Das Exmo-Diskussionsforum

Beitrag 13 von 27 Beiträgen.
Seite erstellt am 29.3.24 um 14:08 Uhr
zur Nachrichtenliste
der Beitrag:
Verfasser: Trzoska
Datum: Samstag, den 5. Mai 2007, um 17:15 Uhr
Betrifft: Fortsetzung der Korrespondenz mit Bischof P. H. #13

>Acht Boote in der gleichen Strömung können nicht anders als gleichzeitig ankommen. Heißluftballone in der gleichen Strömung können einander ja auch nicht überholen. Wenn ein Boot abdriftet, wird der seitliche Kraftvektor größer und drückt es in die Hauptströmung zurück (das lernt man in der Schule, wenn man den Geist anstrengt).<

Auch nach einem Jahr? Ich kann mir nicht vorstellen, wenn ich 8 Flaschen auf hoher See ins Meer werfe, dass sie nach einem Jahr an einem Punkt gleichzeitig ankommen. Wunderbar ist auch, wie die Jarediten in den U-Booten sitzend vom Ufer weg durch die Brandung vom Fleck gekommen sind, um erst einmal eine Strömung zu erreichen und zwar die richtige.

>Unter den Fachleuten im Lesen von Mayatexten herrscht die Überzeugung, dass die Texte äusserst vielschichtig interpretierbar sind. Munro S. Edmonson, ein anerkannter Experte für mittelamerikanischen Kulturen und Sprachen, schreibt dazu, dass «oft ein Dutzend oder mehr Bedeutungen die rechtmäßige Übersetzung einer bestimmten einsilbigen Wurzel sein können.» Man hat in den semitischen Sprachen das gleiche Problem. Arabisch ist oft sehr vage und lässt sich so oder so übersetzen, besonders wenn es sich um Metaphern handelt. (Darum soll ein Muslim den Quran nur arabisch lesen.) Im Ägyptischen ist es nicht anders, dazu kommen, wie Sie wissen, noch die Probleme mit den Homonymen (und natürlich auch die fehlende Vokalisation). Dass die Mayaglyphen wichtige Merkmale des Ägyptischen und anderer logographischer Schriften der Alten Welt aufweisen, ist heute allgemein anerkannt (siehe zum Beispiel Linda Miller Van Blerkom, «A Comparison of Maya and Egyptian Hieroglyphics», die DNS lässt grüßen!). Jedenfalls ist es eine erstaunliche Leistung, dass die Leute um Joseph Smith, die nichts von Champollion wussten, die Mehrdeutigkeit der Glyphen bemerkten.<

Es gibt keine Mehrdeutigkeit und Ägyptisch ist auch nicht vielschichtig interpretierbar. Die Aussage der Sensen-Papyri ist immer dieselbe und wurde massenhaft kopiert, während nur der Name des betreffenden Verstorbenen ausgewechselt wurde. Der Schreiber hat geschrieben, was der Leser im Jenseits lesen sollte: Magische Wiedererweckungsformeln, die den Verstorbenen wieder atmen ließen. Wenn man heute in einen Papyrusladen geführt wird, wo Schreiber dem Touristen jeden Wunsch erfüllen, bekommt man in etwa eine Vorstellung, wie früher serienmäßig Papyri für die Toten angefertigt und verkauft wurden. Was haben Joseph Smith und seine Leute denn bemerkt? Nichts. Sie hatten einen Hebräischkundigen bei sich, der ihnen wohl vorschlagen konnte, dass man von rechts nach links lesen müsste, aber lesen und erkennen konnten sie absolut gar nichts. Phantasie und Rätselraten waren die Lehrmeister und „schwups“ entstand innerhalb von einigen Jahren daraus eine neue Version der Geschichte Abrahams und die staunenden Gläubigen haben es geschluckt. Das Buch Moses wurde auch während der Zeit des Joshua Seixas geboren.
Merkwürdigerweise mühte sich Joseph Smith mit den paar Seiten Buch Abraham Jahre lang ab, ohne es fertig zu stellen, während er das ganze Buch Mormon angeblich innerhalb von 2 Monaten aus dem Ärmel schüttelte. Warum funktionierte hier der Seherstein nicht mehr so gut?

