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zum Thema Staiger, Dallinger u.a. „wegen gewerbsmäßigen Betruges“ angeklagt
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Verfasser: Robi
Datum: Sonntag, den 22. April 2001, um 6:36 Uhr
Betrifft: Austritt

Seid gegrüßt,

zunächst bedanke ich mich bei Gunar für die Beantwortung meiner Frage und reagiere fairerweise hiermit auch auf Deine Frage nach den Gründen zu meinem Kirchenaustritt.
Fange ich am besten vorn an:
Mit der Kirche bin ich zum erstenmal als Twen im Rahmen einer Missionarsausstellung in Kontakt gekommen und war ziemlich schnell von der Lehre überzeugt und begeistert - das Buch Mormon und erst recht „Lehre und Bündnisse“ empfand ich jedoch eher komisch.  Andererseits stammte die Lehre ja offenbar aus den Büchern - deshalb hatte ich meine Bedenken überwunden und mich taufen lassen. Im übrigen hoffte ich in Bezug auf diese Schriften , daß „der Appetit beim Essen schon noch kommen“ würde“. Bis zu einem gewissen Maß und für einige Zeit traf das auch zu. Somit wurde ich sehr schnell ein aktives Mitglied mit dem üblichen Werdegang: Berufungen, Priestertum, Ältester, Endowment usw. Im Laufe der Jahre sank meine Begeisterung jedoch allmählich so weit ab, daß ich nur mit Ãœberwindung und Heuchelei (im Rahmen meiner Berufungen) die Verpflichtungen wahrnehmen konnte. Den Status eines  „Inaktiven“ wollte ich auch nicht einnehmen, weil ich das für inkonsequent hielt. Somit verabschiedete ich mich anläßlich einer bevorstehenden beruflichen längeren Abwesenheit von den mir näherstehenden Mitglidern  mit dem Gedanken, möglicherweise nie wieder aufzutauchen je nach Ausgang meiner bevorstehenden Entscheidung. Nach ca. einem Vierteljahr stand dann für mich fest: Ich gehe nicht mehr zurück und erkläre meinen Austritt.

Natürlich war die Entscheidung nicht leicht, denn ich hielt es nicht für vollkommen unmöglich, daß die Kirche das ist, was sie vorgibt zu sein - allerdings waren meine Zweifel inzwischen so groß, daß ich das für einige andere Religionen auch hätte sagen können. Ich fragte mich: „Würde ich heute der Kirche beiteten?“ und kam zur Erkenntniss: „Nein“. Da ich keine familiären Bindungen zur Gemeinde hatte, gab es auch keinen gravierenden außerreligiösen Grund, den Austritt nicht zu vollziehen außer den Bedenken, einige Mitglieder zu enttäuschen. Wenn ich der Kirche weiterhin hätte angehören wollen wegen der guten Gemeinschaft und den Glauben an zweite Stelle setzte, wäre ich z.B. in einem Sportverein oder sonstwelchen Clubs besser aufgehoben: Da gibt es die Gemeinschaft pur.

Übrigens habe ich keinen Groll gegen die Kirche oder einzelne Mitglieder. Es war damals mein eigener Wunsch, Mitglied zu werden, ich wurde freundlich aufgenommen, und mir wurde sehr großes Vertrauen geschenkt. Insgesamt war es ein guter Lebensabschnitt. Und ich habe die Kirche freiwillig wieder verlassen - und das sehr gründlich: Zu den Mitgliedern meiner ehemaligen Gemeinde ist der Kontakt unmittelbar nach meinem Fortgang vollkommen abgebrochen.

Robi

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