Beitrag 5 von 31 zum Thema Austauschschüler bei einer Mormonen-Family |
Seite erstellt am 25.4.24 um 12:07 Uhr |
Verfasser: James Datum: Sonntag, den 29. April 2001, um 21:24 Uhr Betrifft: Kommt drauf an
Hallo Karo. Du hast unter anderem geschrieben:
>Ich fahre im August in die Staaten: Manti, Utah. Meine Gastfamilie gehört zu den Mormonen. Ich habe schon einmal mit ihnen telefoniert und sie waren auch sehr nett.
Dir ist bewuÃt, daà man einen Menschen nach einem Telefonat schlecht beurteilen kann, oder? Es kann sich also lediglich um einen Eindruck handeln.
>Ihre jetztige Austauschschülerin erzählte mir, dass sie nicht mit ihnen in die Kirche geht (sie war 2mal dabei und möchte es einfach nicht) und die Eltern akzeptieren das auch. Ausserdem sollen sie auch nicht sehr streng sein.
Diese Informationsquelle bzw. Schülerin die bereits Erfahrungen mit ihnen gemacht hat ist Gold wert. Darauf läÃt sich schon etwas schlieÃen. Sehr wertvoll. "Nicht sehr streng" in Bezug auf was? Ihrer Religionsausübung? Auflagen und Familienregeln die Dich indirekt und direkt betreffen, o.a.?
Grundsätzlich ist es von hohem Wert den trauten Kreis zu verlassen, andere Kulturen, andere Menschen und Sprachen zu "erleben." Eine Gelegenheit die Du grundsätzlich daher nutzen solltest. Wie lange bleibst Du dort und wie alt bist Du?>Mormonen sind auch Menschen und es ist ja auch nur ihr Glaube, aber irgendwie habe ich Vorbehalte. Meine Eltern meinen, dass diese Leute sehr freundlich und hilfsbereit sind, aber ich hätte nie gedacht, dass ich zu dieser "Minderheit" komme.
Woher haben Deine Eltern ihren Eindruck? Auch aus dem Telefonat?
>Wie leben Mormonen?
Grundsätzlich wie Nichtmormonen auch. Nur gibt es nicht "die" Mormonen. Es gibt die ganze Bandbreite. Die groÃe Mehrheit gehört der "Kirche Jesu Chisti der Heiligen der Letzten Tage an (kurz Latter Day-Saints, LDS). Wie Gunar schon richtig beschrieben hat, gibt es aber auch andere Gruppierungen. Gerade in der Manti Ecke. Es gibt unter den LDS die absoluten Fanatiker bis hin zum anderen Ende des Spektrums, die sogenannten "liberalen" Mormonen. In den USA verstärkter anzutreffen wie hier. Und auch den "Kultur-Mormonen", Menschen die durch Tradition, Herkunft, Familie zur mormonischen "Kultur" gehören (insbesonder die in Utah, wo ja 70% der Einwohner "Mormonen" sind, umso kleiner die Stadt, umso gröÃer der Anteil).
>Was passiert, wenn ich einen von den 4% Schwarzen kennenlerne und die etwas dagegen haben?
Zeit die Familie zu wechseln. Ist aber eher unwahrscheinlich, a) daà Dir das in Manti passiert (dort findest Du eher die "Nadel im Heuhaufen" als ein "Schwarzenm," und b) die Gastfamilie etwas dagegen hat.
>Fragen über Fragen.... Wer kann mir helfen und/oder mich aufklären?
Wie wäre es wenn Du ein, zwei Sonntage die Mormonen bei ihren Sonntagsgottesdiensten, mit Deinen Eltern hier in Deutschland besuchst? So verschaffst Du/Ihr Dir eigene Eindrücke.
GrüÃe