An diesem Buch Abraham samt den Faksimiles und den wiederentdeckten Papyri macht sich mein Antizeugnis betonhart fest und alles wird aus diesem Blickwinkel bewertet, so wie Sie sich an Ihrem „Zeugnis“ festklammern und die Glaubwürdigkeit Joseph Smiths auf Biegen und Brechen retten wollen. Irgendwann wird man sich fragen müssen, ob nicht das „Zeugnis“ eine Selbsttäuschung war, weil’s denn so schön gewesen wäre. Die gesamte Diskussion um das Buch Mormon und die Erklärungsversuche vonseiten der Apologeten mit Nibley angefangen haben die Sache nur noch verschlimmert und bilden schon an sich Beweis genug, dass mit der HLT-Kirche etwas faul ist. Wann werden sie zum Punkt kommen und den Fakten ins Gesicht sehen?
Faksimile Nr. 1:
Eine immer wiederkehrende Szene der Mumifizierung oder Wiedererweckung des Osiris, wobei der Priester immer Anubis darstellt und Osiris den jeweiligen Verstorbenen repräsentiert. Das Messer gehört nicht dahin und der Kopf des Priesters sollte ein Schakalskopf sein. Die falsche Zeichnung des Holzschnitts entstand durch Einfügung fehlender Stellen im Originalpapyrus. Der Text des Buches Abraham weist auf diese Zeichnung „am Anfang des Berichts“ hin und ist deshalb mit dem Sensen-Papyrus verbunden, zu dem dieses Faksimile natürlicherweise gehört. Auch Faksimile Nr. 3 gehört zum Sensen-Papyrus.
Faksimile Nr. 2:
Dieses gehört nicht zur Sensen-Papyrusrolle, sondern bildet einen Hypocephalus, der aus Papyrus oder Ton unter den Kopf des Toten gelegt wurde. Hier finden wir die schlimmsten Fälschungen und Fehlinterpretationen Joseph Smiths. Um alle Einzelheiten aufzuführen, müsste man an dieser Stelle fast ein kleines Buch schreiben. Aber um das Auffälligste zu erwähnen:
Die Schrift am Rand von 1:00 bis etwa 5:00 Uhr ist im Unterschied zum Rest hieratisch anstatt hieroglyphisch, und entgegen dem restlichen Text auf dem Kopf stehend eingefügt worden. Auch ergeben die eingefügten Wörter im Kontext keinen Sinn und werden zum Teil sogar wiederholt. Ferner wurden von anderen Papyrusfragmenten in das rechte Feld in der Mitte weitere hieratische Schriftzeichen wieder auf dem Kopf stehend und ohne Sinn einkopiert, um die fehlenden Stellen auszufüllen. Auch wurde die Figur in der Barke oben rechts von einem anderen Papyrusfragment abgezeichnet und eingefügt.
Die Erläuterungen sind natürlich wieder barer Unsinn und die fälschlicher Weise eingefüllten Schriftzeichen werden mit dem Vermerk versehen: „… werden in der eignen Zeit des Herrn gegeben werden.“ Nun die eigene Zeit des Herrn ist gekommen und die Schriftzeichen sagen deutlich: „Joseph Smith war ein Schwindler!“ Die Erläuterungen sind voller angeblicher ägyptischer Wörter, ein gefundenes Fressen für Sie.
Faksimile Nr. 3:
Isis ist nicht Pharao,
Osiris ist nicht Abraham,
Das Gestell mit der Opferschale und den Blüten sind keine Schriftzeichen,
Die Göttin Maat ist nicht der Prinz Pharaos,
Der Verstorbene Hor(us) ist nicht Shulem, einer der vornehmsten Diener des Königs,
Der Gott Anubis (hier zum Neger mutiert) ist nicht Olimlah, der Sklave des Prinzen.
Vielleicht sind Sie ja von den Namen Shulem und Olimlah hingerissen und sehen irgendwelche semitische oder ägyptische Wurzeln, für mich sind sie erfunden oder geklaut, zumal Ägyptologen aus den Schriftzeichen über den Figuren ganz andere Namen herauslesen.

Ich frage mich, ob Sie mir die Spekulationen von Paul Osborne servieren wollen.

zur Nachrichtenliste
auf diesen Beitrag antworten:

nicht möglich, da das maximale Themenalter erreicht wurde.

zur Nachrichtenliste
das Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge in diesem Themengebiet: zur Nachrichtenliste
die neuesten Beiträge außerhalb dieses Themengebietes: zur Nachrichtenliste
zurück
www.mormonentum.de