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Verfasser: Trzoska
Datum: Montag, den 19. Februar 2007, um 17:34 Uhr
Betrifft: Fortsetzung 3.

These 3: Joseph Smith hat sich das ganze Buch Mormon in den sechseinhalb Jahren vor seiner Niederschrift zurechtgelegt und dank seinem photographischen Gedächtnis später Stück um Stück seinen Schreibern (zur Hauptsache Oliver Cowdery) in knapp zehn Wochen diktiert.

Entgegnung: Derartige außerordentliche Gedächtnisleistungen sind nur von Menschen mit einem Savantsyndrom (einer Missbildung des Gehirns) bekannt. Die betroffenen Personen haben in der Regel eine unterdurchschnittliche Intelligenz und sind nicht zu schöpferischen Leistungen fähig. (Es wird aber vermutet, dass es in der Vergangenheit Genies mit einem mehr oder weniger ausgeprägten Savantsyndrom gab. Heute lässt sich das medizinisch feststellen.) Ein äußeres Merkmal ist immer ein übergroßer Kopf. Das traf bei Joseph Smith nicht zu. Er fiel nie durch besondere Gedächtnisleistungen auf, im Gegensatz zu den historisch bekannten Fällen. Es wäre auch nicht möglich, eine solche Fähigkeit im täglichen Leben zu verbergen. Die These vom photographischen Gedächtnis kann deshalb ausgeschlossen werden. Aus biographischen Aufzeichnungen aus verschiedenen Quellen geht außerdem hervor, dass nicht nur Joseph Smith, sondern kurze Zeit auch Oliver Cowdery das Buch Mormon übersetzte und dass Joseph Smith mehrmals die Fähigkeit zum Übersetzen verlor.

Das fotographische Gedächtnis ist keine allgemeine „antimormonische“ These, sondern nur ein von mir in Betracht gezogener Erklärungsversuch. Dennoch gab es auch unter meinen Klassenkameraden einige, die besser auswendig lernen konnten als ich, ohne hirnmäßig missgebildet zu sein. Beim Googlen kam ich sofort auf folgende Seite:
http://www.at-mix.de/neumann.htm
Dieser Mann erscheint aber hirnmäßig gesund und sein Kopf wirkt auch nicht übermäßig vergrößert.
Vielleicht hatte Joseph Smith auch Teile seines Manuskripts bei sich, um mal eben beim Toilettengang (Achtung: keine allgemeine These) nachzulesen. Wie schon oben angedeutet, hätten sicher Stichpunkte genügt, um mit überdurchschnittlicher Phantasiebegabung die Geschichte zu diktieren. Vielleicht steckten seine Schreiber auch mit ihm unter einer Decke und der Entwurf konnte offen auf dem Tisch liegen. Vielleicht genügten Joseph Smith auch nur die Stichpunkte, wie oben angedeutet. Die Wort-für-Wort-Kopien aus der Bibel (Jesaja, Bergpredit) zeigen auch, dass nicht ständig aus dem Hut gezaubert wurde, sondern auch aus der Bibel diktiert oder abgeschrieben wurde. Auf jeden Fall waren bei der „Übersetzungsarbeit“ keine goldenen Platten zugegen und die „Übersetzung“ wurde laut Augenzeugen (Oliver Cowdery, Martin Harris, David Whitmer, Joseph Smith Sen. und Emma Smith) von einem Seherstein (peep stone) abgelesen, der sich in seinem Hut befand, in den Joseph Smith wie auch beim Schatzsuchen sein Gesicht verbarg. Will man die Buch-Mormon-Zeugen ernst nehmen, muss man auch ihre Peep-Stone-Aussagen ernst nehmen. Es gab in den Oststaaten viele Männer und Frauen, die solche Sehersteine verwendeten, um wahr zu sagen oder verborgene, verlorene Gegenstände zu finden.

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