschwindet plötzlich. Wieso? Ist es ihnen peinlich?

Warum sind ihnen die Dinge immer so peinlich? Wieso all das Schweigen? Warum die Verleugnungen? Warum all die Skelette in den Toiletten?

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