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Verfasser: Trzoska Datum: Mittwoch, den 11. April 2007, um 8:09 Uhr Betrifft: Briefwechsel 6.
>Ich habe, wahrscheinlich im Gegensatz zu den meisten Kritikern, View of the Hebrews gelesen. Ich bin beeindruckt vom tiefen theologischen Verständnis von Ethan Smith. Er hat, wie viele seiner Zeitgenossen, an die Prophezeiungen über die Sammlung Israels geglaubt. Es war ja auch in Europa die Zeit der Erweckungsbewegungen, warum, kann man im Alten Testament nachlesen; ich nehme an, Sie wissen wo.
Ethan Smith hat die Schlüsselstellen angegeben, es sind dieselben, wie jeder Bibelkenner sie findet, natürlich auch Nephi. Dass View of the Hebrews aber als Vorlage für das Buch Mormon gedient haben könnte, ist eine unsinnige Vermutung. Ich verweise Nichtliteraten immer auf das Beispiel von Balzac, der in der Weltliteratur als das gröÃte Genie im Erfinden von Personen und Beziehungen gilt. Sie möchten doch seine Arbeitsweise studieren und beurteilen, ob Joseph Smith wirklich das noch weitaus gröÃere Genie gewesen ist.<Joseph Smith war mit Sicherheit ein Genie, aber auf keinen Fall ein âProphet, Seher und Offenbarerâ Gottes. Seine Genialität wird an Hand des Buches Abraham mit seinen Faksimiles offenbar. Eine geniale Täuschung seiner abergläubischen Zeitgenossen. Nicht einmal die Menschen von heute sind in der Lage beim Betrachten der Faksimiles den Unsinn zu durchschauen, nicht einmal die angeblichen Wissenschaftler der Kirche bei FARMS und FAIR, weil sich niemand mit den einfachsten Grundsätzen der Ãgyptologie auskennt.
>PS 1. Ihre Antwort zu den DNA-Untersuchungen werde ich berücksichtigen.
PS 2. Kennen Sie den Aufsatz von Sorenson "Wie konnte Jospeh Smith alte amerikanische Zivilisationen so genau beschreiben?"?<Ich kann leider nicht erkennen, inwiefern Joseph Smith alte amerikanische Zivilisationen beschrieben hat. Sorenson steht mit seinen Theorien alleine da und bekommt nicht einmal Unterstützung von der Kirchenführung, die weiterhin daran festhält, dass Cumorah/Ramah in New York liegt, dass alle Indianer und Polynesier Lamaniten sind. Wäre es nicht so, würden sie die Cumorah-Festspiele untersagen, die Bilder und Gemälde entfernen, die stilisiert sogar den Kindern vorgesetzt werden, die suggerieren, dass alle Indianer von Lehi abstammen, Stahlschwerter hatten und Pferde ritten, usw. usw. Missionare erzählen der indianischen Bevölkerung immer noch, dass sie Nachkommen Lehis sind. Als ich Missionar war, wurden wir trainiert, mit dem zu belehren, was die Apologeten heute als Unwahrheit bezeichnen. Sogar eine Anfrage eines Bischofs wurde kürzlich im Auftrage der Ersten Präsidentschaft schriftlich positiv beantwortet, nämlich, dass sie an das hemisphärische Modell glaubt. Ich glaube nicht, dass die apologetischen Kirchenwissenschaftler über die Aussagen des heutigen âProphetenâ gestellt werden. Ãber kurz oder lang werden Apologeten eine Spaltung in der Kirche bewirken. Es wird eine konservative Fraktion geben, die an das Hergebrachte glaubt, und eine moderne Fraktion, die an das âbegrenzte Modellâ in Mesoamerika glaubt. Mit welchen Gefühlen schauen Sie sich denn die Bilder an wie âHelaman und die jungen Krieger, wo Metallschwerter, ein Pferd und Speerspitzen abgebildet sind, oder wie âAbinadi vor König Noahâ, das ein zerbrochenes Schwert (kein Osidian) und Abinadi in Metallketten zeigt. âAmmon verteidigt die Herdenâ mit einem blitzenden Stahl(?)schwert in der Hand. âAnti-Nephi-Lehis vergraben ihre Schwerterâ, und wieder ein blitzendes Schwert. âJesus erscheint in Amerikaâ zwischen Maya-Bauwerken. âMormons Abschiedâ zeigt Moroni mit Wikingerhelm, in den Kuhhörner eingearbeitet sind. âMoroni und das Banner der Freiheitâ zeigt massenhaft blitzende Metallschwerter, keine mit Obsidian bestückten Keulen, auch keine Kupfer- oder Bronzeschwerter. Solche Bilder zeigen, dass die Kirchenführung diese Dinge als wahr verkündet, sonst würde sie sie verbieten, weil sie die Mitglieder von Kind an auf eine falsche Fährte führen.