Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 56 von 110 Beiträgen.
Seite erstellt am 24.4.24 um 7:31 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: Sakhr al-Djinni
Datum: Donnerstag, den 5. Juli 2007, um 23:05 Uhr
Betrifft: lieber nicht

> Also ich finde, auch wenn man die Kirche nicht mag, sollte man positive Seiten durchaus loben.

es mag ja an der Kirche einige auf den ersten Blick pos. Aspekte geben, aber die werden halt von den vielen neg. Auswirkungen um ein Vielfaches überwogen. Die Kirche hat es einfach nicht verdient, gelobt zu werden, solange das so ist. Das wäre wirklich unangemessen find ich.

> In einer amerikanischen Podcast-Sendung (Mormon matters) hatten die Sprecher vorgeschlagen, statt den zwei Jahren Mission sollte verstärkt auf Wohltätigkeit gesetzt werden.
> Zwei Jahre im sozialen Dienst, Entwicklungshilfe etc.
> Damit würden die "Missionare" der Kirche einen guten Ruf bringen, sie würden gutes tun, und sie würden das tun, was Jesus sowieso verlangt hat, ihre Nächsten zu lieben und ihnen zu helfen.

Die Kirche nimmt sicher jeden Vorschlag dankbar auf, der ihr Image verbessert kann, aber bestimmt nicht um den Preis, dafür auch nur teilweise auf den normalen Einsatz ihrer kostbaren Handelsvertreter, der Missionare, zu verzichten. Außerdem tut ein Missionar vor allem dann seinem Nächsten etwas Gutes, wenn er ihn gar nicht erst behelligt. Das mag sich vielleicht für manchen zu negativ anhören, aber ich finde, die Kirche darf nicht unterschätzt und verharmlost werden. Um zu wissen, wie man seinen Mitmenschen etwas Gutes tut, braucht man kein Mitglied in dieser "Kirche" werden. Das wissen Menschen ohne Religion sogar oft noch am besten (ich mein damit deswegen aber nicht mich).

> Von einem Bekannten, der auch so einen Kurs gemacht hat, damals in Berlin, habe ich allerdings gehört, dass die Missionare dort ständig Pausen gemacht haben, um im so entstehenden Smalltalk doch ein wenig zu missionieren.

Die könnens halt einfach nicht lassen... aber anders war das wohl auch gar nicht gedacht.

> Mein Bekannter hat damals allerdings in der Gemeinde so kritische Zwischenfragen gestellt, dass er schon nach kurzer Zeit "rauskomplimentiert" wurde.

Tja... das sagt schon was aus über die Diskussionskultur bzw. Redefreiheit in der Kirche...

> Meine Missionare hatten mich auch nach dreimaligem Treffen einfach nie mehr angerufen. Ich war ihnen wohl auch zu aufgeklärt, da ich über
> Polygamie,
> Mountain Meadows Massacre,
> Rassismus in der Kirche,
> etc.
> Bescheid wusste
> und zu diesen Themen auch nachgefragt habe.
> Also:
> Gutes loben, schlechtes kritisieren, das ist die beste Strategie, um wirkliche Veränderung zu erreichen.

Ich glaube es ist illusorisch darauf zu hoffen, daß sich die Kirche eines Tages in eine rundum positive Religion wandeln könnte... da müsste sich sovieles ändern, daß man die Kirche wohl gar nicht mehr wiedererkennen würde. Das fängt schon an mit dem Absolutheits- und Alleinvertretungsanspruch, den sie hat und wohl schlecht aufgeben kann, wenn sie nicht ihre ganze Entstehungsgeschichte und damit Grundlage aufgeben will. Es ist ja auch nicht so, daß die Kirche unentbehrlich für ihre verbliebenen Mitglieder ist. Aber je länger die Kirche weiterhin Menschen manipulieren und verformen kann, desto schlimmer ist es (es kommen ja allein schon immer neue Kinder nach...)

Grüße,

Sakhr al-Djinni

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da das maximale Themenalter erreicht wurde.

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de