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Verfasser: Trzoska
Datum: Dienstag, den 13. März 2007, um 8:12 Uhr
Betrifft: Fortsetzung 11.

3.      Geschichtliche Ereignisse
Kritiker verwenden gerne Ereignisse aus der Frühzeit der Kirche, als wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten, Verfolgungen, Verrat und Abfall viele negative Schilderungen zirkulierten. Zwei solche sind in den Fußnoten 2 und 3 beschrieben. Wer Geschwätz und Verleumdungen liebt, wird jede Menge weiterer Beispiele finden.

Mein Kommentar:
Kritiker möchten gerne die Widersprüche zwischen dem aufzeigen, was in der HLT-Kirche den Mitgliedern vorgegaukelt wird und was wirklich geschehen ist. Früher speiste man Untersucher und neue Mitglieder damit ab, dass man sagte, man müsse erst Milch bekommen, bevor man Fleisch essen kann. Heute scheint es so, dass die Milch immer mehr verdünnt und das Fleisch immer höher gehängt wird. Viele Mitglieder haben noch nicht einmal davon gehört, dass es die Vielehe und andere Dinge gab.

4.      Persönliche Erlebnisse
Häufig findet man auch persönliche Berichte von ehemaligen Mitgliedern, die nach schweren Erlebnissen die Kirche verlassen haben. Es schmerzt mich sehr, wenn Menschen wegen Gleichgültigkeit, ungeschicktem Verhalten oder Verfehlungen anderer Mitglieder diesen Schritt tun, und ich würde alles versuchen, um sie davon abzubringen, denn es ist trotzdem die Kirche Gottes und nicht die von Menschen. Aber manchmal geht das nicht und man muss sich gedulden und hoffen, dass die Dinge einmal so in Ordnung gebracht werden können, dass ihnen die Rückkehr möglich wird.

5.      Persönliche Fehler
Solche gehören nun einmal zur Natur des Menschen, und Mitglieder, in welcher Stellungen sie auch immer tätig sind, sind davor nicht gefeit. Ich gehe hier nur auf Fehler ein, die von Kritikern als Beispiele für fehlende Inspiration benutzt werden. Zum Beispiel können im Buch Mormon dadurch Fehler entstanden sein, dass:
–      frühere Schreiber sich irrten,

Mein Kommentar:
Welche Schreiber sollten sich geirrt haben und welche Fehler sind gemeint? Wir haben die Originalausgabe und alle anderen Ausgaben zum Vergleich; die Originalausgabe von 1830 als das korrekteste Buch auf Erden und vom Heiligen Geist diktiert, der ja streng darüber wachte, dass jedes Wort korrekt vom Seherstein übertragen wurde.

–      frühere Kopisten Fehler begingen,

Mein Kommentar:
Wo gab es denn Kopisten, außer Oliver Cowdery, der eine Sicherungskopie anfertigte. Auch sollte der Heilige Geist darüber gewacht haben, dass an diesem heiligen Buch keine Fehler entstanden.

–      Joseph Smith ungenau übersetzte,

Mein Kommentar:
Wie sollte das denn möglich sein? Er hatte doch nur vom Seherstein abgelesen, und der Satz verblieb so lange auf dem Stein, bis er korrekt übertragen war. Er hatte doch nicht wie wir mit einem Wörterbuch zur Hand mühsam übersetzt.

–      Joseph Smiths Schreiber oder der Drucker sich irrten.

Mein Kommentar:
Auch diese Aussage erscheint paradox, nachdem der Heilige Geist so pingelig bei der Übertragung ins Englische war, warum sollte er so nachlässig werden, wenn es ums Aufschreiben und Drucken ging. Außerdem ist bekannt, dass der Drucker bat, orthographische Fehler korrigieren zu dürfen, und Joseph Smith aber auf einer wörtlichen Übertragung bestand. Dem Drucker war lediglich gestattet, die Zeichensetzung einzufügen.

Solche Fehler sind normal und kommen bei jedem Schriftstück vor. In den ersten fünf Auflagen der King-James-Übersetzung wurden rund 50 000 Druckfehler korrigiert. Dass Joseph Smith bisweilen ein Wort mit einem Begriff übersetzte, der ihm und seinen Zeitgenossen geläufig war, ist ebenfalls normal. Luther tat das auch.
Analytisches Denken bedeutet, frei von Vorurteilen in verschiedene Richtungen Gedanken zu verfolgen, miteinander zu verbinden oder gegeneinander zu prüfen. Wer die Echtheit des Buches Mormon anzweifelt, ist genötigt eine der beiden gängigen Theorien zu untersuchen: die Mithilfe von Sidney Rigdon, der angeblich die Manuscript Story von Spalding entwendet hatte, aber erst im Oktober 1830 in Ohio mit der Kirche in Berührung kam, als das Buch Mormon schon gedruckt war, oder die Mithilfe von Oliver Cowdery, der View of the Hebrews hätte kennen können, da er fast aus der Gegend stammte, wo Ethan Smith Geistlicher war, allerdings erst mit Joseph Smith bekannt wurde, als 116 (später verlorene) Seiten und einige andere Texte schon übersetzt waren. Weiter wird sich ein Skeptiker bewusst machen müssen, dass Joseph Smiths Kenntnisse über das hinausgingen, was Solomon Spalding und Ethan Smith wussten, und dass es auch für einen Spezialisten ungemein schwierig ist, die Sprechweise und den Stil einer Kultur nachzuahmen, in der er nicht zu Hause ist. Diese Schwierigkeiten sind den Kritikern leider nicht bewusst, bei denen es sich um Chemiker, Biologen, Historiker usw. handelt, aber kaum um Sprachwissenschaftler. Sie täten gut daran, sich an die kolportierte Rede des Häuptlings Seattle zu erinnern.

Mein Kommentar:
Über die Spalding-Theorie kann ich nicht mitreden, aber darüber sind sich die Kritiker auch nicht einig. Es ist sicher ein seltsamer Zufall, dass Sidney Rigdon ausgerechnet am selben Ort und in der Druckerei war wie Spalding mit seinem Manuskript, bevor letzterer starb. Was das Manuskript enthält, weiß ich nicht. Ich kann auch nicht beurteilen, inwieweit Rigdon schon vor 1830 mit Joseph Smith Kontakt hatte. Entscheidend ist für mich, dass Joseph Smith Zugang zu „View of the Hebrews“ und anderen Werken hatte und dass es „Allgemeinwissen“ seiner Zeit war, dass die Indianer Teil der Verlorenen Stämme Israels waren. „View of the Hebrews“ liefert darüber hinaus prima die Ideen von den zwei Hautfarben und den beiden Völkern, die sich bis zur Vernichtung der Hellhäutigen bekriegten, und versorgte Joseph Smith auch mit den Jesaja-Kapiteln, mit denen er eine Menge Buch Mormon füllen konnte.
Es gibt auch Sprachwissenschaftler in und außerhalb der Kirche, die keine andere „Sprechweise und den Stil einer Kultur“ im Buch Mormon erkennen können als die, die Joseph Smith sich im Laufe seines jungen Lebens angeeignet hatte. Wenn ich mir die großen angeblichen Beweise im Buch Mormon anschaue, wie z. B. diesen Riesenchiasmus in Alma, der 30 Verse umfasst, dann scheint das alles ziemlich an den Haaren herbeigezogen zu sein.

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