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Beitrag 30 von 30
zum Thema Guter Rat gesucht
Seite erstellt am 19.4.24 um 17:04 Uhr
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Verfasser: vedma
Datum: Dienstag, den 17. Oktober 2000, um 9:22 Uhr
Betrifft: zu den skurrilen Gottesbildern

das mit den diversen Gottesbildern ist nicht uninteressant, und selbst in den paar Jahren meines Mormonenseins habe ich miterlebt, wie selbiges sich ständig weiterentwickelt, wandelt oder wie immer man das nennen mag.;-)

Ein Reiz der Mormonentheologie liegt ja auch darin begründet, dass man sich, in gewissem Rahmen, versteht sich, sozusagen seinen eigenen Gott basteln kann. Es gibt so viele verschiedene Auslegungen dazu, dass man für alles, was man haben will, das passende Zitat findet, auch in den heiligen Schriften usw.

Es begann mit dem Buch Mormon, in dem es auch schon keinen einheitlichen Gott gibt, mal tritt er als großer Geist auf, mal als Christus, unser Vater, usw. Aber wer will schon in der kurzen Zeit, in der das Buch Mormon fabriziert wurde, den Überblick behalten, zumal es nicht die Möglichkeit gab, den Text wie heute per Computer zu durchforsten. Dann gingen noch, welch Pech, die 116 Seiten verloren, da war es noch schwerer, den Überblick zu behalten.

Und es kamen die vielen Konvertiten aus den unterschiedlichsten Gruppierungen hinzu, die alle ein Stück von ihrem Gottesbild einbrachten. Da alles noch im Werden begriffen war, wurde eifrig in der Suppe gerührt, und es kam mal dieses, mal jenes dabei heraus, zum Beispiel die offizielle Lehre, die besagte, Adam sei der Vater im Himmel und unser aller Vater.

Orson Pratt und Brigham Young wussten sich über derlei theologische Themen nett zu streiten.

In der letzten Zeit ist zu beobachten, dass das Gottesbild immer mehr dem Zeitgeist angepasst wird, damit es nicht mehr so "peculiar" ist. So ist wohl auch die Aussage von Gordon Hinckley zu verstehen, die Lehre, der Mensch könne wie Gott werden, sei etwas, wovon er keine Ahnung habe. Dabei war das bis vor kurzem noch offizielle Lehre.;-)
Inzwischen ist der einschlägige Ausspruch des guten Lorenzo nicht mehr als ein kleiner Zweizeiler, just a couplet eben.

Oder die Frage, ob Gott sich weiterentwickelt oder nicht... jede beliebige Meinung dazu lässt sich mit einschlägigen Zitaten untermauern. Das macht die Sonntagsschule für viele doch ein bisschen spannend, auch wenn sie meist mehr dem erholsamen Schlaf dienen mag. Dann kann man sich nämlich streiten und heftig ereifern und meint, es gehe um Weltbewegendes, während es doch in Wirklichkeit nur Belanglosigkeiten sind, die außer den mormonischen Sosch-Besuchern niemanden wirklich interessieren.;-)

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