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Verfasser: Trzoska
Datum: Mittwoch, den 18. April 2007, um 1:23 Uhr
Betrifft: Daniel C. Peterson und seine Apologetenlogik

Nachfolgend ein Ausschnitt aus Daniel C. Petersons Artikel "Beweise für das Buch Mormon". Mit meinem Kommentar will ich deutlich machen, wie die Mitglieder der Kirche irregeführt werden sollen, die die wahren Sachverhalte nicht kennen, und wie oberflächlich die Mormonenapologeten argumentieren.

Ich bin im besonderen Warren und Michael Aston aus Australien zu Dank verpflichtet, die meiner Meinung nach, den Buch-Mormon-Studien in den vergangenen Jahren einen großen Dienst erwiesen haben. Sie haben es geschafft, zwei mögliche Schauplätze im Buch Mormon zu identifizieren, was wiederum für Joseph Smith völlig unmöglich gewesen wäre. Ja, Eugene England hat 1982 einen Bericht veröffentlicht, in dem er darstellte, dass in den Tagen Joseph Smiths, niemand wirklich etwas über Arabien wusste. Selbst wenn er in einem Gebiet mit einer märchenhaften öffentlichen oder Universitätsbibliothek gelebt hätte, so hätte er dort nicht sehr viel über die Geographie Arabiens erfahren können. Noch interessanter, was er dort hätte lernen können, wäre auch noch zum größten Teil falsch gewesen. Doch das Buch 1. Nephi beinhaltet eine sehr genaue (?!) Beschreibung der Reise entlang dieses Pfades durchs alte Arabien, bis in die Einzelheiten (?!) wie etwa wo der Weg eine Biegung macht usw.

Völliger Unsinn, den man nur erzählen kann, wenn man weiß, dass niemand den Bericht nachliest. Folgende Angaben finden sich tatsächlich im Buch Mormon: 
1.      Kommen ans Rote Meer, nachdem sie drei Tage gereist waren, und lagern am Fluss Laman.
Ich habe mal die kürzeste Strecke bis ans Rote Meer mit Google Earth nachgemessen. Das sind über Autostraßen 283 km nur bis Eilat. Da aber das Buch Mormon davon spricht, dass sie danach südöstlich an der Küste entlang gezogen sind, müssten sie noch weiter südlich gezogen sein und nach 3 Tagen von Jerusalem aus 500 km geschafft haben. Ich finde dass es unmöglich ist in 3 Tagen zu Fuß 500 km zurück zu legen, und dass mit Kind und Kegel durch Wüste, Felsen und Gebirge auf alten sich windenden, langen Pfaden entlang, die dann noch länger wären als die ausgemessene Autostrecke auf einer Landkarte.
2.      dann 4 Tage fast südöstlich bis an einen Ort, den sie Shazer nannten;
3.      dann viele Tage weiter südöstlich an der Küste entlang;
4.      Ishmael stirbt und wird in Nahom begraben;
5.      viele Tage gereist; dann reisen sie in nahezu östliche Richtung und verweilen 8 Jahre in der Wildnis;
Hier müssten sie Jemen, das alte Königreich Saba durchquert haben. Das Buch Mormon berichtet aber nicht von Städten und Menschen, denen sie begegnet wären.
6.      dann kommen sie in das Land des Ãœberflusses oder Irreantum (viele Gewässer) am Meer.
Das müsste die Gegend von Oman gewesen, die sich an Jemen anschließt. Diese Gegend war um 600 v. Chr. ebenfalls bevölkert, zumindest an den fruchtbaren mit Wasser gesegneten Stellen. Merkwürdig, dass die Auswanderer nach so vielen Jahren auf keine Menschen gestoßen sind, wo sonst doch von Einzelheiten erzählt wird.

Das ist alles, was der Bericht Nephis an Information hergibt. Keine genaue Beschreibung, keine Einzelheiten und auch keine Biegung des Weges, außer dass sie einmal die Richtung von Südost auf Ost wechselten. Joseph Smith oder wer auch immer die Geschichte entworfen hatte, hatte wohl einfach seinen Atlas vor den Augen und in der Gegend von Oman waren vielleicht ein paar Palmen abgebildet.
Ferner spekuliert Daniel Peterson an anderer Stelle, dass die Lehiten die alten Handelsstraßen benutzt hätten. auch da hätten sie Menschen begegnen müssen, aber das Buch Mormon erzählt es so, als wäre alles wildes, unerschlossenes  Neuland gewesen.

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